Gemeinschaftsprojekt: Medizinische Masken an alle Dorfbewohner in Höxter-Bosseborn verteilt
Ein Dorf hält zusammen
Höxter-Bosseborn
„Bitte bleiben Sie gesund“: Mit diesem Wunsch haben Freiwillige in Höxter-Bosseborn jetzt medizinische Masken an alle Dorfbewohner verteilt. Die Menschen reagierten gerührt.
Eine Nachbarin hilft zusammen mit ihrem Vater einem älteren Herrn dabei, das Eis von der Straße zu kratzen. Ein anderer Nachbar wirft morgens um 7 den Traktor an, um für alle den Schnee vom Gehweg zu räumen: Im Höhendorf Bosseborn bei Höxter packen die Menschen an und helfen sich gegenseitig.
Diese Beobachtung haben die beiden Buchhändlerinnen Susanne Weide und Andrea Duurland, die seit 18 Jahren in Bosseborn leben, im Lockdown gemacht. Und sie haben dieses Miteinander zum Anlass genommen, um eine Aktion unter dem Leitwort „Ein Dorf hält zusammen“ ins Leben zu rufen. Ziel war, medizinische Masken zu allen Dorfbewohnern zu bringen: als kleine Geste der Wertschätzung, der Nächstenliebe und des Zusammenhalts. Die Initiative ist bereits in die Tat umgesetzt. Und die Menschen waren gerührt, als sie an der Haustür hygienisch verpackte Masken mitsamt der Botschaft „Bitte bleiben Sie gesund!“ in Empfang nehmen durften. Diese Überraschung ist gelungen.
Am Anfang stand zunächst die Idee, allen 503 Einwohnern jeweils zehn OP-Masken und eine FFP2-Maske zu schenken. Mitstreiter waren schnell gefunden: Andrea Duurland telefonierte sich akribisch durch das Dorf, um alle selbstständigen Unternehmer ausfindig zu machen und zum Mitmachen zu gewinnen. Über die Zahl der Betriebe war sie erstaunt: „Im Dorf sind 24 Dienstleister beheimatet.“ Und alle machten ohne zu zögern mit. So waren die Kosten für die Mund-Nase-Bedeckungen auf viele Schultern verteilt. Und das Projekt wurde zum Selbstläufer.
So dauerte es nicht lange, bis die Masken angeschafft und unter coronabedingten Hygienevorkehrungen verpackt waren. In Kartons standen die 503 Tüten schnell bereit. Das Verteilen der Masken und der Flyer mit den Namen der beteiligten Firmen erledigten Antonia Block, Claudia Kordisch, Andrea Duurland und Susanne Weide am Freitag (12. Februar). Bei strahlendem Sonnenschein machten sie sich auf den Weg durch das verschneite Dorf. Mit Maske und Mindestabstand klingelten sie, wo es möglich war – um an jeder Tür auch kurz „Hallo“ zu sagen und ein nettes Wort an die Dorfbewohner zu richten. „Da werden für ein paar Minuten die Sorgen und die Einsamkeit vergessen, denn die Botschaft ist klar formuliert: ‚Ein Dorf hält zusammen‘“, betonen die Initiatorinnen.
Sie und ihre Mitstreiter signalisierten der Dorfgemeinschaft mit ihrer Geste, dass ihnen die Gesundheit der Menschen am Herzen liegt. Das ist es, was in dieser Zeit gut tun und was die Bosseborner zuversichtlich nach vorne schauen lässt.
Startseite