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Hohe Schadenersatzforderungen angedroht

Pennig-Haus: Anwältin pocht auf Entscheidung

Warburg (vah). Rechtsanwältin Heidi C. Wilde von der Paderborner Kanzlei Dr. Zacharias droht der Stadt Warburg, Schadenersatzansprüche gegen sie geltend zu machen. Es geht um das Pennig-Haus an der Marktstraße, das die Inhaberin, eine Immobiliengesellschaft aus Salzkotten, gerne abreißen würde. Sie will an dem Standort neue Wohnungen errichten.

Der Stadt Warburg drohen Schadenersatzforderungen. Es geht um das Pennig-Haus. Foto: Ralf Benner

Die Genehmigung für den Abriss werde jedoch »aus nicht nachvollziehbaren Gründen« immer wieder verschoben, beklagt die Anwältin. Der Schaden für den Investor liege mittlerweile bei mehr als 100.000 Euro.

Wie mehrfach berichtet, hatte es gegen den Abriss des maroden Fachwerkhauses an der Marktstraße Widerstand gegeben. Engagierte Bürger und Nachbarn sind sich sicher, dass das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt werden muss. Experten kamen zu unterschiedlichen Einschätzungen. Derzeit liegt der Fall dem Petitionsausschuss des Landtags vor – der offenbar auch schon entschieden hat. Das Ergebnis, das der Warburger Rat zur Grundlage seiner Entscheidung nehmen will, liegt aber noch nicht vor.

Vorgehen der Warburger Kommunalpolitik kritisiert

Genau dieses Vorgehen der Warburger Kommunalpolitik kritisiert die Rechtsanwältin der »Immobilien Center Peters GmbH«, der das Gebäude gehört. Die Aussagen des Petitionsausschusses seien für die Entscheidungsreife »völlig unerheblich«. Die Juristin hatte die Stadt aufgefordert, bis Ende Juni den Abriss zu genehmigen – eine Frist, die allerdings bereits verstrichen ist. »Unsere Mandantin ist nicht bereit, weitere Verzögerungen, die völlig unnötig sind, hinzunehmen. Eine Klage zur Feststellung der Haftung der Stadt Warburg wird eingereicht, sollte der Vorgang nicht mit der erforderlichen Dringlichkeit betrieben werden«, schreibt die Juristin.

Vor dem Hintergrund dieser Drohung hat Bürgermeister Michael Stickeln das Thema erneut auf die Tagesordnung der nächsten Ratssitzung gesetzt, die am Dienstag, 9. Juli, um 17 Uhr im Hammerhof in Scherfede beginnt. Stickeln will nun von den Ratsmitgliedern wissen, ob der Abriss vor dem Hintergrund eines drohenden Rechtsstreits genehmigt werden soll. Wird er abgelehnt oder weiter auf den Petitionsausschuss gewartet, drohen Ersatzzahlungen an den Investor.

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