Serie zum 25-jährigen Jubiläum des Orange Blossom Special Festivals in Beverungen
Aus der OBS-Crew: die Frau für die Extra-Wünsche
Beverungen
Was einst als Gartenfest unter Musikfreunden begann und später vom Rollingstone-Magazin als „bestes kleines Open Air Festival der Welt“ geadelt wurde, feiert an Pfingsten 2023 sein 25-jähriges Jubiläum.
Das WESTFALEN-BLATT nimmt dies zum Anlass, in einer kleinen Serie hinter die Kulissen des Orange Blossom Special zu gucken und bis Festivalbeginn einige Mitglieder der Crew vorzustellen, ohne die das dreitägige Spektakel nicht denkbar wäre. In Teil 5 geht es um die Frau für die Extra-Wünsche: Backstage-Schichtleiterin Carola Pense.
Carola Pense ist 33 Jahre alt und in Thüringen geboren, hat in Bayern studiert und lebt mittlerweile in Paderborn, wo sie ihren Master in „Pop und Medien“ gemacht hat.
An der Uni arbeitet sie in einem Start-up-Zentrum für Veranstaltungsmanagement und hilft Forschungsprojekten dabei, sie ins „echte Leben“, in die Praxis zu überführen. „Das hat wenig mit Kultur und Musik zu tun“, sagt sie. Aber: In ihrer Freizeit rührt Carola Pense kräftig, um die Paderborner Kulturszene zu verknüpfen. Sie hat 2019 den Dachverband der Paderborner Kulturinitiative mit gegründet und 2021 das erste Festival auf die Beine gestellt: das Kuppelfest.
Das Kuppelfest zeigt, wie bunt Paderborn ist
„Wir wollen mit dem Festival zeigen, wie bunt Paderborn ist“, erzählt Carola Pense. Es treten lokale und überregionale Künstler aus verschiedenen Bereichen auf: Kultur und Musik, Lesung und Theater oder elektronische DJ-Musik. Workshops runden das Programm ab.
Ihre Eltern bringen sie zum OBS
Zum OBS ist Carola Pense über ihre Eltern gekommen. Freunde von ihnen waren alte OBS-Fans. „2008 war ich zum ersten Mal hier und habe mich direkt verliebt.“ Ihr erstes OBS als Helferin war 2013. Seitdem hat sie kein Jahr ausgelassen. „Es ist ein gesetzter Termin und ich versuche, spätestens am Mittwoch der Aufbauwoche in Beverungen zu sein und auch beim Abbau zu helfen.“
In der Backstage-Betreuung war sie im vergangenen Jahr zum ersten Mal. Da gilt es im Voraus zu planen, sagt sie. Es müssen Räume her, in denen die Künstler – sofern sie es denn wollen – ihre Privatsphäre haben, die Kühlschränke müssen aufgefüllt werden, das Cateringzelt und die vegetarische Feldküche gilt es im, Auge zu behalten. „Ordnung halten, nett zu den Künstlern sein und Wünsche erfüllen“, so beschreibt Carola Pense ihren „Arbeitsbereich“. Allerdings hat sie auch keine Hemmungen, den Leuten zu sagen, dass sie ihr Zeug selbst wegräumen sollen. „It's nice to be important, but it's more important to be nice“ ist da ihr Credo.
„Allerdings läuft hier niemand hochnäsig durch die Gegend“, sagt sie. „Auch den Künstlern fällt schnell auf, dass die Atmosphäre beim OBS eine besondere ist.“ Manche Bands seien kommunikativ, andere zögen sich eher zurück, Allüren hätten die wenigsten „und die meisten Wünsche können wir ja erfüllen – und sei es der Nagelknipser, die Sushi-Platte, der besondere Schnaps oder Energieriegel“. Die meisten der Sachen bekomme man im örtlichen Einzelhandel – mittlerweile auch das Kokosnusswasser.
Ihre große Festival-Liebe ist das OBS
Nach den Besonderheiten des Orange Blossom Special gefragt, gerät Carola Pense ins Schwärmen: „Ich habe schon viele Festivals erlebt, aber meine große Festival-Liebe ist das OBS. Es ist das Gesamtpaket aus Musik, den Menschen, dieser Crew, die eine Herzensangelegenheit für mich ist, und ganz vielen liebevollen Kleinigkeiten, die man entdecken kann. Und wenn es dann vorbei ist, beginnt die schlimmste Zeit im Jahr: der OBS-Blues.“
Bitte vervollständigen.
Ein Leben ohne OBS wäre …
… „traurig.“
Wenn ich mir eine Band aussuchen könnte, wäre das …
… „die Idles oder Phoebe Bridgers“
Mein schönster OBS-Moment ist ...
... „auch gleichzeitig der schlimmste, wenn nämlich die letzte Band spielt. Aber da ist dann auch ganz viel Freude darüber, dass es wieder so schön war.“
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