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Engagierte Germeter arbeiten an Nutzungskonzept für die alte Dorfschule

Haus des Gastes Leben einhauchen

Warburg (WB). Drei große „B“ stehen im Mittelpunkt einer möglichen Nutzung der alten Dorfschule in Warburg-Germete. In das heute als Haus des Gastes bekannte Gebäude soll wieder mehr Leben einziehen. Dort sollen in Zukunft regelmäßig Veranstaltungen aus den Bereichen „Bewegung“, „Begegnung“ und „Bildung“ angeboten werden. Zuvor soll das Gebäude aber renoviert werden. Das hat am Dienstagabend ein Gremium von Germeter Bürgern vorgeschlagen, das sich seit Monaten mit der Zukunft des in die Jahre gekommenen Gebäudes befasst.

Jürgen Vahle

Eine achtköpfige Gruppe Germeter Bürger hat zahlreiche Ideen entwickelt, wie das Haus des Gastes in Zukunft wieder besser genutzt werden könnte. Die Vorschläge sollen nun in einem Konzept zusammengefasst werden. Foto: Jürgen Vahle

Hoffnung auf Fördergelder

Unterstützt von Bernhard Eder (Projektreferent der Landvolkshochschule Hardehausen) hoffen die Germeter auf Fördergelder aus dem NRW-Dorferneuerungsprogramm und von der Stadt Warburg für die anstehenden Arbeiten. Aus dem Dorferneuerungsprogramm können Projekte dieser Art zwischen 12.000 und 250.000 Euro gefördert werden. In jedem Fall muss die Stadt, der auch das Gebäude gehört, als Co-Finanzierer auftreten und etwa ein Drittel der Kosten aus dem Stadtetat schultern. Dazu sei jedoch zwingend ein Nutzungskonzept notwendig, machte Norbert Hoffmann von den Stadtwerken deutlich.

Wie mehrfach berichtet, steht das Haus mit zwei Voll- und einer Dachetage in großen Teilen leer. Der Musikverein hat im Dachgeschoss seine Proberäume. Die Turnhalle im Erdgeschoss wird von Kindergruppen und vom Sportverein genutzt. Die zweite Etage steht aber bis auf einen Archivraum leer.

1959 als Volksschule eröffnet

Das Haus des Gastes war 1959 als Volksschule eröffnet worden und diente später als Grund- und Hauptschule des Ortes. Nachdem 1980 die letzten Klassen geschlossen worden waren, wurde es umgebaut und sollte für den Fremdenverkehr genutzt werden. Diese Funktion hat es mittlerweile auch verloren.

Die Stadt Warburg als Eigentümerin hat in den vergangenen Jahren immer wieder Geld investiert, um Schäden am Gebäude zu beseitigen und es im Rahmen der Möglichkeiten zu modernisieren. Damit das Haus aber im Ort eine bessere Nutzung erfährt, sind in den vergangenen Monaten trotz der Corona-Pandemie Ideen gesammelt und der bauliche Zustand des Hauses begutachtet worden. „Es ist nur sinnvoll, eine Sanierung vorzunehmen, wenn anschließend klar ist, wie es genutzt werden soll“, machte Bernhard Eder deutlich.

Kosten der Sanierung unklar

Wie teuer eine Sanierung wird, ist noch völlig offen und hängt von eben dieser Nutzung ab. Für die Experten aus dem Ort steht außer Frage, dass zumindest die Fußböden im gesamten Gebäude, die Toiletten im Erdgeschoss, die Küche im Obergeschoss und der dort befindliche Gesellschaftsraum saniert werden müssen. Auch das gesamte Mobiliar müsse neu kommen, bevor eine weitere Nutzung überhaupt möglich ist.

Vor allem die ETSG Germete kann sich eine stärkere Nutzung des Gebäudes vorstellen. Nach Informationen der stv. Vorsitzenden Christin Menge besteht im Ort weiter ein großer Bedarf an Sportflächen. Auch ETSG-Ehrenvorsitzender Wolfgang Eikenberg machte deutlich, dass für Turn-, Tanz- und Bewegungsgruppen mehr Platz wünschenswert wäre. Johannes Sonntag (Bücherei im Pfarrhaus) kann sich das Gebäude als alternativen Veranstaltungsraum für die Kulturreihe „Germeter Begegnungen“ vorstellen.

Achtköpfige Arbeitsgruppe

Die achtköpfige Arbeitsgruppe unter der Leitung des angehenden Ortsvorstehers Thomas Vonde hatte aber auch für andere Gruppen des Ortes Nutzungsmöglichkeiten ausgemacht, um das Gebäude als „multifunktionales und mediales Haus“ nutzbar zu machen. Offene Treffs, Dia-, Film- und Heimatabende, Auftritte von heimischen Bands und ein offenes Archiv könnten wieder Lebens ins Gebäude bringen. Ausstellungen, VHS-Kurse und Vorträge seien bei entsprechender technischer Ausstattung ebenfalls denkbar.

Die Ideen, die am Dienstag vorgestellt worden sind, sollen nun in ein Konzept gepackt und die Sanierung zunächst mit den Experten des Warburger Bauamtes abgesprochen werden. Die achtköpfige Gruppe arbeitet weiter.

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