Ovo scheint bleiben zu wollen
Ovenhausen: Storch ist in neues „Wohnzimmer“ eingezogen und baut Nest aus
Höxter-Ovenhausen
Die Menschen in Ovenhausen haben bezweifelt, dass Ovo noch kommt. Jetzt ist Meister Adebar da. Ralf Lüke, Geschäftsführer der Firma Maderas Holztechnik, hat den Storch vor blauem Himmel im neuen Nest auf dem Unternehmensgelände im Bild festgehalten.
Und es scheint keine Stippvisite zu sein, die der Storch dem Horst über den Dächern des Bundesgolddorfes abstattet. „Seit Montag ist er mit kleinen Abstechern nach Lütmarsen und in die angrenzende Umgebung immer wieder auf unser Nest zurück gekehrt“, berichtet Ralf Lüke. „Er sammelt mittlerweile auch Nistmaterial und baut das Nest weiter aus.“
Es sieht also so aus, dass Meister Adebar sich im neu „gemachten“ Nest häuslich einrichtet - sehr zur Freude der Erbauer des Horstes und der Bewohner Ovenhausens, für die die Störche inzwischen untrennbar zu einem schönen Sommer dazu gehören.
Neuer Mieter trägt keinen Ring
Genau identifizieren kann Ralf Lüke den neuen „Obermieter“ nicht, da dieser wie Ovo aus dem vergangenen Jahr keinen Ring trägt. Das tut der Freude aber keinen Abbruch.
Diese Begeisterung teilt das gesamte Maderas-Team am Unternehmensstandort Ovenhausen mit dem Freundeskreis Grubestörche. Die Gemeinschaft engagierter Naturfreunde hat vor einigen Jahren in Lütmarsen und auch auf dem Betriebsgelände am Ortseingang des Bundesgolddorfs eine Nisthilfe errichtet.
Sehr schnell sind die beiden Sommerresidenzen angenommen worden. Daher hatte Georg in Boffzen, der das Weserbergland vor einigen Jahren als einer der ersten Störche für sich entdeckt hat, schon bald entfernte Nachbarn.
Spektakulärer Wiederaufbau nach Tornado
Im Mai 2022 nun richtete der Tornado auch auf dem Areal der Firma Maderas in Ovenhausen große Schäden an. Der stillgelegte Schornstein, auf dem die Nisthilfe ruhte, war durch das Unwetter in seiner Stabilität gefährdet und musste abgetragen werden. Mithilfe eines gut funktionierenden Netzwerks naturverbundener Ovenhäuser, überwiegend Mitglieder des „Freundeskreises Grubestörche“, konnte in diesem Winter mit vereinten Kräften eine neue „Wohnung“ errichtet werden: Aus einer Halle mit Flachdach ragt nun ein mehr als 16 Meter langer und 2,2 Tonnen schwerer Lärchenstamm empor. Auf ihm ruht das neue Nest.
Der Nestbau war spektakulär. Nur wenige Tage später, am 24. Februar, landete schon der erste Storch zur Wohnungsbesichtigung. Der flog aber dann weiter und ward nicht mehr gesehen. Seither war es ruhig auf dem Horst in Ovenhausen – bis in diese März-Tage.
Jetzt hoffen die Storchenfreunde im Dorf und in der Umgebung, dass Ovo nicht nur bleibt, sondern auch eine Partnerin findet und mit ihr Familie gründet – damit im Sommer wieder die Köpfe quirliger Storchenküken aus dem Nest herausragen.
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