1. www.westfalen-blatt.de
  2. >
  3. OWL
  4. >
  5. Höxter
  6. >
  7. Musikschule ist digitaler Hotspot

  8. >

Planungen für Kooperation mit Schulen, Vereinen und LGS – Misch kommissarischer Leiter – 450 Schüler

Musikschule ist digitaler Hotspot

Höxter

Trotz Corona hält die Musikschule Höxter ihren Betrieb aufrecht. Fehlender Präsenzunterricht, digitale Musikstunden und keine Konzerte: Das ist der Alltag im VHS-Gebäude, wo die Musikschule im Dachgeschoss ihre Räume hat. Zum Jahresauftakt haben die Verantwortlichen einen „Plan 2021“ vorgestellt. „Wir sind gut aufgestellt und meistern die Krise“, beschrieb Musikschul-Vorsitzende Maria Franke die Lage.

Michael Robrecht

Corona hat die Musikschule Höxter eingeschränkt, aber viele der 450 Schüler werden digital unterrichtet und halten der Einrichtung die Treue. Am Flügel Musikschulvertreter Karin Remmert, Heike Rodermund, Jonathan Misch und Maria Franke. Foto: Michael Robrecht

Ein gutes Zeichen sei, dass fast alle 450 Schüler der Musikschule in der Krise bisher die Treue gehalten hätten. Einige Veränderungen gibt es bei den Musiklehrern: Jonathan D. Misch (37, Instrumentalpädagoge, Fachmann für Streichinstrumente und Orchesterleiter) hat kommissarisch die Leitung der Schule mit 25 Lehrkräften übernommen, weil Martin Leins längerfristig erkrankt ist. Nach vielen Jahren trat Saskia de Reuter (Blockflötenklassen) in den Ruhestand. Zwei neue jüngere Ausbilder sind Helge Adam, der als Lehrer für Klavier und E-Bass neuen Schwung ins Haus bringen soll, wie Jonathan Misch sagte. Er solle als Jazz- und Pop-Pianist den Bereich Band und Populärmusik verstärken. Hans Fröhlich unterrichtet auf der Blockflöte und spielt Barockfagott.

Mit Blick auf den aktuellen Corona-Lockdown und Verschärfungen der Hygieneauflagen in den nächsten Wochen oder Monaten ist den Verantwortlichen der Musikschule klar, dass sie keine festen Termine für Open-Air-Konzerte, eine Gala oder das Sponsorenkonzert zur Einführung des neuen Flügels terminieren können. Man habe aber einige für 2021 geplante Veranstaltungen fertig konzipiert in der Schublade liegen und könne sofort starten, wenn es Lockerungen gebe, kündigte die Vorsitzende Maria Franke an. Zu den Angeboten zählt auch ein Projekt beim „Kulturrucksack“ (Workshop Instrumentenbau). Man müsse schauen, was gehe, „denn nach Corona wollen viele ihre Veranstaltungen nachholen“. Der Wettbewerb „Jugend musiziert“ läuft 2021 digital.

Aktiv dabei sein will die Musikschule bei der Programmplanung für die Landesgartenschau in Höxter. Der Beirat ist hier beauftragt, Vorschläge mit der LGS GmbH zu besprechen.

Wichtigstes organisatorisches Thema wird die zukunftsfeste Neuorganisation der Musikschule sein, sagten Maria Franke und Jonathan Misch. Da die Verträge mit der Stadt Ende 2021 ausliefen, solle in den nächsten Monaten mit Ratsfraktionen und Verwaltung über Finanzen und Perspektiven gesprochen werden. Eine Musikschule habe eine bildungspolitische Aufgabe in Höxter, die Kreisstadt könne auf solch ein Angebot nicht verzichten, so die Musikschulvertreter. Förderprogramme, Kooperationen mit Vereinen, Institutionen und Schulen sollen vorrangig angegangen werde. Mit der Klasse 2c der Petrischule haben man, so der kommissarische Leiter Misch, eine Projekt-Musikklasse zusammengestellt. Die 24 Schülerinnen und Schüler würden Streichinstrumente lernen.

Zufrieden zeigt sich die Musikschule mit der räumlichen Unterbringung. Ein neuer Aufzug werde zurzeit bis zur Schul-Etage unter dem Dach gebaut, um einen barrierefreien Zugang zu schaffen. Sehr flexibel könne man mit der VHS über Raumbelegungen in der früheren „Bauschule“ sprechen. Neu gestaltet werden ein Eingangs- und Willkommensbereich im Dachgeschoss, das habe bisher gefehlt, schilderte Maria Franke. Interkultureller Musikunterricht, auch das sei der Schule wichtig.

Der Corona-bedingte digitale Unterricht seit März 2020 laufe gut. Schüler und Lehrer seien alle technisch gut ausgestattet. Manche Lehrer würden sich aus eigenen kleinen Heimstudios zu den Schülern schalten. Einige, die auf Ortschaften mit schlechtem Mobilfunkempfang oder W-LAN wohnen, kämen in die Schule, um von dort zu unterrichten. Manche würden auch von den Schulplattformen Netzunterricht erteilen. Jonathan Misch freute sich, dass vielen Eltern der Musikunterricht über den Onlineweg besonders in diesen Wochen viel wert sei.

Startseite
ANZEIGE