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Frühlingsarbeiten auf den Feldern: Mais und Kartoffeln kommen bald in die Erde

Landwirte bereiten ihre Äcker vor

Warburg

In Corona-Zeiten sind viele Menschen häufiger in der Natur unterwegs. Spaziergänger und Freizeitsportler können dabei in diesen Tagen beobachten, dass auf den Feldern einiges geschieht. Im Frühling haben die Landwirte nämlich gut zu tun.

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Ein Traktor arbeitet auf einem Acker. Die Bauern bereiten derzeit die Felder für Mais und Kartoffeln vor. „Das Frühjahrswetter in diesem Jahr hat uns wieder etwas geerdet“, erklärt der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Höxter, Antonius Tillmann. Foto: WLV

Mit dem Abklingen des typischen Aprilwetters und dem Wechsel zu freundlicherem Wetter sind die Landwirte damit beschäftigt, das Ackerland für Mais und Kartoffeln vorzubereiten. Das teilt der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) in einer Pressemitteilung mit.

Die Landwirte sind bereit, um die beiden Ackerfrüchte in den Boden zu bringen. Mais wird in der Regel im Zeitraum ab dem 15./20. April bis Mitte Mai gelegt. „Er braucht eine Bodentemperatur von etwa acht Grad, denn die Mindestkeimtemperatur bei Mais liegt bei acht bis zehn Grad“, wird der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Höxter, Antonius Tillmann, zitiert.

Mais in die Erde legen

„Der Boden sollte sich bereits erwärmt haben, damit die Saat zügig und gleichmäßig keimt und sich gut entwickelt“, erklärt der Bonenburger. „Übrigens: Wir Bauern sprechen von ‚Mais legen‘, denn die kleinen gelben Maiskörner werden mit dem Maislegegerät in die Erde gelegt“, sagt Tillmann.

Ab Mitte April werden dann auch die Kartoffeln gepflanzt, die im August bis September geerntet werden. Diese Pflanzen benötigen eine Keimtemperatur von fünf bis sechs Grad. Die Landwirte sind zudem mit weiteren Dünge- und Pflegemaßnahmen auf dem Acker, Grünland und Feldgras beschäftigt, heißt es in der Pressemitteilung weiter.

Rund um die Ostertage waren bereits die Ackerbohnen und Zuckerrüben in den Boden gekommen. Sie brauchen nun steigende Temperaturen, um mit dem Wachstum loszulegen, erklärt der WLV. Auch die Spargelbauern warten auf wärmeres Wetter. „Aufgrund der kühlen Witterung ist der hiesige Spargel derzeit knapp“, erklärt Antonius Tillmann.

„Wir brauchen den Regen.“

Zufrieden sind die Landwirte derweil mit den Beständen an Winterweizen, -gerste und -raps. Diese Pflanzen sind gut durch den Winter gekommen. Der viele Schnee und die Frostperiode im Februar hat keinen Schaden verursacht, berichtet der WLV. Die Schneedecke habe den Pflanzen nämlich einen ausreichenden Schutz geboten.

„Das Frühjahrswetter in diesem Jahr hat uns wieder etwas geerdet“, sagt Tillmann. „Nach den letzten drei trockenen Jahren haben wir wieder einen kühlen und feuchteren Frühling.“ Das typische Aprilwetter der vergangenen Wochen mit Graupel, Schnee und Regen habe die Feldarbeiten zwar verzögert. Das sei aber nicht schlimm.

„Dadurch werden Bürger und Erholungssuchende aber in der nächsten Woche vermehrt Aktivität der Bauern auf den Feldern beobachten können. Zudem ist die Feuchtigkeit wichtig gewesen, um die Grundwasserspeicher weiter aufzufüllen. Wir brauchen nach wie vor Regen“, schildert Tillmann. Er wünsche sich für das Frühjahr einen Wechsel von Wärme und Feuchtigkeit, Sonne und Regen.

Darum wachsen Pflanzen so schnell

Warum wachsen Pflanzen im Frühling so schnell? Weil es dann warm wird, erklärt der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) in einer Pressemitteilung. Die Temperatur beeinflusst die Geschwindigkeit der Stoffwechselprozesse in den Pflanzen – und so das Pflanzenwachstum.

„Grob kann man sagen, dass Pflanzen erst ab ungefähr 5 Grad mit dem Wachstum beginnen“, erklären die Fachleute. Das sei allerdings nur ein ungefährer Wert. Denn verschiedene Pflanzenarten hätten auch ein unterschiedliches Wärmebedürfnis. Wintergetreide etwa könne ab 2,5 Grad wachsen, Mais wachse erst ab 8 Grad. Werde es draußen wärmer, wachsen auch die Pflanzen schneller – allerdings nur bis zu einer gewissen Temperatur.

Werde es den Pflanzen zu warm, verlangsame sich das Wachstum wieder. Das Frühjahr biete daher optimale Wachstumsbedingungen. Wintergetreide könne bis zu einem gewissen Maß auch Kälte und Frost vertragen – andere Pflanzen nicht. Mais oder Kartoffeln würden bei Frost erfrieren.

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