Sanierung an der Warburger Desenbergstraße: Bürgerantrag schlägt Nutzung eines weiteren Durchgangs vor
Neues Leben für alte Unterführung
Warburg
Ganz einfach ist sie nicht zu finden. Und viele kennen sie auch gar nicht. Aber nun könnte die alte Bahnunterführung in Warburg, die Obere Hilgenstock und Großenederer Weg/Siekweg verbindet, eine Renaissance erleben. Das schlägt der Warburger Rudolf Böhlen dem Stadtrat in einem Bürgerantrag vor.
Mit diesem Vorschlag, so Böhlen, könnte die Verkehrssituation im Warburger Norden entzerrt werden, wenn die Deutsche Bahn die Sanierung der Eisenbahnunterführung an der Desenbergstraße vornimmt. Wie berichtet sind diese Arbeiten für Herbst 2021 bis Ende 2024 geplant.
Vor allem die Eisenbahnbrücke, die über die Desenbergstraße führt, kann laut Fachplanern wirtschaftlich nicht mehr instand gesetzt werden. Sie stammt aus dem Jahr 1872. Zudem ist unter anderem vorgesehen, Widerlager und Stützmauern zu erneuern. Ein Werkstattgebäude, das sich südöstlich neben der Eisenbahnüberführung befindet, soll abgerissen werden.
Geplant ist, dass es im Zuge der Arbeiten vor allem zu halbseitigen Sperrungen des Straßenabschnittes kommen soll. Für einzelne Tage soll die Strecke auch voll gesperrt werden. Rudolf Böhlen, der den Bürgerantrag geschrieben hat, befürchtet, dass sich diese Bauarbeiten negativ auf die Verkehrssituation auswirken könnten.
Das betreffe etwa die Bürger, die aus Richtung Daseburg und Dössel nach Warburg fahren wollten. „Bisher habe ich noch nichts darüber gelesen, was man dann für diese Menschen machen möchte“, sagt Böhlen. Manche von ihnen würden dann vielleicht auf die Unterführung am Großenederer Weg ausweichen. Doch dieses Nadelöhr sei zeitweise bereits gut ausgelastet.
„Ich wohne am Siekweg und stelle immer wieder fest, was für ein Chaos entsteht, wenn vor allem Lastwagen durch die Unterführung an der Desenbergstraße fahren wollen“, erklärt er. „Es knubbelt sich dort vor allem morgens, gegen sieben oder acht Uhr, und dann wieder mittags zum Schichtwechsel.“ Auch für Fußgänger sei es dann nicht ungefährlich, durch die Unterführung zu gehen.
Weitere Probleme habe er beobachtet, als die Arbeiten für den Anschluss des Gewerbegebietes Obere Hilgenstock an die Ostwestwestfalenstraße liefen. In dieser Zeit hätten auch viele Lastwagen den schmalen Siekweg befahren. Bei Begegnungsverkehr sei das kritisch gewesen, erklärt Böhlen: „Die Lkw mussten dann teilweise in Hofeinfahrten ausweichen.“
Die alte Unterführung weiter südlich könne bei diesen Problemen Abhilfe schaffen. Böhlen schlägt vor, den Bereich für den Zeitraum der genannten Bauarbeiten „mindestens für den Auto- und Radverkehr“ freizugeben. „Vielleicht kann man das Areal von der Bahn pachten“, sagt er. Womöglich ließe sich mit wenig Geld auch eine Behelfsstraße anlegen, die wieder die Obere Hilgenstock mit dem Großenederer Weg oder der Silberbrede verbindet.
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