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Museumsleiterin Dr. Wodarz präsentiert 400 Exponate

Spannende Zeitreise in Höxter: Traum von Luxus und Wohlstand

Höxter

Als ein Bauarbeiter der LGS-Stadt im Schaufenster des kleinen Museums das Plakat zur nächsten Ausstellung entdeckt, fängt er gleich an, das berühmte Liedchen  „Wenn bei Capri die rote Sonne“ zu trällern. Genau so heißt die neue Zeitreise.

Von Harald Iding

Im Höxteraner Museum in der Nicolaistraße 10 wird vom 26. März bis zum 29. Mai  die Sonderausstellung „Wenn bei Capri die rote Sonne“  gezeigt. Es ist eine Zeitreise in die goldenen 1950er-Jahre mit vielen besonderen Accessoires. Foto: Harald Iding

Der Schwerpunkt der spannenden Frühjahresausstellung im Hütteschen Haus (Nicolaistraße 10, Kernstadt) liegt auf den Träumen der Menschen in der damaligen Zeit, verrät Museumsleiterin Dr. Corinna Wodarz  am Freitag dem WESTFALEN-BLATT.  Sie hat in den letzten Wochen eine kurzweilige wie spannende Ausstellung zusammengetragen, deren Stücke alle aus ihrem eigenen Fundus stammen und die von Sonntag (26. März) bis zum 29. Mai in der oberen Etage des Museums zu bewundern ist. Öffnungszeiten sind mittwochs bis sonntags jeweils von 14 bis 17 Uhr. Die Eintrittspreise liegen für Erwachsene bei fünf Euro und für Kinder bei drei Euro.

An jeder Ecke und in den Vitrinen aus Glas sind echte Raritäten zu bewundern und zu entdecken. Wodarz: „Mehrere Szenen mit Möbeln, Accessoires, Zeitgeschichte, Mode, Designobjekten, Fernsehern, Spielzeug, Kinoplakaten und Hausrat lassen die 1950er-Jahre wieder lebendig werden.“ Darunter ist auch ein ganz besonderes Gerät: ein sogenanntes Tefifon (Vorläufer der Tonkassette).

Im Höxteraner Museum in der Nicolaistraße 10 wird vom 26. März bis zum 29. Mai 2023 die Sonderausstellung „Wenn bei Capri die rote Sonne“ gezeigt.  Dort ist auch dieses seltene „Tefifon“ zu sehen – ein Wiedergabegerät für Schallband-Kassetten. . Foto: Harald Iding

Die Bänder hießen Tefis. „Sie waren beliebt wegen der guten Abspielqualität, aber sehr teuer und vor allem recht unflexibel. Deshalb haben sich die Singles durchgesetzt. Es ist ein Band – hat aber Rillen wie eine Schallplatte“, so Wodarz. Das Gerät in der Ausstellung sei ein Einbaugerät, das wohl in einem Musikschrank oder über einem Radio eingebaut war.   Auf den „Tefis“ waren meist Zusammenstellungen von Schlagern, Tanzmusik, Opern und Operetten zu finden.

Dr. Corinna Wodarz leitet ihr kleines Museum in der Kreisstadt Höxter mit großer Leidenschaft. Sie ist zudem eine engagierte Sammlerin, alle rund 400 Exponate in der neuen Frühjahrsausstellung gehören ihr.  Foto: Harald Iding

Mit dieser ersten Ausstellung im neuen Jahr ist auch gleichzeitig ein kleines Jubiläum verbunden, verrät die promovierte Expertin für Kunstgeschichte, die auch bundesweit (z.B. Bayern, Thüringen) erfolgreich als „Ausstellungsmacherin“ und leidenschaftliche Sammlerin unterwegs ist. So hat Corinna Wodarz vor genau 25 Jahren im Schloss Corvey ihre erste große Ausstellung präsentiert  –  so wie heute ging es um die 1950-er Jahre.   „Die Arbeit kam in der Szene so gut an, dass ich Aufträge zu weiteren Ausstellungen in Museen und Schlössern der Region wie beispielsweise in Bevern erhielt“, blickt die heute 54-Jährige mit Freude zurück.

Zeitgleich zur neuen „Capri-Welt“ in Höxter hält sie in diesem Jahr auch eine Kabinettausstellung im Erdgeschoss (vom 26. März bis zum 16. April) vor. „Es geht natürlich um Ostern, klassische wie moderne Ostereier – und auch mit Ostereierverkauf“, so Wodarz.

Flotte Musik sorgte für eine perfekte Partystimmung. Foto: Harald Iding

Die weitere Jahresplanung in dem kleinen Museum, das nur einen Steinwurf vom Wall und dem LGS-Gelände entfernt ist, steht schon: Vom 25. Juni bis 3. September als Sommerausstellung lautet das Thema „Stein auf Stein“ – noch mehr Noppen. Auf rund 100 Quadratmetern in sechs Räumen gibt es einen Überblick über die bunten, dänischen Noppensteine, die Vielfalt der Sets und Baumöglichkeiten. Seit mehr als 60 Jahren seien es  heiß geliebte Spielzeuge. Und zum Jahresende dürfen sich die Fans wieder auf „Krippen aus aller Welt“ freuen. Wodarz: „Zum dritten Mal widmet sich die Weihnachtsausstellung dem Thema Krippen. Dieses Jahr steht die Vielfalt in Form, Materialien und Stil aus aller Welt sowie aus über 100 Jahren im Fokus der Ausstellung.“

Bunt und schrill war die Zeit. Foto: Harald Iding

Und ein weiterer Geburtstag steht an. Schon in 2022 hätte das „Museum im Hütteschen Haus“ (MHH) eigentlich sein zehnjähriges Bestehen feiern können. Aufgrund der intensiven Bauarbeiten vor der Tür in der Nicolaistraße fiel das aber aus. Mit einer weiteren Sonderausstellung im Kabinett greift das Museum parallel zur LGS das Thema „Schönheit, die nie vergeht“ auf – und macht sich selbst damit ein „Geburtstagsgeschenk“. Die Schönheit von Flora und Fauna wird dann dargestellt – eingefangen in Porzellan, Metall und anderen Materialien wie Legosteine. „Sie sind nicht so vergänglich wie ihre Vorbilder!“ Das Museum in Höxter ist telefonisch erreichbar zu den Öffnungszeiten unter Telefon 05271/9516640 sowie im Internet unter www.höxter-museum.de.

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