Bischof-Bernhard-Tag in Dringenberg mit kreativen Ideen bereichert – Kinder erhalten besonderes Spiel
Ein Ort feiert seinen Gründer
Bad Driburg-Dring...
Auch in der Corona-Zeit haben die Dringenberger am Lichtmesstag ihrem Stadtgründer Bischof Bernhard gedacht – alles etwas anders, und gerade deshalb besonders.
Ein Beleg für die Kreativität im Burgdorf: In diesem Jahr bekamen die Kinder neben dem traditionellen Gebäck auch ein selbst entworfenes Bischof-Bernhard-Spiel.
»Bischof Bernhard, hoch in Ehren – halten wir ihn allezeit. Unser Dank soll sich noch mehren – alle Jahre jederzeit. Bischof Bernhard sagen wir Dank, ehren ihn unser Leben lang.« Diese erste Strophe des Bischof-Bernhard-Liedes hat sicherlich jedes Kind in Dringenberg schon einmal gesungen. Und es zeigt deutlich: Das Erbe des Gründers ist auch heute noch in der Ortschaft präsent wie eh und je – bei allen Generationen des Burgdorfes, und nicht zuletzt in der Grundschule. »Uns ist es wichtig, den Kindern durch verschiedene Aktionen die Geschichte des Ortes und der Region erlebbar zu machen«, betont Grundschulleiterin Sabine Kabiersch-Diekmann. Führungen an geschichtlich wichtige Orte im Dorf mussten in diesem Jahr angesichts der Pandemie zwar ausfallen, doch die traditionellen Gebäck-Teilchen wurden wieder verteilt – ganz einfach bei der coronakonformen Übergabe der Wochenaufgaben, für die die Kinder immer freitags zur Schule kommen.
Dazu gab es dieses Mal noch ein echtes Highlight für alle Kindergarten- und Schulkinder: Sandra Mönnikes und Frank Ziegeroski hatten das neue Bischof-Bernhard-Spiel selbst entworfen und damit dem Nachwuchs eine besondere Freude bereitet. „Eine wunderbare Idee in dieser schwierigen Zeit“, findet auch Sabine Kabiersch-Diekmann: „Bei diesem Würfelspiel befindet man sich auf dem Weg von Dringenberg nach Paderborn und muss verschiedene Aufgaben lösen. Toll ist auch, dass man zunächst noch einiges selbst zusammenbasteln und bemalen kann.“ Es sei generell beeindruckend, dass das Testament des Stadtgründers auch nach viele Jahrhunderten noch gelebt werde. Und: „Es ist besonders wichtig, dass die Kinder einbezogen werden. Sie erfahren so nicht nur die verdiente Aufmerksamkeit in der Pandemiezeit, sondern lernen auch, wie wichtig unsere Geschichte als Grundlage für unsere Zukunft ist.“
Das traditionelle Festmahl in der Zehntscheune mit Landrat, Bürgermeister, Vereinsvorsitzenden und Vorstandsmitgliedern musste in diesem Jahr zwar ebenfalls ausfallen, doch Bezirksausschussvorsitzender Meinolf Tewes und Bürgermeister Burkhard Deppe ließen es sich nicht nehmen, in guter Tradition zusammen mit Pater Daniel-Maria Brun Kerzen in der Kirche zu entzünden. „Diesen Brauch – verbunden mit dem Blasiussegen – wollten wir unbedingt aufrecht erhalten. Es ist schön, dass auch der Bürgermeister jedes Jahr zu diesem besonderen Tag bei uns ist“, so Tewes.
Nachdem Bischof Bernhard V. zur Lippe im Jahr 1316 die Freigrafschaft Dringen vom Grafen zu Everstein erworben hatte, ließ er 1318 den 298 Meter über dem Meeresspiegel gelegenen Bergsporn roden und errichtete dort bis 1323 die Burg. Daraufhin fanden sich bald die ersten Siedler an deren Fuß ein – so entstand etwa zeitgleich der Ort Dringenberg. Als Dringenberg 1330 die erweiterten Stadtrechte erhielt, hatte Bernhard angeordnet, dass jeweils am Jahrestag seines Begräbnisses eine Heilige Messe gefeiert werden solle – die Dringenberger sollten für das Seelenheil des Gründerbischofs eifrig beten. Der Fürstbischof wurde vor 680 Jahren am 2. Februar zu Grabe getragen. Alle Dringenberger Würden- und Amtsträger sollten zu einem Mahl zusammenkommen und seiner gedenken.
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