Bei der Messe in der Beverunger Stadthalle kommen Schüler und potenzielle Arbeitgeber ins Gespräch
Auszubildende dringend gesucht
Beverungen
31 Firmen, Betriebe und Organsisationen haben sich am Donnerstag auf der Ausbildungsmesse in der Stadthalle Beverungen präsentiert. Nach zwei Jahren Corona-Pause wird deutlich: Der persönliche Kontakt ist wichtiger denn je. Viele Unternehmen suchen noch Bewerber für das anstehende Ausbildungsjahr.
Linus besucht die neunte Klasse an der Sekundarschule in Höxter und ionformiert sich am Stand des Zahnriemenherstellers Optibelt. Lorenz und Hannah, die hier im zweiten Ausbildungsjahr als Industriekaufmann und Industriekauffrau sind, erklären dem Schüler, dass er sich zum Reinschnuppern jederzeit um einen Praktikumsplatz bewerben kann. Auch Lorenz ist übrigens über eine Messe auf die Firma Optibelt aufmerksam geworden.
Natascha Schmidt, Ausbildungskoordinatorin bei der Otto Künnecke GmbH, betreut den Stand des Holzmindener Maschinenbauers zusammen mit den Auszubildenden Justus Friedberger (Fachinformatiker), Marvin Wessel (Automatisierungstechniker) und Lilly Tewes (Industriekauffrau). Sie weiß, die Kommunikation auf Augenhöhe - zwischen Schülern und Azubis - kommt gut an. "Die jungen Leute wollen aber auch angesprochen werden. Hier nur stehen, das reicht nicht." Mit "Rock the Machine" hat Otto Künecke eine eigene Kampagne gestartet, um Auszubildende zu gewinnen. Marvin Wessel hat sich angesprochen gefühlt und stieß so zum Unternehmen.
Die Zeiten, als die Firmen mit Bewerbungen überschwemmt wurden, sind vorbei, auch bei Interpane. Der Glasveredeler aus Lauenförde sucht noch "händeringend" nach Auszubildenden aus der Region. Ein Beruf wie der des Flachgastechnologen beispielsweise sei nicht bekannt genug. "Sie werden wirklich gesucht und unter ihnen gibt es keine Arbeitslosen", sagt Ausbilder Joachim Weihs. Und die fertige Ausbildung bedeute nicht das Ende der Fahnenstange. "Man kann seinen Techniker oder Meister machen, Produktions- oder Betriebsleiter werden." Doch auch für Bürojobs, für die früher weit über 100 Bewerbungen eingegangen seien, zähle das Unternehmen in diesem Jahr nur etwa die Hälfte.
"Auch bei uns sind die Bewerberzahlen deutlich zurückgegangen", sagt Manfred Neller, Ausbildungsleiter der O-I Germany GmbH in Holzminden. Drei bis vier Plätze könnten für das anstehende Ausbildungsjahr noch vergeben werden. Gerade im technischen Bereich gehe es bergab, beobachtet der Ausbildungsleiter des Herstellers von Glasverpackungen. O-I will deshalb vermehrt in die Schulen gehen, sich dort präsentieren und Praxis-Unterricht geben.
Sebastian (17) zieht ein positives Fazit der Ausbildungsmesse. Der Schüler aus Dalhausen möchte später zur Polizei. "Ich habe mich natürlich schon im Internet informiert. Aber das persönliche Gespräch hier hat mir mehr gebracht."
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