Dennis Adolf aus Jakobsberg ist Altenpfleger und hat sich mit seinen Tierimmobilien ein zweites Standbein aufgebaut
Der Mann, der Hühnern ein Zuhause baut
Beverungen-Jakobs...
Aus ersten Laubsägearbeiten und einem Hamsterstall ist mittlerweile eine kleine Serie von Hühnerhäusern und damit ein zweites Standbein für Dennis Adolf aus Jakobsberg geworden.
Der 32-Jährige ist Altenpfleger. „Ich war einer der letzten, die noch Zivildienst machen mussten“, erzählt er. Die Arbeit mit alten Menschen hat ihm gefallen und so ist er dabei geblieben – in einem Altenheim in Brakel.
Lena und Walter beliebt
„Mit Holz habe ich aber schon immer gerne gearbeitet“, so Adolf, der dafür die alte Tischlerwerkstatt seines Opas nutzt. Schon als er 2008 den Hamsterstall gebaut hat, tat er das mit dem Hintergedanken, das gute Stück im Internet zu verkaufen. „Irgendwann kam halt das erste Hühnerhaus dazu. Und so ist das dann gewachsen.“ Inzwischen ist er mit seiner Tierimmobilien-Firma auch Mitglied der Industrie- und Handelskammer. Acht verschiedene Exemplare fertigt er in seiner kleinen Serie. Jedes hat einen Namen. Das größte heißt „Karl“, so wie der Opa von Dennis Adolf. Es bietet Unterschlupf für bis zu 100 Hühner und kostet knapp 18.000 Euro. Um das auszuliefern, benötigt Dennis Adolf die Hilfe einer Spedition. Alle anderen Häuser (Johanna, Laura, Moni, Lena, Steffi, Anne, Walter und Patrick) liefert der Jungunternehmer selber aus. Das kleinste von ihnen bietet Platz für bis zu fünf Hühner und kostet etwa 1700 Euro, am beliebtesten in diesem Jahr waren „Lena“ (10 Hühner) und „Walter“ (15), etwa 3000 Euro teuer.
Boden aus Siebdruckplatten
Die Bauweise ist bei allen gleich. Der Boden besteht aus Siebdruckplatten, wie man sie aus dem Anhängerbau kennt. „Sie sind wasserabweisend und damit milbenresistent“, erklärt Adolf die Vorteile. Dann geht es in Rahmenbauweise mit Massivholz weiter. Für die meisten Häuser verwendet er Fichte, für manche Lärche.
Die Dächer sind aus Bitumenschindeln oder Zinkblech. Die Dämmung erfolgt durch Holzfaserplatten, die nicht schimmeln. Sie nehmen Feuchtigkeit auf und weisen sie wieder ab. Darauf folgen Siebdruckplatten in braun. Die glatte Oberfläche ist angenehm und schnell zu reinigen. Der Hühnereingang ist mit einer automatischen Hühnertür, Zeitschaltuhr und Lichtsensor ausgestattet. Es kann wahlweise durch Batterien oder Strom versorgt werden. Auch Wasser- und Futterspender werden mitgeliefert. Die Tierimmobilie ist quasi schlüsselfertig.
Flexibel bei der Farbe
Was die Farbe angeht, ist Dennis Adolf absolut flexibel – jedes Haus wirds so gestrichen, wie es der Kunde wünscht. Und: Jedes Haus ist dank angebauter Räder mobil, um den Standort wechseln zu können.
„Viel hat sich auch einfach durch das Feedback der Kunden weiterentwickelt“, erzählt Adolf, der zusammen mit Freundin Anne Bröker in Beverungen wohnt, aber eigentlich jeden Nachmittag in Jakobsberg anzufinden sei. Das geht, weil er im Altenheim eine 90-Prozent-Stelle hat und meist im Frühdienst arbeitet. Wenn es an die Auslieferung geht, ist Anne meist dabei. Auch um den Internetauftritt kümmert sie sich. „Wir sind fast jedes zweite Wochenende unterwegs“, erzählt Dennis Adolf und schwärmt vom direkten Kontakt mit den Kunden.
In diesem Corona-Jahr ist er 16.000 Kilometer durch Deutschland gefahren und hat 31 Häuser ausgeliefert. Fünf wurden mit der Spedition geliefert. Ein Hühnerhaus steht noch aus in diesem Dezember. Aber dann ist auch bei Dennis Adolf erst einmal Weihnachten.
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