BGZ und Bundesumweltministerium erläutern Vorgehen
Würgassen: Infobüro für Logistikzentrum geplant
Würgassen (WB). Ein Informationsbüro zum Bau des Logistikzentrums für schwach- bis mittelradioaktive Abfälle in Würgassen soll errichtet werden: Das hat die Gesellschaft für Zwischenlagerung während einer Video-Pressekonferenz am Donnerstagmorgen bekannt gegeben. Zu festen Zeiten sollen hier Ansprechpartner für Fragen aus der Bevölkerung zur Verfügung stehen. Nach und nach soll das Angebot im Informationsbüro um Filme oder Modelle ergänzt werden.
„Die konkreten Planungen mussten aufgrund der Corona-Pandemie zunächst ausgesetzt werden. Diese werden sofort wieder aufgenommen, wenn es die Situation zulässt“, räumte Hendrik Kranert-Rydzy, Pressesprecher für das Logistikzentrum Konrad bei der BGZ, ein. Dr. Heinz-Walter Drotleff von der BGZ erklärte während der Konferenz, dass noch keine Räumlichkeit für dieses Vorhaben gefunden sei. Das Coronavirus hatte auch die Pläne für eine Informationsveranstaltung im März zunichte gemacht (wir berichteten). „Wir wollen die Veranstaltung so früh wie möglich durchführen“, betonte Drotleff die Bemühungen.
Zwischenzeitlich hat die Gesellschaft aber ein anderes Mittel zur Information an den Start gebracht: Seit Montag ist das „Forum“ auf der Internetseite www.logistikzentrum-konrad.de verfügbar. Dort können Interessierte bereits ihre Fragen an die BGZ richten. „Das Angebot wird sehr gut angenommen, das freut uns. Die Fragen, die uns erreichen, sind höchst unterschiedlich: Viele Menschen fragen nach möglichen Belastungen durch die Transporte, andere interessiert die Zusammensetzung der Abfälle und wieder andere fragen nach den Gründen der Standortentscheidung und den gesetzlichen Grundlagen“, sagte Kranert-Rydzy auf Anfrage dieser Zeitung. 27 Personen hätten das Angebot bis Donnerstag, 12 Uhr, wahrgenommen.
Die nächsten Schritte
Bevor das Logistikzentrum errichtet werden kann, muss es zunächst genehmigt sein. Viele Fragen seien bei der ersten Auswahl eines geeigneten Standorts durch die BGZ nicht klärbar gewesen, sagte Umweltstaatssekretär Jochen Flasbarth. Deshalb müssten nun weitere Untersuchungen folgen. Zunächst sei das Gebiet laut BGZ auf Weltkriegsmunition untersucht worden – ohne Befund. „Nächster Schritt wird jetzt sein, die vorhandene Bodenstruktur begutachten zu lassen. Wir rechnen damit, dass der Gutachter Ende April/Anfang Mai seine Arbeit aufnehmen kann. Erst wenn das Gutachten vorliegt, können weitere Planungsschritte unternommen werden“, so Pressesprecher Kranert-Rydzy auf Anfrage. Die BGZ rechne damit, frühestens in der zweiten Hälfte 2021 die Anträge für ein Genehmigungsverfahren zu stellen.
Aufgabe des Zentrums
In Würgassen sollen von 2027 an, wenn das „vollständig genehmigte Endlager Konrad“ fertiggestellt ist, schwach- und mittelradioaktive Abfälle für den Abtransport nach Schacht Konrad sortiert werden, erklärte Flasbarth. Maximal zehn Züge mit bis zu sieben Waggons sollen dann zwischen Würgassen und Schacht Konrad pro Tag verkehren. Die Schiene sei das bevorzugte Transportmittel, im Zweifel müsse man aber auch auf die Straße ausweichen, erklärte Flasbarth.
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