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„Im Herbst durch die Heimat“: Spaziergang entlang der Eder bei Großeneder

Natur erobert Lebensraum zurück

Borgentreich-Großeneder (WB). Die Natur hat sich ihren Lebensraum zurückerobert – wenn auch mit etwas Hilfe. Das könnten Spaziergänger denken, die sich zwischen den Borgentreicher Stadtteilen Großen­eder und Lütgeneder den neuen Verlauf der Eder ansehen. Um das Projekt geht es in diesem Teil unserer Serie „Im Herbst durch die Heimat“.

Daniel Lüns

So sieht die Eder in ihrem neuen Bachbett aus. „Fertig“ ist das Projekt aber noch nicht. Das Ökosystem vor Ort entwickelt sich noch. Hunde sollten daher an die Leine genommen werden, um zum Beispiel ­Vögel nicht zu stören. Foto: Daniel Lüns

Wie berichtet wurde die Eder östlich von Großeneder renaturiert. Auf einer Strecke von etwa 2,6 Kilometern war ein neues Bett für die Eder gestaltet worden. Der Bach wurde verlegt und das alte, begradigte Bett wurde zum Teil verfüllt. Ende 2019 endeten die Arbeiten. Das alles geschah mit Blick auf die EU-Wasserrahmenrichtlinie, die alle EU-Mitglieder dazu verpflichtet, ihre Gewässer in einen ökologischen Zustand zu bringen bzw. diesen zu erhalten.

Wer sich anschauen möchte, wie es an der Eder aussieht, der startet in Großeneder. In Fahrtrichtung Lütgeneder zweigt etwa 100 Meter nach dem Ortsausgang auf der linken Seite der Hubertus-Nolte-Weg ab. Der Fußpatt wurde nach dem engagierten Ortsvorsteher Hubertus Nolte benannt, der 2019 starb. Wer seinen Weg entlanggeht, der kommt nach etwa 100 Metern zu einer Info-Tafel.

Sie erklärt den Spaziergängern, was an der Eder getan wurde. Eine Sitzbank, die auf den Bach ausgerichtet ist, lädt zum Verweilen ein. An der Info-Tafel vorbei führt dann ein Weg am neuen Bachbett der Eder entlang. Aber Obacht: „Fertig“ ist das Projekt noch nicht. Das Ökosystem vor Ort entwickelt sich noch. Hunde sollten daher an die Leine genommen werden, um etwa Vögel nicht zu stören.

Erlebbarmachung ist noch nicht abgeschlossen

Auch dürfen Spaziergänger keinen ausgewachsenen, wildromantischen Dschungel erwarten – um diese Jahreszeit erst recht nicht. Dennoch säumen auch jetzt noch farbenfroh blühende Blumen den Weg. Wenn die Sonne rauskommt, kommen auch noch ein paar eifrig umherschwirrende Insekten dazu.

Auch die Erlebbarmachung der Eder ist noch nicht abgeschlossen. So gibt es vor Ort keine Parkplätze. Wer mit dem Auto kommt, kann es zum Beispiel in Großeneder abstellen und die restlichen Meter an der Hauptstraße entlanggehen. Auch kann man (noch nicht) um den renaturierten Teil des Flusses herumgehen.

Rundwanderweg ist in Planung

Ein Rundwanderweg am Gewässer ist angedacht. Dafür ist zum Beispiel eine Brücke geplant, welche die Wanderer über den Bach führt. Für die Brücke wurde bereits ein Förderantrag gestellt. Auch ein Lückenschluss des Wanderweges von Großen­eder nach Lütgeneder ist angedacht. Auch dafür wurden Fördermittel beantragt. Über beide Förderanträge wurde aber noch nicht entschieden.

Spaziergänger können daher am neuen Bachbett entlanggehen und wieder zum Ausgangspunkt zurückkehren. Zum anderen Ende der Renaturierungsmaßnahme kommt man, wenn man von Großeneder weiter nach Lütgeneder fährt und links in die Straße Stubbig abbiegt. Nach wenigen hundert Metern kommt eine Brücke. Wer nach links guckt, schaut auf das neue Bachbett der Eder.

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