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„Eckpunkt“ in Steinheim auch während der Pandemie erreichbar – Einzelgespräche bei Bedarf – Team gibt jungen Leuten Tipps – Torke lobt Engagement

Der „heiße Draht“ zu den Jugendlichen bleibt

Steinheim

„Der Kontakt zu den jungen Leuten bleibt gerade in dieser schwierigen Zeit der Pandemie mit den vielen Kontaktverboten äußerst wichtig!“ Darauf setzt des Team vom „Eckpunkt“ in Steinheim.

Harald Iding

Jugendgruppenleiter Hans Krautheim (links) und Dipl.-Sozialpädagoge Sebastian Nolte setzen weiterhin auf einen „heißen Draht“ zu den Jugendlichen: „Wir lassen sie nicht im Stich!“ Foto: Harald Iding

Der Leiter des Steinheimer Jugendzentrums „Eckpunkt“, Dipl.-Sozialpädagoge Sebastian Nolte, und sein Kollege Hans Krautheim (Jugendgruppenleiter) stehen den Jugendlichen aus der Emmerstadt weiterhin mit ihrer Erfahrung und ihrem Fachwissen zur Seite. Die Jugendsozialarbeit werde wegen Corona nicht zurückgeschraubt. Im Gegenteil – das engagierte Team versucht, neue Wege zu gehen und die Jugendlichen sowie jungen Erwachsenen beispielsweise über neue Kommunikationswege abzuholen und ihren mit Rat zur Seite stehen. Krautheim: „Wir bieten ab diesem Monat während des Lockdowns Chat-Angebote über die Messenger-Dienste Signal, Whats­App und Jitsi-Meet an – und das während der kompletten Öffnungszeiten (intern) unseres Zentrums.“

Diese sind montags von 15 bis 21 Uhr (15 bis 17 Uhr nur für „Kids“ von sieben bis zwölf Jahre), dienstags, mittwochs und freitags von 15 bis 22 Uhr sowie donnerstags von 17 bis 18.30 Uhr. Sebastian Nolte: „Jugendliche können über digitale Verbindungen und natürlich telefonisch ganz leicht Kontakt zu uns aufnehmen.“ Daneben bieten sie Sozialarbeit zu unterschiedlichen Uhrzeiten an. Auch Einzelgespräche sind möglich, während der „Eckpunkt“ vorerst bis Mitte Februar die Türen geschlossen halten muss.“ Diese „1:1“-Gespräche bei Bedarf (wegen familiärer, schulischer oder beruflicher Probleme) mit einem Betreuer aus dem Team erfolgen dann unter vorheriger Anmeldung und den geltenden Corona-Auflagen direkt im „Eckpunkt“, das seine großzügigen Räumlichkeiten im Nebentrakt des neuen Weber-Forums der Stadt hat.

Für dieses Jahr gibt es schon die ersten Planungen – alles hängt dabei von dem weiteren Verlauf der Pandemie ab. So soll die neue Grillhütte auf dem freien Gelände des Zentrums gemeinsam aufgebaut und genutzt werden. Es gibt wieder Treffen von Jugendlichen im Steinheimer Freibad (Krautheim: „Danach haben wir oft gemeinsam gekocht – das kam sehr gut an!“).

Im Rahmen des „Kulturrucksack“-Programms NRW sind Aktionen vorgesehen (unter anderem ein Näh- und Malkurs). Die schon traditionelle Kanutour auf der Weser steht bereits fest auf der Termin-Wunschliste für 2021 – eventuell gibt es eine ergänzende, zweite Tour speziell für die Jüngsten (ab dem siebten Lebensjahr).

Nolte und Krautheim stellen im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT heraus, dass es ihnen sehr wichtig ist, Kontakt zu den jungen Leuten zu halten und verlässlicher Ansprechpartner zu bleiben, „weil die Belastungen gerade auch für diese Altersstufe enorm groß sind!“ Nolte weiß aus Gesprächen, dass Auszubildende wegen des Lockdown sehr den „alten Unterricht in der Berufsschule“ vermissen. „Wir motivieren sie, jetzt nicht aufzugeben und vielleicht die Ausbildung zu schmeißen, weil sie mit dem Unterrichtsstoff allein nicht mehr allein klarkommen. Da helfen wir direkt“, so Nolte.

Das Jugendzentrum kann eine Lebensstütze sein, wie an dem Beispiel eines jungen Mannes deutlich wird. Krautheim: „Er hat mit uns an seiner Seite seine Ausbildung beenden und sich von seiner Spielsucht befreien können, einen festen Arbeitsplatz gefunden und macht derzeit seinen Führerschein.“ Das zeige, wie wichtig der „Eckpunkt“ als zuverlässiger Partner, quasi als „Fels in der Brandung“, für die jungen Leute ist.

Bürgermeister Carsten Torke lobt dieses außerordentliche Engagement der Betreuer. Torke: „Die neue Situation erfordert auch neue Ideen. Es ist ein wichtiges Zeichen nach außen, dass wir den guten Kontakt zu den Jugendlichen weiterhin pflegen. Ich bin sehr froh, dass wir dieses Team mit viel Erfahrung haben. Ich wünsche mir natürlich sehr, dass wir in die Phase kommen, den Treff wieder regulär öffnen zu können.“

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