Marienmünster feiert 50-jähriges Bestehen in kleinem, aber festlichen Rahmen
Einheit in Stein gemeißelt
Marienmünster (WB). Es sollte ein großes Fest für alle Bürger werden – gefeiert wurde das 50-jährige Bestehen der Stadt Marienmünster nun corona-bedingt in einem kleineren Rahmen: Jetzt wurden anlässlich des Stadtjubiläums mit einigen geladenen Gästen ein Gedenkstein enthüllt und das neue Buch “Vereint unter den Türmen der Abtei“ vorgestellt.
1970 entstanden
Der Titel des neuen Buches beweist nicht nur einmal mehr, wie die Abtei die Stadt mit ihren Ortschaften vereint – er steht oberhalb der Namen aller Dörfer Marienmünsters auch auf dem neuen Gedenkstein, den Bürgermeister Robert Klocke feierlich enthüllt hat. Bei einer seiner letzten Amtshandlungen in der Öffentlichkeit erläuterte das scheidende Stadtoberhaupt in seiner Ansprache: „1970 im Rahmen der kommunalen Neugliederung entstanden, ist die kleinste Stadt im Kreis Höxter und in OWL nun 50 Jahre alt. Ein Höhepunkt des Jahres 2020 sollten die Jubiläumsfeierlichkeiten werden. Ein großes Fest für die gesamte Bevölkerung in den Kulturscheunen und auf dem Außengelände der Abtei war für den 23. August geplant, die Kommunal- und Heimatministerin Ina Scharrenbach hatte ihre Teilnahme bereits zugesagt. Wie so vieles in diesem Jahr fiel auch diese Festveranstaltung der Corona-Pandemie zum Opfer.“ Ob das Fest im Jahr 2021 nachgeholt wird, müsse dann der neu gewählte Rat entscheiden. Der ebenfalls neu gewählte zukünftige Bürgermeister Josef Suermann sagte dem WB, dass es durchaus denkbar sei, das Jubiläum „nachzufeiern und die Jugend, wie ursprünglich geplant, mit einzubeziehen“ – sollte die Situation dies zulassen.
Nachhaltig erinnern
Klocke wiederum sagte, dass Rat und Verwaltung jedoch auch bereits in diesem Jahr ein deutliches Zeichen setzen wollten, um dauerhaft und nachhaltig an das Ereignis zu erinnern: „Ein Gedenkstein und eine Stieleiche direkt vor dem Eingangsportal unseres Wahrzeichens, der Abtei – das hat Symbolkraft. Die Namen der 13 Ortschaften der Stadt werden uns stets daran erinnern, dass wir eine Stadt sind. Nach 50 Jahren können wir feststellen: Es ist viel passiert, wir können aber auch noch weiter zusammenwachsen. Mögen sowohl der Stein als auch das Buch dazu beitragen, das Zusammenwachsen weiter zu fördern.“ Klocke bedankte sich auch bei Rainer Ovenhausen von der Firma Färber aus Nieheim, die der Stadt die Gedenktafel geschenkt hatte. Begleitet hat die Veranstaltung der Musikverein „Blech & KO“ aus Kollerbeck.
Nach der Enthüllung des Gedenksteines wurde das neue Buch in den Räumen der Kulturstiftung vorgestellt. Daran mitgearbeitet haben Wilhelm Hagemann, Hans Hermann und Carmen Jansen, Josef Köhne, Franz Meyer, Josef Suermann und Josef Werpup. Ein ausführlicher Bericht dazu folgt in einer der kommenden Ausgaben.
Ein Kommentar von Dennis Pape
Ein Journalist darf in einem Kommentar seine Meinung äußern, sollte aber eine gewisse Distanz wahren. Zu einem besonderen Anlass darf er jedoch auch einmal persönlicher werden – zum Beispiel, wenn ihm eine Stadt in den vergangenen Jahren ans Herz gewachsen ist.
In diesem Sinne: Liebes Marienmünster, Du bist als Stadt noch so jung, dass Du noch viel Potenzial für die Zukunft hast. Du hast als historischer Ort aber auch schon so viel erlebt, dass Du mit tiefen Wurzeln neue Blüten bilden kannst – und dabei nicht vergisst, wer Du eigentlich bist. Du bist nicht allein die kleine Stadtverwaltung, in der die Türen aller Amtsleiter immer offen stehen, nicht allein der Stadtrat, in dem es manchmal herrlich kracht, am Ende aber doch alle das beste für ihre Heimat wollen. Du bist Marienmünster durch die Menschen, die ihren Ort zur Heimat machen. Du bist insbesondere Du durch die zahlreichen Ehrenamtlichen, die ihre Ortschaften mit viel Herzblut gestalten. Und Apropos Herzblut: Du bist auch Du, weil Du auf der einen Seite so bodenständig bist, aber im Zweifel auch mal gehörig an die Decke gehen und für die Sache streiten kannst. Das alles macht Dich in erster Linie eines: sympathisch.
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