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Eigener Kurpark wieder im Gespräch

Politik will sich nicht erpressen lassen

Bad Driburg

Ohne eine spürbare Bewegung des Gräflichen Parks werde es keine Lösung mit der Stadt geben. Diese Ansicht vertritt CDU-Fraktionschef Antonius Oeynhausen. „Wir werden uns nicht erpressen lassen“, sagte Oeynhausen am Dienstagabend dem WESTFALEN-BLATT. Man sei aber weiter zur Gesprächen bereit.

Marius Thöne, Frank Spiegel und Ellen Waldeyer

Zankapfel: Der Kurpark in Bad Driburg. Foto: Dennis Pape

„Da müssen beide Seiten noch einmal in den Motorraum und die Maschine reparieren“, sagt Detlef Gehle, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD im Rat der Stadt Bad Driburg. Diese hofft auf Weiterverhandlungen. „Der Gräfliche Park und das Gräfliche Haus sind ein Alleinstellungsmerkmal und ein Leuchtturm für Bad Driburg. Darauf können wir nicht verzichten“, so Gehle. Nur Synergieeffekte zwischen Graf, Tourismus und Stadt könnten zum Erfolg führen.

Von Mitbestimmung

Grünen-Fraktionssprecherin Martina Denkner verweist auf eine Pressemitteilung aus dem Jahr 2019. Unter dem Motto „Wer zahlt, darf auch entscheiden“ hatten die Grünen Mitbestimmung für den Kurpark gefordert für den Fall, dass die Stadt hier Zuschüsse einer Größenordnung von fast zwei Millionen Euro zahlt.

Von Schmerzgrenzen

Hinter vorgehaltener Hand sprechen Kommunalpolitiker in Bad Driburg davon, dass Graf Marcus von Oeynhausen-Sierstorpff mit der Bauzaun-Aktion den Bogen überspannt habe. Auch die Idee vom eigenen Kurpark auf dem Gelände der ehemaligen Eggeland-Klinik wird wieder lauter ausgesprochen. Die 1,55 Millionen Euro jährliche Dienstleistungsentschädigung wird offenbar als äußerte Schmerzgrenze aufgefasst, sodass ein weiteres Entgegenkommen derzeit unwahrscheinlich ist. Der Gräfliche Park sieht das Eggeland-Klinik-Gelände als „nicht zu gebrauchen an“, weil es dort „keine Genehmigung für ortsgebundene natürliche Heilmittel wie Heilwasser geben wird“.

Von Imageschäden

Wer mit den Bad Driburgern ins Gespräch kommt, hört Worte wie „Erpressung“, „Unverständnis“, „Trauerspiel“ oder „Kindergarten“. Die Bürger hoffen, dass beide Parteien aufeinander zugehen und einen Kompromiss finden. Der Verlust des Kurparks wäre aus Sicht vieler ein enormer Imageschaden für die Stadt. Einige äußern aber auch Verständnis für das Vorgehen von Graf Marcus. Worte allein reichten offenbar nicht mehr, es müssten auch Taten folgen, um seine Meinung zu unterstreichen.

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