Lösung für die Zeit der Brückensperrung
Weserfähre in Höxter für Fußgänger in Sicht
Höxter
Für Fußgänger und Radfahrer zeichnet sich eine Lösung zur Weserquerung während der Zeit der Brückensperrung ab: Unter der Regie der Stadt Höxter soll ein Fährbetrieb eingerichtet werden. Das bestätigte Bürgermeister Daniel Hartmann im Gespräch mit dem WB.
"Vorbehaltlich noch ausstehender Genehmigungen geht die Fähre an den Start, sobald die Brücke für Fußgänger und Radfahrer gesperrt ist", kündigte der Bürgermeister an. Das soll, so der Straßenbaulastträger Straßen NRW, von Dienstag, 7. Juni, an der Fall sein.
Eine Motorfähre soll Sportler, Freibadbesucher, Berufspendler, Kleingärtner und alle anderen Bürger von diesem Tag an mitsamt Fahrrädern über die Weser bringen. Von 6 bis 13 und 14 bis 22 Uhr soll der Fährbetrieb an sieben Tagen die Woche laufen. "Es kann natürlich sein, dass wir die Zeiten je nach Nachfrage anpassen", so der Bürgermeister. Jetzt ist er zunächst erstmal zuversichtlich, dass die ausstehenden Genehmigungen pünktlich eintreffen und der Fährbetrieb laufen kann.
Die Fähre wird ähnlich aussehen wie die Rad- und Personenfähre in Heinsen, sagt Baudezernentin Claudia Koch. Es wird also eine Aluminium-Fähre sein, die Radfahrer und Fußgänger - wahrscheinlich gegen einen kleinen Obolus - über den Fluss bringt.
Die Stadt übernimmt diese Dienstleistung in Eigenregie. In den Vorüberlegungen war von einem Sponsoring-Modell die Rede gewesen. "Wir haben die Finanzierung aber doch ohne Sponsoring hinbekommen", berichtete Hartmann mit Hinweis auf Fördermittel: "Das Ministerium für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen wird für den Einsatz der Fähre Finanzmittel zur Verfügung stellen." Die Verwaltung würde den Fährbetrieb am liebsten zur Landesgartenschau beibehalten. "Das wäre ein attraktives Angebot." Diesen Wunsch teilt der Bürgermeister mit Baudezernentin Claudia Koch.
Beide haben, wie das Stadtoberhaupt resümiert, "alle Hebel in Bewegung gesetzt", um die Weserquerung zu ermöglichen. Das sei die Stadt den Berufstätigen, die auf dem Floßplatz parken, den Sportlern, Kleingärtnern und allen anderen Pendlern schuldig.
In der Verantwortung für die Weserquerung stehe die Stadt allerdings nicht. Straßen NRW habe die Baustelle eingerichtet. Da kein Anspruch auf eine Ersatz-Querung an der Stelle bestehe, habe die Behörde auch keine Anstalten dazu gemacht.
Die Stadt Höxter hat sich den Schuh daraufhin angezogen. Der Standort der Fähre wird auf Höhe des Ruderhauses liegen. Wo genau, steht nach Auskunft des Bürgermeisters noch nicht fest. Daher stimmt die Spekulation, dass die am Ruderhaus planierten Flächen für die Fähren bestimmt sind, nicht. Die Bauarbeiten dort dienen dem Hochwasserschutz, sagt Daniel Hartmann. "Wir schaffen einen Retentionsausgleich."
Weitere Einzelheiten zum Fährbetrieb und der personellen Ausgestaltung des Angebots will die Verwaltungsspitze noch bekanntgeben. Klar sein aber eines: "Zur Eröffnung wird es eine Schiffstaufe und eine Jungfernfahrt geben.“
Diese setzt dann den Schlusspunkt unter lang anhaltende Überlegungen. Es ist viel und kontrovers über Möglichkeiten diskutiert worden, wie die Bürgerinnen und Bürger wenigstens zu Fuß oder mit dem Fahrrad auf die andere Seite der Weser kommen. Von einem Fußgängertunnel bis hin zur Gierseilfähre oder gar einer Ersatzbrücke war vieles im Gespräch.
Jetzt kommt aber die Motorfähre. Das Wasser- und Schifffahrtsamt hat nichts dagegen, hieß es aus der Niederlassung Höxter.
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