Schilder und Aufkleber sollen in Volkmarsen und auf dem neuen Radweg Richtung Welda zum Mitdenken und Nachdenken anregen
Haltung zeigen gegen Rassismus
Volkmarsen/Warburg
„Region gegen Rassismus – 100 % Menschenwürde – Waldeck-Frankenberg“ steht auf dem Schild, das in diesen Tagen am neuen Radweg zwischen Volkmarsen und Warburg-Welda kurz vor Volkmarsen angebracht wurde.
Ein solches Schild wurde an dieser Stelle mittlerweile zum dritten Mal angeschraubt. „Zwei Schilder sind hier schon gestohlen worden“, berichtet Violetta Bat vom „Netzwerk für Toleranz Waldeck-Frankenberg“.
250 Schilder und 300 Aufkleber verteilt
Deren Arbeitsgruppe „Region gegen Rassismus“ ist der Initiator der Schilderaktionen. In Volkmarsen finden sich solche Schilder an der Nordhessenhalle, am Rathaus und an den Kirchen. In der Region sind weitere Hallen, aber auch Privathäuser, ebenfalls „beschildert“.
„Vorurteile und rassistische Einstellungen sind überall in der Gesellschaft zu finden, deshalb ist es wichtig, sich mit dem Thema immer wieder auseinander zu setzen“, sagt der Fachdienstleiter des Kreisausschusses, Dr. Jürgen Römer. Die Schilder sollen zum Mitdenken und Nachdenken anregen. „Etwa 250 Schilder und 300 Aufkleber wurden seit vergangenem Jahr verteilt. Wir zeigen damit Haltung und möchten die Menschen bitten, das Thema im eigenen Umfeld anzusprechen und dies auch in den sozialen Medien kundzutun“, erklärt die Koordinatorin vom Netzwerk für Toleranz, Ursula Müller.
„Einigen sind die Schilder sicher ein Dorn im Auge, gerade deswegen ist es auch wichtig, das Schilddiebstähle zur Anzeige gebracht werden“, sagt Dr. Jürgen Römer. Über positive Reaktionen von Schülern zum Schild am Rathaus berichtete Bürgermeister Hartmut Linnekugel. „Die Stadt Volkmarsen engagiert sich intensiv für Vielfalt und eine offene Gesellschaft und gegen Rassismus“, betont das Stadtoberhaupt.
An einer Ausstellung wird gearbeitet
Die Schilder sind über das Netzwerk für Toleranz erhältlich. „Dabei kann auch ein anderer Kreis in der unteren Hälfte aufgedruckt werden“, weist Violetta Bat daraufhin, dass hier nicht nur der Kreis Waldeck-Frankenberg, sondern jeder Kreis, der gegen Rassismus „Schild“ zeigen will, willkommen ist.
Die Arbeitsgruppe „Region gegen Rassismus“ will auf Vorurteile und Alltagsrassismus aufmerksam machen. Die Menschen sollen sich gegen rassistische Handlungen und Aussagen in ihrem Umfeld stellen, wünschen sich die Aktiven des Netzwerkes und deren Arbeitsgruppe. Workshops in den Schulden gehören wie die Schilderaktion zu deren Arbeit.
„Aktuell wird an einer Ausstellung gearbeitet, die dann an verschiedenen Orten gezeigt werden soll. Derzeit läuft natürlich vieles nur online“, sagt Müller. Das Netzwerk für Toleranz wird als eine Partnerschaft für Demokratie im Rahmen des Programmes „Demokratie leben!“ des Bundesfamilienministeriums sowie des hessischen Innenministeriums gefördert.
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