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20. Warburger Orgelherbst unter Corona-Bedingungen eröffnet

Auftakt auf Abstand

Warburg (WB). Einen spannenden und klangreichen Abend mit sehr unterschiedlichen Weisen stellte Pastor Johannes Insel zum Eröffnungskonzert des 20. Orgelherbstes in der Altstadtkirche St. Marien in Aussicht. Doch an diesem ausgesprochenen Hörgenuss erfreuten sich am Sonntagnachmittag nur 40 Gäste.

Verena Schäfers-Michels

40 Musikfreunde erlebten – coronabedingt auf Abstand – die Eröffnung des 20. Orgelherbstes in der St.-Marien-Kirche. Prof. Godelieve Schrama spielte die Harfe (rechts), während Prof. Thomasz Adam Novak der Sandtner-Orgel eine Stimme gab. Foto: Verena Schäfers-Michels

Grund war die Corona-Pandemie, die sich auch auf die beliebte Konzertreihe in der Warburger Altstadt ausgewirkt hat.

Jede zweite Sitzreihe gesperrt

Etwa 200 Gäste finden normalerweise Platz in den zahlreichen Bänken. Aufgrund der vorgegebenen Hygienemaßnahmen musste jede zweite Sitzreihe gesperrt werden und nur 70 Besucher durften an dem Konzert teilnehmen.

Doch letztendlich kamen nur 40 Zuhörer, die sich von Corona nicht abschrecken ließen.

Sie desinfizierten ihre Hände am Eingang, registrierten sich auf den Listen und hielten ihre Eintrittskarten vor die Plexiglasscheibe, die sie von den Kassierern trennte.

Exquisite Auswahl an Musikern

Ein wenig Verwirrung stifteten die blassgrünen Papierschilder mit dem Aufdruck „frei“. Sollten diese Reihen freigelassen werden oder waren sie etwa frei zum Platznehmen? Diese Frage konnte aber geklärt werden. Auch auf den Sitzplätzen behielten die Besucher ihre Gesichtsmasken auf.

Zum 20. Geburtstag der Sandtner-Orgel ist eine exquisite Auswahl an Musikern eingeladen worden. Zum Auftakt spielte Organist Prof. Thomasz Adam Nowak, der bereits mehrfach in Warburg auftrat, gemeinsam mit Harfenistin Prof. Godelieve Schrama, die ebenso wie Nowak an der Detmolder Musikschule unterrichtet.

Mit Beethoven, Bach, Widor, Fauré und Pierné waren Werke der vergangenen 200 Jahre in das Programm aufgenommen worden.

Für das Konzert hatte Nowak, Preisträger zahlreicher internationaler Orgelwettbewerbe, zwölf Variationen über ein Thema von G. F. Händel für Pianoforte und Violoncello von Ludwig van Beethoven, das „Pièce de concert pour harpe et petit orchestre, op 32“ von Henri Büsser sowie ein Konzertstück für Harfe und Orchester von Gabriel Pierné für Harfe und Orgel bearbeitet.

Besonders Charles-Marie Widors „Marche du veilleur de nuit“ zeigte die unglaubliche Bandbreite der Sandtner-Orgel, die es in ihrer Vielfältigkeit mit einem Orchester aufnehmen kann.

In den hohen Tönen erinnerten die Orgelpfeifen an Flötenklang, die tiefen Töne schallten voll, gewaltig und festlich in den Raum. So schien es, als vereine die Orgel Flöte, Oboe, Trompete und Piano in sich.

Dazu rundete der warme Ton der von Godelieve Schrama meisterhaft gezupften Harfe diese akustische Inspiration ab.

Weitere Konzerte

Der Orgelherbst geht am Sonntag, 8. November, um 17 Uhr in die zweite Runde. Dann spielt Professor Wolfgang Seifen aus Berlin eine „Symphonische Phantasie und Fuge“, Charakterstücke sowie eine „Tryptique Symphonique“.

Für das dritte Konzert am Sonntag, 15. November, um 17 Uhr haben sich Warburger Musiker mit dem Violoncellisten Gang Wang aus Kassel als Quartett zusammengefunden, um barocke Kammermusik zu spielen.

Zum Abschluss am Sonntag, 22. November, 17 Uhr, wird ein vertrautes Gesicht der Sandtner-Orgel eine Stimme geben. Johannes Grötzner aus Würzburg hat die Planungen des Orgelneubaus vor 20 Jahren begleitet und die Konzertreihe Warburger Orgelherbst initiiert und bis 2010 geleitet. Er wird Werke von Bach, Couperin, Franck und Liszt spielen.

Vorverkauf der Eintrittskarten (10 Euro beziehungsweise 5 Euro ermäßigt) im Pfarrbüro in der Kalandstraße 8.

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