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Borgentreicher Kandidaten antworten auf eine oft gestellte Frage

Wird der Kernort besser bedient?

Borgentreich (WB). In Borgentreich wird immer wieder von einem Missverhältnis zwischen Kernort und den Dörfern gesprochen. Diesem Problem ist das WESTFALEN-BLATT in seiner nächsten Fragerunde mit den drei Bürgermeisterkandidaten nachgegangen. Die Frage: Sehen Sie ein solches Missverhältnis auch so und wie kann dem begegnet werden? 

Die Tiefbaukolonne der Stadt Borgentreich repariert Rohrbrüche oder tauscht alte Leitungen und Anschlüsse präventiv aus. Sebastian Göke und seine Kollegen sind aber zuletzt zumeist in den Dörfern unterwegs gewesen. Foto: Daniel Lüns

Nicolas Aisch (CDU):

Auf meinen Ortsrundgängen habe ich dieses Missverhältnis gelegentlich wahrgenommen, erlebe die Bürgerinnen und Bürger im Ortskern und in den Ortsteilen aber grundsätzlich als sehr positiv und solidarisch.

Natürlich bündeln sich, gerade auch aus finanziellen Gründen, viele Einrichtungen, Geschäfte oder Freizeitmöglichkeiten im Ortskern Borgentreich. Die Ortsteile dürfen dabei aber natürlich nicht vergessen werden.

Grundsätzlich sehe ich dort kein Missverhältnis. Das zeigt sich auch an den beiden größten Tiefbaumaßnahmen der Jahre 2019 und 2020. Diese wurden in Großen­­­eder und Borgholz durchgeführt. Viele Entscheidungen, die zu Gunsten des Kernortes getroffen werden mussten (zum Beispiel die Schulschließung in Großeneder oder die Schließung des Hallenbades in Natzungen), waren leider unumgänglich. Ich möchte den Ortsteilen mehr Eigenverantwortung zukommen lassen. Durch zum Beispiel ein eigenes Spielplatz-Budget könnten hier Entscheidungen eigenverantwortlich getroffen werden.

Zusätzlich möchte ich mich dafür einsetzen, dass vorhandene Infrastrukturen (auch natürlich in den Ortsteilen) erhalten bleiben. Dadurch möchte ich das Vereinswesen, Ehrenamt und das Leben im Dorf nachhaltig stärken. Die Bereitstellung von Bauplätzen stellt für mich eine weitere Maßnahme dar, um die Ortsteile auch weiterhin liebens- und lebenswert zu erhalten. Ich werde in den Ortsteilen auch nach der Wahl präsent sein und die Ortsrundgänge in regelmäßigen Abständen wiederholen, um weiterhin mit den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort im Gespräch zu bleiben.

Hubertus Herbold (SPD):

Ein gravierendes Missverhältnis zwischen den Dörfern und der Kernstadt sehe ich nicht. Es gibt immer wieder Stimmen, die meinen, ihr Ortsteil werde weniger begünstigt. Hier darf aber nicht so kurzfristig gedacht werden. In der Regel gibt es Prioritätenlisten. Je nach Zustand und Wichtigkeit werden Projekte umgesetzt. Andere Vorhaben sind klar geregelt. Hierzu zählt unter anderem der Wegebau, Kindergärten, Feuerwehren oder die Forderungen der Hallenbetreibervereine.

Selbstverständlich wird in der Kernstadt bedingt durch Schulstandort und Familienforum mehr investiert. Die Kindergärten in den Dörfern werden aber ebenso gut behandelt wie in der Kernstadt, wie das Beispiel U3-Betreuung deutlich zeigt.

Ich stehe nicht für ein Gießkannenprinzip sondern für Priorisierung und Förderung, da wo es sinnvoll und notwendig ist. Zudem stehe ich für die Nutzung der vorhandenen Potenziale wie Vereine, Gemeinschaften und bürgerschaftliches Engagement. Diese in den Dörfern wie auch in der Kernstadt zu stärken und die Eigenentwicklung zu fördern, ist mein Ziel.

Peter Maier (Unabhängig mit FDP-Unterstützung):

a) Gleichmäßige Verteilung von Fördermitteln auf alle Ortsteile; b) Ausweisung von Bauflächen in allen Ortsteilen; c) Erstellung eines Immobilienkatasters für Bestandsimmobilien und Vermarktung von Bestandsimmobilien in Zusammenarbeit mit Eigentümern, damit die Dörfer aktiv belebt werden.

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