Corona-Ausbruch im Seniorenhaus St. Antonius – drei Bewohner sind bereits verstorben
In Brakel hilft jetzt die Bundeswehr
Brakel
Nach dem Corona-Ausbruch im St.-Antonius-Seniorenhaus in Brakel soll dort von der kommenden Woche an aller Voraussicht nach auch die Bundeswehr helfen.
Die Soldaten sollen für die Abstriche von Corona-Schnelltests bei Mitarbeitern, Bewohnern und Besuchern des Altenheimes eingesetzt werden, teilt die Katholische Hospitalvereinigung (KHWE) als Träger mit. Damit ist das Seniorenhaus nach einem Pflegeheim in Borgentreich die zweite Einrichtung im Kreis Höxter, in der die Bundeswehr mit anpackt.
Am Mittwoch waren in der Brakeler Einrichtung 21 Mitarbeiter und 19 Bewohner mit dem Virus infiziert. Ein weiterer Bewohner ist in der Nacht zu Mittwoch im Zusammenhang mit dem Corona-Virus gestorben. Somit steigt die Zahl der Toten auf drei. 34 Bewohner befinden sich in Quarantäne. „Sie werden in einem separaten Bereich, getrennt von den anderen Bewohnern des Hauses, versorgt. Darüber hinaus wird in diesem Bereich ein eigenes Team eingesetzt, das nur für die Versorgung der sich in Quarantäne befindlichen Bewohner zuständig ist“, sagt KHWE-Sprecherin Isabell Waschkies.
Ein generelles Besuchsverbot im Seniorenhaus gibt es trotz des Corona-Ausbruchs nicht. „Laut aktuell geltender Corona-Schutzverordnung dürfen Seniorenhäuser in NRW nicht für Besucher geschlossen werden. Es gelten jedoch eingeschränkte Besuchszeiten. Die Besuche der sich in Quarantäne befindlichen Bewohner werden mit den Angehörigen individuell abgestimmt“, erläutert Waschkies.
Neben den 21 infizierten Pflegekräften ist ein weiterer Mitarbeiter des Altenheims in Quarantäne. Das führt zu Personalengpässen im Haus, die die KHWE auffängt, indem sie Beschäftigte aus ihren anderen Einrichtungen in Brakel einsetzt. Aktuell sind das fünf. Insgesamt sind in den Krankenhäusern und Pflegeheimen der Hospitalvereinigung 2800 Menschen beschäftigt. Dadurch können kurzfristige Personalengpässe kompensiert werden.
Wie das Virus ins Haus gekommen ist, können die Verantwortlichen nicht nachvollziehen. „Wo Menschen sich begegnen, lässt sich die Übertragung eines Virus nicht gänzlich ausschließen“, sagt Isabell Waschkies. Natürlich sei aber jeder Mitarbeiter mit persönlicher Schutzausrüstung ausgestattet. Darüber hinaus würden die Bewohner einmal pro Woche auf Corona getestet, die Angestellten der Seniorenhäuser jeden dritten Tag. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen ließen sich Covid-19-Fälle nicht ganz ausschließen. „Ein Ausbruchsgeschehen wie jetzt ist uns in den vergangenen Monaten glücklicherweise erspart geblieben“, sagt Waschkies. Ausbrüche mit mehreren Betroffenen habe es in Beverungen und Steinheim gegeben.
In den Seniorenhäusern der Hospitalvereinigung ist den Bewohnern die erste Impfung gegen Corona bereits verabreicht worden. In Bökendorf hat es am Montag die zweite Dosis gegeben. In dieser und der kommenden Woche sollen die anderen vier Seniorenhäuser folgen. Waschkies geht davon aus, dass die Impfungen Ende nächste Woche abgeschlossen sein werden.
Startseite