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Neue Servicestelle in Warburg eingerichtet: Diakonie Paderborn-Höxter will aufklären und sensibilisieren

Gegen Diskriminierung vorgehen

Warburg/Höxter (W...

Die neue Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit mit Sitz in Warburg ist ein Angebot der Diakonie Paderborn-Höxter für den gesamten Kreis Höxter. Sie richtet sich an Menschen, die von Diskriminierung betroffen sind, sowie an Personen, Gruppen oder Institutionen, die sich mit den unterschiedlichen Aspekten von Diskriminierung befassen wollen.

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Stellen in Warburg die neue Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit der Diakonie Paderborn-Höxter vor: (von links) Dirk Damm, Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit, Vanessa Kamphemann, Vorstand der Diakonie Paderborn Höxter,, Dietmar Kraul, Standortleiter der Diakonie in Warburg und Höxter. Foto: Laureta Cabra

Unter Diskriminierung versteht man die Benachteiligung von Personen oder Gruppen im Zusammenhang mit bestimmten Merkmalen. Dazu gehören beispielsweise das Geschlecht, die Hautfarbe, die ethnische Herkunft, das Alter, eine Behinderung oder die sexuelle Orientierung. Die Servicestellen für Antidiskriminierungsarbeit arbeiten unter dem Dach der Integrationsagenturen Nordrhein-Westfalen. Sie werden gefördert vom Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen.

„Im Kreis Höxter sind wir die erste Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit. Bisher gab es hier kein solches Angebot“, erklärt Vanessa Kamphemann, seit Anfang des Jahres Geschäftsführerin und Vorstand der Diakonie Paderborn-Höxter. „Die Diakonie hat immer schon Menschen unterstützt, die von Ausgrenzung und Benachteiligung betroffen sind. An diese Erfahrungen können wir gut anknüpfen, wenn wir das neue Arbeitsfeld aufbauen“, sagt Kamphemann.

Ausgrenzung und Benachteiligung

Aufgrund der langjährigen Erfahrung in der Beratung von Menschen in schwierigen Lebenssituationen habe die Diakonie erkannt, dass es notwendig ist, von Diskriminierung betroffenen Menschen angemessene Beratungen und Hilfen anzubieten, betont die Geschäftsführerin. Kamphemann ergänzend: „Beim Aufbau der Servicestelle können wir zudem auf die Arbeit unserer Integrationsagentur in Paderborn anknüpfen. Diese existiert schon viele Jahre und hat erfolgreich Projekte der Antidiskriminierungsarbeit initiiert und umgesetzt“.

Studien belegten, dass Diskriminierung häufig Themen wie Rassismus und ethnische Herkunft betrifft. Wer einen ausländischen Namen habe, werde häufig erst gar nicht zu einer Wohnungsbesichtigung eingeladen. Muslimische Frauen, die ein Kopftuch tragen, würden immer wieder Benachteiligungen bei der Suche nach einem Arbeitsplatz erfahren. Diskriminierung betreffe vielfach Alltagssituationen, etwa wenn jemand wegen der ethischen Herkunft der Einlass in eine Gaststätte oder Diskothek verwehrt werde.

„Menschen, die sich diskriminiert fühlen, können zu uns kommen und sich beraten lassen. Wir hören zu und nehmen uns der Anliegen wertschätzend und vertraulich an“, erläutert Dirk Damm, der seit dem 1. Januar dieses Jahres in dem neuen Arbeitsbereich tätig ist.

Stelle informiert über Rechte von Opfern

Die Servicestelle informiere über Rechte im Fall von Diskriminierung und zeige Möglichkeiten auf, ob und wie von Diskriminierung betroffene Personen ihre Rechte durchsetzen können, so Damm. „Wir helfen dabei, konstruktiv Lösungen zu finden“, betont der Diakonie-Mitarbeiter.

Die Servicestelle sei landesweit eng vernetzt mit unterschiedlichsten Akteuren, die mit ihr daran arbeiteten, Diskriminierung aktiv entgegenzuwirken und Integration zu fördern, sagt Dietmar Kraul, Standortleiter der Diakonie in Warburg und Höxter. Er hat schon Ende 2020 am Aufbau der Servicestelle gearbeitet.

„Gemeinsam wirken wir darauf hin, gegen unterschiedliche Formen von Benachteiligung vorzugehen. Wir engagieren uns für einen gesellschaftlichen Konsens gegen Diskriminierung und für Gleichbehandlung“, beschreibt Kraul die Leitlinie.

Diskriminierung im Bereich Wohnen

Dabei soll die Diskriminierung im Bereich Wohnen zukünftig ein besonderes Thema sein, insbesondere mit Blick auf die Wohnsituation von Menschen mit Migrationshintergrund. Denn deren Wohnsituation unterscheide sich auch im ländlichen Raum in mehrfacher Hinsicht von der Wohnsituation von Menschen ohne Migrationshintergrund.

Die Servicestellen für Antidiskriminierungsarbeit machten unterschiedliche Formen von Diskriminierung öffentlich und wirkten darauf hin, diese abzubauen. Die Diakonie Paderborn-Höxter will mit dem neuen Angebot informieren, aufklären und sensibilisieren sowie zum Widerspruch gegen Diskriminierung motivieren. Dies wird unter anderem in Form von Seminaren und Workshops geschehen.

So erreichen Sie die Servicestelle

nsprechpartner in der Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit der Diakonie Paderborn-Höxter im Kreis Höxter sind in Warburg Dietmar Kraul und Dirk Damm.Dietmar Kraul ist Diplom-Soziologe und Leitung der Standorte Höxter und Warburg. Er hat sich schon früher als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Bielefeld mit verschiedenen Aspekten von Diskriminierung befasst. Später ist ihm das Thema in unterschiedlichen Funktionen bei diakonischen Trägern immer wieder begegnet. Bei der Diakonie Paderborn Höxter hat er sich insbesondere in der Beratung von Geflüchteten aber auch als Standortleiter gegen Ausgrenzung und für Integration eingesetzt.Dirk Damm ist Sozialarbeiter. Neben der Arbeit in der Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit ist er für die regionale Flüchtlingsberatung in Warburg verantwortlich. Er hat sich mit Themen wie Teilhabe, Integration und Diskriminierung auseinandergesetzt, etwa in der Jugendhilfe oder im Rahmen seiner Leitungstätigkeit beim Paderborner Weltladen. Bei der Diakonie war Damm in der Asylverfahrensberatung in der Zentralen Unterbringungseinrichtung für Flüchtlinge in Borgentreich beschäftigt.Kontakt: Diakonie Paderborn-Höxter e.V., Sternstraße 19, 34414 Warburg, Telefon: 05641/78880, Dietmar Kraul (E-Mail: [email protected]), Dirk Damm (E-Mail: [email protected]).

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