Arbeitskreis Würgassen der BI Lebenswertes Bördeland lädt Landtagskandidaten ein
Podiumsdiskussion zu Zwischenlager-Plänen
Beverungen
Im Vorfeld der Landtagswahl in NRW am 15. Mai organisiert der Arbeitskreis Würgassen der Bürgerinitiative Lebenswertes Bördeland und Diemeltal e.V. eine Podiumsdiskussion in der Stadthalle Beverungen. Für die Veranstaltung am Mittwoch, 4. Mai, um 19.30 Uhr haben die Kandidaten von CDU, SPD und Grünen bereits zugesagt.
Dazu erhoffe man sich eine große Resonanz aus der Bevölkerung, sagte Hubertus Hartmann bei einer Pressekonferenz auf seinem Biohof in Haarbrück. Die Öffentlichkeit nämlich erfahre nach wie vor nicht die ganze Wahrheit.
Baukosten sind wenig glaubwürdig
So hätten sich aus dem digitalen Treffen zur Logistikstudie zum Zwischenlager Würgassen der Länder NRW und Niedersachsen mit den Ministern und Abgeordneten der Region, an dem Vertreter der BI teilgenommen haben, mehr Fragen ergeben als Antworten. Erwähnt worden seien „Konditionierungsstandorte“, an denen der Atommüll aus den jetzigen Zwischenlagern zunächst in einlagerungsfähige Gebinde verarbeitet werden solle. „Das kam aus dem Nichts. Aber wenn das so ist, ist dann ein Zwischenlager in Würgassen überhaupt noch notwendig?“, fragt Hartmann. „Vor allem vor dem Hintergrund der gerade explodierenden Kosten im Bau-, Energie- und Logistikbereich.“ „Von ursprünglich schon wenig glaubwürdigen Baukosten von 500 Millionen Euro kann nicht mehr ausgegangen werden – das Projekt dürfte sich wohl eher auf 2,5 Milliarden Euro heraufschrauben“, sagte Rainer Mues.
Mängel in der Hochwasserstudie nicht ausgeräumt
Nicht stehenlassen kann die BI auch die Hochwasserstudie der BGZ, die zwar nach der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal überarbeitet wurde. „Die Mängel wurden allerdings augenscheinlich nicht ausgeräumt. Bestimmte zu berücksichtende extreme Hochwasser der Vergangenheit wurden auch in der Überarbeitung einfach ausgeklammert“, so Heinrich Wenisch. „Der behaupteten „mangelhaften Datenlage“ zu früheren Hochwasserereignissen widersprechen die Ergebnisse unserer Recherchen eindeutig.“ Ganz abgesehen davon, dass der Standort Würgassen und der gesamte Weserbogen eindeutig Bergsenkungsgebiet sei. Kernbohrungen von 1967 zeigten diese Fehlstellungen auf. Erdfälle in der Region seien nachgewiesen, und zwar im gesamten Dreiländereck.
Für die BI sind noch viele Fragen offen und sie fühlt sich „hingehalten“. So solle das Lager in Würgassen doppelt so groß werden wie das Endlager Schacht Konrad, das im Übrigen noch gar nicht genehmigt sei und gerade beklagt werde. „Das ist doch unglaubwürdig“, fürchtet die BI vielmehr ein Endlager in Würgassen. „Außerdem“, so Josef Jakobi, „alles, was da gerade geplant wird, ist illegal“. Denn: Der Regionalplan schließt den Standort aus.
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