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Antonius-Dienstage mit Predigtreihe in Fürstenau geplant – Willibert Pauels spricht zum Abschluss

„Das Leben ist das Wertvollste“

Fürstenau

Vorausgesetzt, die Corona-Lage lässt es zu, wollen die Fürstenauer auch in diesem Jahr ein mehr als 320 Jahre altes Gelübde erfüllen und bis Ende März immer dienstags Gottesdienste mit verschiedenen Predigern feiern. Der bekannteste unter ihnen ist der aus dem Kölner Karneval bekannte Diakon Willibert Pauels. Ein Wiedersehen gibt es aber auch mit dem ehemaligen Leiter des Pastoralverbundes Corvey, Monsignore Andreas Kurte.

Marius Thöne

Der Arbeitskreis Antonius organisiert die Predigtreihe (von links): Ute Lämmchen, Christa Stoltz, Pastor Thomas Nal, Peter Egelkraut und Judith Westermeier. Es fehlt Hiltrud Vornholt. Foto: Kirchengemeinde Fürstenau

Die Antonius-Diensttage stehen in diesem Jahr unter dem thematischen Schwerpunkt „ÜberLeben“. „Alle Prediger werden in ihren heiligen Messen eine Schwerpunktsetzung im Rahmen des Gesamtthemas vornehmen“, heißt es in einer Pressemitteilung des Antonius-Arbeitskreises. „Das Leben ist das Wertvollste, das uns geschenkt ist. Es ist die Grundlage, auf der es ein Entfalten, Gestalten und Erleben gibt“, sagt Pastor Thomas Nal aus Stahle, der Mitglied im Arbeitskreis ist.

Die Prediger

Nal selbst wollte mit seiner Predigt „Leben – vielfältig und begrenzt“ eigentlich den Auftakt zu den Antonius-Dienstagen machen. Die für den 26. Januar geplante Messe fällt allerdings wegen einer General-Absage aller Gottesdienste im Dorf bis Ende Januar aus. Eine Woche später, am 2. Februar, möchte Pastor Detlef Stock aus Gehrden über „Leben im Licht“ predigen. Am 9. Februar kommt Pfarrer Willi Koch, Leiter des Pastoralverbundes Brakel, nach Fürstenau und spricht über „Leben mit einem Stern“. Jonas Klur aus Höxter, Vikar im Pastoralverbund Corvey, macht sich am 16. Februar Gedanken über „Das Überleben und das gute Leben“, ehe Pastor Peter Lauschus aus Bad Driburg am 23. Februar über „Leben mit einer Hoffnung“ predigt.

Im März geht es weiter mit Monsignore Andreas Kurte, ehemaliger Pfarrdechant von Höxter und derzeitiger Personalchef des Erzbistums Paderborn. Ehe er am 1. April als neuer Pfarrer nach Brakel wechselt, spricht er am 2. März in Fürstenau über „Gelassen leben“. Hans-Günter Voß, Pfarrer im Ruhestand aus Bad Essen und Subsidiar im Pastoralverbund Lübbecke, predigt am 9. März zum Thema „Leben mit Achtsamkeit“. „Endlich leben“ ist die Predigt von Pfarrer Heinrich Bolte aus Reinhardshausen bei Bad Wildungen überschrieben, die er am 16. März in Fürstenau hält.

Zum Schluss der Predigtreihe kommt Willibert Pauels in das Dorf am Fuße des Köterberges. Der Diakon tritt oft im Kölner Karneval als Büttenredner („Ne Bergische Jung“) auf. Zudem ist er Sänger und Gitarrist. In Corona-Zeiten will er mit seiner Predigt den Menschen Mut machen. Überschrieben ist sie mit „Leben mit Sehnsucht – In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden“. Das Zitat aus dem Johannes-Evangelium möchte Pauels zur Grundlage seiner Predigt machen.

Fahnen und Brote

Die Gottesdienste an den Antonius-Dienstagen beginnen jeweils um 9.30 Uhr. Im Anschluss soll es ein Frühstück im Saal des „Lindengartens“ gegenüber der Kirche geben. An den Abenden zuvor ist jeweils um 19 Uhr eine Festandacht mit Lichterprozession vorgesehen. Rund um die St. Anna-Kirche werden Fahnen mit Darstellungen des Heiligen Antonius wehen. Sie tragen in deutscher, lateinischer, italienischer und portugiesischer Sprache die Aufschrift „Heiliger Antonius, bitte für uns“. Während der Antonius-Wochen bietet die Fürstenauer Bäckerei Balke das Brot „Antonius-Kruste“ an. Es kann auch nach den Gottesdiensten an einem Stand vor der Kirche erworben werden.

Das Gelübde

Es war der 13. Juli des Jahres 1680, Tag des Heiligen Antonius von Padua, als schwere Unwetter die Ortschaft Fürstenau am Fuße des Köterberges überzogen. Starkregen, Hagelschlag und schwerste Gewitter richteten verheerende Schäden auf den Feldern und an den Häusern des Dorfes an.

Die nicht enden wollende Heimsuchung der Natur ließ Pfarrer Leander Scheiffers sämtliche Einwohner in die Kirche rufen, um Gott und den Heiligen Antonius um Beistand zu bitten. So gelobte man, den Tag des Heiligen von Padua für immer zu seinen Ehren feierlich und mit einer Prozession durch das Dorf zu begehen. Der Sturm legte sich. Seit dieser Zeit löst Fürstenau das seinerzeit abgelegte Gelübde Jahr um Jahr ein, indem an den neun Dienstagen vor dem Passionssonntag Votivmessen zu Ehren des Heiligen Antonius gefeiert werden.

Seit mehr als drei Jahrhunderten zieht die Verehrung des Heiligen in der St. Anna-Kirche viele Menschen an.

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