1. www.westfalen-blatt.de
  2. >
  3. OWL
  4. >
  5. Brakel
  6. >
  7. Christmette im Annenzelt

  8. >

Kirchengemeinden bereiten Corona-Weihnachten vor

Christmette im Annenzelt

Kreis Höxter(WB). „Komm hol das Lasso raus“, „Bier her, Bier her“ – so und so ähnlich klingt es während des Brakeler Annentages im Festzelt auf dem Kirchplatz – wenn er denn gefeiert werden kann. „Stille Nacht, heilige Nacht“ und „Oh Du fröhliche“ wird während der Weihnachtsfeiertage nicht nur an gleicher Stelle, sondern auch im annähernd gleichen Zelt zu hören sein – denn Weihnachten wird gefeiert, auch mit Gottesdiensten.

Frank Spiegel

Der Brakeler Kirchplatz aus der Vogelperspektive: Wo sonst das Annenzelt steht, soll es an den Weihnachtstagen ein 1000 Quadratmete großes Zelt geben, in dem die Gottesdienste unter Corona-Bedingungen gefeiert werden können. Foto: Frank Spiegel

Die Frage nach dem „Wie“ beschäftigt derzeit die Verantwortlichen in den Gemeinden landauf landab. Pfarrer Willi Koch, Chef des Pastoralen Raums Brakeler Land, hat für die Gemeinde St. Michael in Brakel bereits eine Lösung gefunden. „Ich habe das Zelt gemietet, das auch auf dem Annentag auf dem Kirchplatz steht. Das Zelt für die Weihnachtsgottesdienste wird mit 1000 Quadratmetern überdachter Fläche allerdings noch größer sein“, berichtet der Pfarrer.

In der Dienstbesprechung mit seinem Team am Donnerstagmorgen hatte er diesen Plan vorgestellt und ist gleich auf Begeisterung gestoßen.

1000 Quadratmeter

„Da passen auf jeden Fall wesentlich mehr Menschen rein als in die Pfarrkirche“, berichtet Willi Koch. Wenn die Familien beim Familiengottesdienst zusammenstünden, sei vermutlich Platz für 300 bis 400 Personen. Das Zelt kommt – wie zum Annentag auch – von Elmar Meilenbrock. Das Zelt werde komplett mit Heizung und Bestuhlung aufgestellt. Als Orgel werde die verwendet, die Werner Bornefeld-Ettmann schon bei den jetzigen Messen auf dem Kirchplatz spielt. Die Stadtkapelle soll am ersten Weihnachtstag in kleiner Besetzung musizieren.

In jedem Fall sollen die Feierlichkeiten an Heiligabend und den Weihnachtsfeiertagen in dem Zelt gefeiert werden können. Dazu gehören an Heiligabend der Kleinkindergottesdienst, der Familiengottesdienst und die Christmette. „Es wird alles verkürzt werden. So gibt es unter anderem kein Krippenspiel“, nennt der Geistliche Beispiele. Willi Koch ist aber zuversichtlich, dass das Zelt stimmungsvolle Messen unter coronagerechten Bedingungen ermöglicht. „Unser Rentnerteam wird das Zelt mit Tannengrün schmücken.“

Unter freiem Himmel

Wie Willi Koch berichtet, gebe es auch in anderen Gemeinden des Pastoralen Raums Brakeler Land Ideen, wie man das Fest der Liebe unter den gegenwärtigen Bedingungen feiern kann. So sollen zum Beispiel in Istrup in der größten Scheune des Ortes die Messen zelebriert werden. In Gehrden soll mit kleineren Zelten unter freiem Himmel gefeiert werden. Der Kleinkindergottesdienst in Bökendorf werde im Ludowinengarten stattfinden. „In jedem Fall wird in allen Gemeinden gefeiert werden“, verspricht Koch.

Eine dekanatsweite Lösung wie etwa in Bielefeld – dort wird unter freiem Himmel gefeiert – wird es im Dekanat Höxter nicht geben. „Bei uns entscheiden die jeweiligen Gemeinden, wie sie feiern wollen“, berichtet Gisela Fritsche, Dekanatsreferentin im Dekanat Höxter. Die Struktur sei zu kleinteilig, um eine einheitliche Lösung zu finden. „Wir wissen aber, dass in den Pastoralen Räumen vor Ort die Überlegungen voll im Gange sind“, führt die Referentin aus. Es werde nach guten Alternativen gesucht.

Anders, aber schön

Das ist derzeit unter anderem in Steinheim der Fall. Pfarrer Ansgar Heckeroth, Leiter des Pastoralen Raumes Steinheim, Marienmünster, Nieheim: „Bei uns laufen die Gespräche mit den Gremien. Konkretes wird es vermutlich in der ersten Novemberwoche geben.“ Es gebe schon eine Ideensammlung, jetzt müsse man sich nur noch miteinander abstimmen: „Angesichts der Unsicherheiten versuchen wir, mehrgleisig zu fahren.“ Ähnlich sieht es auch in den anderen Pastoralverbünden des Kreises und bei den evangelischen Kirchengemeinden aus. In den evangelischen Gemeinden laufen die Planungen bereits seit den Sommerferien. Es seien viele kreative Ideen zusammengetragen worden. „Wir wird anders, aber schön“, versichert Superintendent Volker Neuhoff.

Startseite
ANZEIGE