Möbelmuseum Steinheim zeigt Videos von Zeitzeugen

Steinheim hatte sich im frühen 20. Jahrhundert zum Zentrum hochwertiger, kunsthandwerklich hergestellter Stilmöbel in Ostwestfalen entwickelt.

Die zunehmende maschinelle Produktion von Möbeln seit den 1960er Jahren sowie der parallel dazu einsetzende Geschmackswandel der breiten Bevölkerung, die vermehrt funktionale, praktische und leichte Möbel bevorzugte, hinterließ tiefe Spuren in der Region.

Etliche Firmen stellten ihren Betrieb ein, viele Arbeitsplätze gingen verloren. Von diesem Wandel in der Möbelherstellung berichten die Zeitzeugen. Als einer der ersten Hersteller erkannte Hermann Finkeldei, Inhaber der JOFI Möbelwerke in Steinheim, die gefährliche Situation und engagierte den bekannten Designer Rolf Everding aus Detmold, um ein modernes Möbelprogramm zu entwickeln.

Einzigartiges neues Design

Composé, so nannte der sein ganz schön einzigartiges neues Design, schlug auf der Internationalen Möbelmesse 1970 in Köln gewissermassen ein wie eine Bombe. Es traf genau den neuen Zeitgeschmack. JOFI machte mit Composé viel Umsatz und überlebte. Gefertigt wurde das Progamm in Kirschbaum und in Lack.

Der Kreis - die höchste Form der weichen Linie - war die Basis für Composé. Ein Viertelkreis ergibt den Eckschrank, der Halbkreis ist die Basis für die Einzelmöbel und die Türen des Viertelkreises werden zu Wohn- und Schlafzimmerschränken im Anbauprinzip.

Es gibt Vitrinen und Sekretäre, Anrichten und Schreibtische, Sideboards und Wohnzimmerschränke mit runden oder geraden Türen. Selten hat ein Möbelprogramm einen solchen Erfolg gehabt, wi eComposé von den JOFI Möbelwerken in Steinheim. Im Möbelmuseum in Steinheim sind viele Teile dieses Programmes im Original zu sehen.