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Josef Suermann kann als neuer Bürgermeister in Marienmünster sofort loslegen

3,80 Meter bis zum Chefsessel

Marienmünster (WB). Von allen neuen Rathaus-Chefs im Kreis Höxter hatte Josef Suermann in Marienmünster am Montag den kürzesten Weg von seinem ehemaligen zu seinem künftigen Arbeitsplatz. Das WESTFALEN-BLATT hat nachgemessen: Exakt 3,80 Meter trennen sein bisheriges und sein neues Büro. Für Suermann sind es am ersten Tag seiner Amtszeit als Bürgermeister räumlich gesehen nur wenige Meter gewesen – und dennoch ist es für ihn und die Stadt, für die er seit 29 Jahren mit Herzblut arbeitet, ein bedeutungsvoller Schritt in die Zukunft.

Dennis Pape

Das WESTFALEN-BLATT hat mit dem neuen Bürgermeister Josef Suermann genau nachgemessen: Der Weg im Rathaus von seinem ehemaligen in sein neues Büro ist exakt 3,80 Meter weit. Foto: Dennis Pape

Eigentlich ein Morgen wie jeder andere

„Eigentlich ist es ein Morgen wie jeder andere gewesen“, sagte der neue Bürgermeister Josef Suermann mit einem Lächeln: „Umgezogen bin ich schon am Sonntag. Ich habe meinen Computer mit über den Flur genommen und auch meine Bildschirme rübergebracht – denn der meines Vorgängers Robert Klocke passt nicht an meinen Rechner.“ Alles nichts, was man unter dem Begriff Startschwierigkeiten einordnen kann. „Was den Raum angeht, habe ich mich natürlich noch einmal verbessert – hier ist alles schön hell und geräumig. Und mir ist durchaus bewusst, dass ich hier ab sofort noch mehr Verantwortung trage. Deshalb gehe ich meine neue Aufgabe mit einer gehörigen Portion Respekt an“, so Suermann weiter. Herzlich im neuen Amt begrüßt wurde er von seinen Kollegen im Rathaus natürlich dennoch – dann aber ging es für ihn wie gewohnt an die Arbeit.

Stadtrat-Sitzung im Detail vorbereiten

In sein ehemaliges Büro nebenan zieht nun der bisherige Ordnungsamtsleiter Elmar Meyer als neuer Hauptamtsleiter ein. Am Montag haben seine Räumlichkeiten zunächst jedoch noch einen frischen Anstrich bekommen. „Das wurde Zeit nach 20 Jahren“, betonte Suermann mit einem Augenzwinkern. Meyer soll nach den Plänen der Verwaltung auch die Position des allgemeinen Vertreters des Bürgermeisters von Josef Suermann übernehmen – darüber hat aber zunächst der Stadtrat am kommenden Mittwoch zu befinden. Diese Sitzung im Detail vorzubereiten, ist derweil eine der ersten Amtshandlungen des neuen Bürgermeisters gewesen – unspektakulär, aber um so wichtiger: „Da gilt es, besonders viele Formalien zu beachten. Glücklicherweise ist es bereits die fünfte konstituierende Sitzung, die ich vorbereite – wenn auch eine besondere für mich persönlich“, so Suermann mit Blick auf seine Vereidigung. Die Mittelanforderung für den Haushaltsplan im Hauptamt nehme der neue Chef in diesem Jahr ebenfalls noch selbst vor, um seinem Nachfolger den Start zu erleichtern. „Perspektivisch muss ich jedoch lernen, Dinge abzugeben“, erzählte Suermann: „Jetzt gilt es, von der Sachbearbeitung noch mehr zum strategischen Denken zu kommen.“

Bürgermeister-Sprechstunde verschoben

Verschoben werden muss wegen Corona zunächst die erste Bürgermeister-Sprechstunde, perspektivisch möchte Suermann jedoch großen Wert auf den Kontakt mit den Einwohnern Marienmünsters legen – auch mittels einer neuen Bürger-App, die bald eingeführt werden soll. Ein Treffen mit den Sportvereinsvorständen sei derzeit ebenfalls nicht möglich – der Bürgermeister habe aber bereits am Montagmorgen Kontakt zu den ersten Akteuren aufgenommen, um die Nutzungsvereinbarung für das Sportstättenkonzept festzuzurren. In den Dialog mit den neuen Ortsvorstehern, die ebenfalls am Mittwochabend gewählt werden, möchte er so schnell wie möglich treten.

Ein Thema im Wahlkampf war die Gründung eines Ausschusses für Wirtschaftsförderung und Tourismus. „Der wird jetzt um den Aspekt Kultur erweitert – um unter anderem der Abtei als Leuchtturm der Stadt noch mehr Platz im Stadtrat einzuräumen. Das ist eine sehr gute Idee der Fraktionen gewesen und zeigt, dass wir gut zusammenarbeiten“, so Suermann, der ein weiteres großes Ziel verfolgt: „Wir müssen alles daran setzen, die Einwohnerzahl Marienmünsters mindestens bei 4500 zu halten – das ist eine große Herausforderung.“

Katharina Rheker steigt auf

Apropos Herausforderung: Eine neue Aufgabe hat ab sofort neben Suermann und Elmar Meyer auch Katharina Rheker. Die 30-jährige Kollerbeckerin, die mittlerweile in Körbecke lebt, folgt auf Meyer als neue Leiterin des Amtes für Ordnung und Soziales. Die Verwaltungsfachwirtin ist während ihrer Aus- und späteren Weiterbildung bereits 2009 zum ersten Mal bei der Stadt Marienmünster in Erscheinung getreten und hat bislang im Bauamt gearbeitet. „Das hat wirklich Spaß gemacht, doch jetzt freue ich mich auf meine neue Aufgabe mit neuen Herausforderungen“, betonte sie. Als wichtige Themenbereiche im Ordnungsamt bezeichnete sie unter anderem die Corona-Pandemie und die Feuerwehr. „Trauungen mache ich bereits seit geraumer Zeit – dafür habe ich mich vor vier Jahren speziell ausbilden lassen“, erzählte sie.

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