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30 Jahre Kinderrechte: Kinderschutzbund lässt Brietauben steigen

Auf in die Freiheit!

Höxter (WB). Leni (11) und Sandra (9) stehen auf dem Marktplatz. Sie lächeln nervös. Schon seit einigen Minuten halten beide eine Brieftaube zwischen ihren Händen – ganz fest, damit die Tauben nicht zu früh abheben. Denn die beiden Mädchen warten auf ein Kommando.

Angelina Zander

Brieftaubenzüchter Helmut Motz (rechts) übergibt vorsichtig die Tauben an die Schüler der OGS der Schule am Nicolaitor. Anschließend wurden die Vögel in die Freiheit entlassen. Foto: Angelina Zander

Und das erteilt Helmut Motz vom Taubenzüchterverein RV Weserbergland. Gestern sind 20 seiner Brieftauben vom Marktplatz aus gestartet. Eine Aktion, die vom Ortsverband Höxter des Kinderschutzbundes und vom Verband Deutscher Brieftaubenzüchter organisiert wurde.

In diesem Jahr bestehen die Kinderrechte, die in der UN-Kinderrechtskonvention verankert sind, seit 30 Jahren. »Und in Deutschland stehen sie noch nicht im Grundgesetz«, kritisierte Thomas Freye vom Ortsverband Höxter. Anlässlich des 30. Geburtstag macht der Kinderschutzbund das gesamte Jahr über auf die Kinderrechte aufmerksam.

12 Kinderrechte werden vorgestellt

Jeden Monat steht ein anderes Recht im Mittelpunkt. Im April ist es das Recht auf Schutz vor Gewalt. 30 Städte haben gestern an der Brieftaubenaktion teilgenommen, sagte Freye. »Die Tauben sind von vielen zu sehen und zeigen, wie wichtig die Kinderrechte auch in Höxter sind«, sagte er.

Fliegen lassen durften die Tauben die Schüler des Offenen Ganztags (OGS) der Schule am Nicolaitor. Für Angelina (10) war es das erste Mal, dass sie eine Taube in der Hand hielt. »Sie ist schön weich und warm und ein bisschen schwer«, beschrieb die Zehnjährige das Gefühl. »Die Tauben haben eine Körpertemperatur von 40 Grad«, sagte Züchter Motz.

Manche OGS-Schüler waren jedoch zu nervös und ließen ihre Taube aus Versehen los. So flogen bereits einige Tauben vor dem offiziellen Startkommando in Richtung Heimat. Motz erklärte, dass die Tauben immer den schnellsten Weg zurück nach Hause wählen würden. Und das taten sie auch gestern. »Die ersten sind schon wieder angekommen«, sagte der Züchter mit Blick auf sein Handy.

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