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Verein Zweite Heimat fragte Flüchtlingskinder, was sie sich für 2021 wünschen

„Ich wünsche mir ein Haus“

Warburg

Was wünschen sich geflüchtete Kinder für das Jahr 2021? Das haben die Helfer des Vereins Zweite Heimat die jungen Bewohner gefragt, die in der Flüchtlingsunterkunft in der Bahnhofstraße in Warburg leben.

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Die Sehnsucht nach einem eigenen Zuhause haben viele Kinder: Sie wünschen sich ein Haus. Foto: Zweite Heimat

„Kurzerhand haben wir die Kinder gebeten, ihren Wunsch aufzuschreiben. Die häufigste Antwort der Kinder war: Ein Haus, in dem sie mit ihrer Familie leben können“, erklärt Anke Schekahn von der Zweiten Heimat. „Jetzt werden Sie vielleicht denken: ‚Das ist doch wohl etwas übertrieben. Flüchtling sein und gleich ein Haus wollen.‘ Aber Deutsch ist eben nicht die Muttersprache der Kinder. Hinter dem Wort ‚Haus‘ verbirgt sich ein tiefer Wunsch nach einer eigenen Wohnung und noch mehr, nach einem eigenen Zuhause.“

In der Bahnhofstraße lebten bis zu fünf Menschen in einem Zimmer. Sie müssten sich die Sanitäranlagen und die Küche mit vielen anderen teilen. Manche Familien leben dort schon Monate, wenn nicht Jahre, erklärt Schekahn. „Wer von uns würde sich da nicht nach einem eigenen Zuhause sehnen?“, fragt sie.

Einen Job für die Mutter

Die Kinder hätten weitere Wünsche. Die neunjährige Larissa zum Beispiel wünsche sich dazu auch noch eine „Arbeit für meine Mutter“. Zari (12 Jahre) hingegen träume davon, dass „die Welt in Frieden lebt.“

Natürlich gebe es auch materielle Wünsche. Melek, vier Jahre alt, möchte ganz einfach „Spielzeug“. Elin (5 Jahre) wünsche sich eine Elsa-Puppe. Rana wiederum (13 Jahre) würde sich über „Kopfhörer, Nagellack und Bücher zum Lesen“ freuen.

Ein IPad für die Schule

Sana (17 Jahre alt) hätte gerne ein IPad für die Schule. Der zehnjährige Ahmad träumt gar von einem „Fitnesspinn der leuchtet“. Zudem wünsche er sich, „dass alle Menschen gesund sind“.

Auch die Verbreitung des Coronavirus und die damit einhergehenden Folgen bewegten die Kinder. Der zwölfjährige Mohamed etwa hoffe, wie viele andere Kinder auch, dass „Corona weg ist“, erklärt Anke Schekahn. Weiter wünsche sich der Junge, „dass wir im Jahr 2021 Weihnachten feiern können. Noch was, dass alle gesund bleiben. Meine Freunde, meine Eltern, meine Geschwister. Ich hoffe, dass die Leute, die auf der Straße sind, ein Haus haben und Haustiere.“

Injila (12 Jahre) wünscht sich für das neue Jahr „eine beste Freundin“ und „dass alle Spaß haben“. Ansonsten denke sie weise, erklärt Anke Schekahn: „Ich wünsche mir vieles, aber keiner weiß, was 2021 passieren wird. Es passiert, was passieren soll.“

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