Zug überrollt Konstruktion – Lokführer erleidet einen Schock
Unbekannte setzen Puppe aufs Gleis
Marsberg/Warburg
Ein Mensch sitzt auf den Gleisen, dann naht ein Zug – so ein Horrorszenario hat sich einem Lokführer am Mittwochabend in Marsberg geboten. Trotz Vollbremsung konnte er nicht verhindern, dass sein Zug die Person überrollte. Später stellte sich heraus: Der Mensch war eine Puppe.
Die Bundespolizeidirektion Sankt Augustin schildert den skurrilen Fall in einer Pressemitteilung. Demnach sei die Polizei gegen 22.15 Uhr alarmiert worden. Ein 49-jähriger Lokführer der Linie RE17, die von Warburg nach Meschede fährt, hatte angegeben, dass er womöglich eine im Gleis sitzende Person erfasst habe.
Kurz darauf seien Einsatzkräfte der Bundespolizei, der Feuerwehr Obermarsberg, sowie die Polizei des Hochsauerlandkreises am Unfallort eingetroffen. Der Vorfall habe sich in Marsberg ereignet, auf Höhe der Straße Lange Ricke.
„Zunächst schien es, als ob der Zug tatsächlich eine Person erfasst habe, da Einsatzkräfte der Feuerwehr Kleidung unter dem Zug feststellten“, schildert die Bundespolizei weiter. „Bei der Bergung der vermeintlichen Person, stellte sich dann heraus, dass es sich hier um eine aus Holz, Füllmaterial und Bekleidung gebaute Puppe, ähnlich einer Vogelscheuche, handelte.“
Der Lokführer habe einen Schock erlitten. Nach seiner Angabe war die Puppe so auf die Gleise gesetzt worden, dass ihr Rücken, dem Zuglauf entgegen zeigte. Daraufhin habe der Lokführer gegen 22 Uhr sofort eine sogenannte Schnellbremsung eingeleitet. Die Fahrgäste seien dabei nicht verletzt worden. Sie seien durch die Feuerwehr zu einem nahe gelegenen Bahnübergang evakuiert worden und mit einem Taxi weitergereist.
„Einsatzkräfte der Bundespolizei suchten die Strecke weiter ab und konnten weitere Kleidungsstücke auffinden“, schildern die Beamten. Sie leiteten ein Strafverfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr ein. Durch den Vorfall habe die Strecke mehr als zwei Stunden lang gesperrt werden müssen.
Wer Hinweise zu Tatverdächtigen geben kann, meldet sich bei der Bundespolizei unter Telefon 0800/6888000 (kostenfrei).
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