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Warterei hat nach vier Jahren ein Ende: Narren präsentieren Programm

Karnevals-Freunde laden zum Umzug nach Willebadessen ein

Willebadessen

Vier Jahre ist es her, dass Narren durch die Eggestadt zogen. Am 19. Februar soll die Warterei endlich ein Ende haben: Ab 14.11 Uhr laden die Willebadessener Karnevals-Freunde wieder zum bunten Straßenkarneval ein.

So farbenfroh bahnte sich der Willebadessener Lindwurm im Jahr 2018 seinen Weg durch die Eggestadt. Die Narren trotzten dabei dem Regen. Foto: Daniel Lüns

Das teilt der ausrichtende Verein, die Willebadessener Karnevals-Freunde (WKF), in einer Pressemitteilung mit. „Der Umzug im Jahr 2020 fiel aufgrund der damaligen Wetterverhältnisse aus, und sollte später im Mai nachgeholt werden – dann kam Corona. Aufgrund der Pandemie konnte der Umzug nicht nachgeholt werden, auch die Umzüge in den letzten beiden Jahren fielen den Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie zum Opfer“, schildert WKF-Sprecher Uwe Cebul.

In diese erzwungene „Corona-Pause“ fiel dann auch die aufwändige Sanierung der vereinseigenen Stadthalle. Die führte dazu, dass auch der Umzug in dieser Session lange Zeit zumindest fraglich war. Mit der endgültigen Baugenehmigung des Kreises Höxter vor einigen Tagen sind die letzten Unsicherheiten beseitigt – der Umzug und die anschließende Karnevalsparty in der Halle werden gefeiert, betonen die Karnevalisten des WKF. „De Zooch kütt“ also auch in Willebadessen.

Los geht es am Karnevalssonntag, 19. Februar, ab 14.11 Uhr über die bekannte Strecke von der Stadthalle aus. Über die Borlinghausener Straße, die St.-Johannes-Straße, die Bahnhofstraße und wieder die Borlinghausener Straße geht es zweimal rund um die Stadthalle. Dann endet der Umzug wieder auf dem Hallenplatz.

Der Umzug wird an der Ecke Bahnhofstraße/Gänsebruch in bekannter Manier moderiert, auch werden die vorbeiziehenden Gruppen den Besuchern vorgestellt. Die Anwohner werden gebeten, ihre Fahrzeuge am Umzugstag nicht an der Umzugsstrecke zu parken, damit die teilnehmenden Fahrzeuge ungehindert passieren können.

Dreigestirn feiert mit

„Höhepunkt des Umzuges wird der große Dreigestirns-Wagen sein, der mit der Vituskapelle, einem Willebadessener Wahrzeichen, schon von Weitem sichtbar ist“, betonen die WKF in der Pressemitteilung. Das Trifolium Wilbotissun, wie die Karnevals-Freunde ihr Dreigestirn nennen, setzt sich in diesem Jahr aus Prinz Heike I. (Die Zahlenjonglierende), Bauer Daniela I. (Die ständig Kichernde) und Jungfrau Michaela I. (Die Explosive) zusammen.

Auch die Tollitäten der Karnevalsvereine Brakel Radau und „Carnevalsverein Weserbrücke“ (CVWB) Beverungen nebst Gefolge werden den Umzug begleiten. Der Musikverein Willebadessen sowie der Spielmannszug Borgholz gehen mit. Beide Vereine sind seit Jahren dabei und gehören zum festen Bestandteil der Veranstaltung.

Interessierte Gruppen, die noch beim Umzug mitmachen möchten, können sich dafür beim Vorstand des WKF anmelden. Nach dem Umzug ist in der Stadthalle wieder die große Karnevalsparty. DJ Jörg Bodemann sorgt dort seit Jahren für ausgelassene Stimmung unter den Närrinnen und Narren. Gefeiert wird bis tief in die Nacht.

Durch die Wohngebiete werden die Narren auch in diesem Jahr ziehen. Foto: Daniel Lüns

Die Willebadessener Karnevals-Freunde hoffen, dass bei der Wiederauflage des Straßenkarnevals viele Narren aus der Region mitfeiern – auf der Straße, wie auch anschließend bei der großen Party in der Halle. Auch um das Spektakel finanzieren zu können.

„Der Umzug ist in jedem Jahr mit hohen Kosten verbunden, die in diesem Jahr noch einmal steigen werden. Steigerungen bei den Nebenkosten von bis zu 100 Prozent sind hier nur ein Beispiel“, schildert der Vorstand der WKF. Das Wurfmaterial habe sich um bis zu 60 Prozent verteuert.

„Haben die Karnevals-Freunde in den letzten Jahren die teilnehmenden Gruppen als einziger Umzugsveranstalter noch mit Wurfmaterial versorgt, ist dies aufgrund der Kostenexplosion nicht mehr möglich.“ Die Gruppen würden gebeten, sich selbst zu versorgen.

Kosten sind hoch

„Wir appellieren an alle Närrinnen und Narren, am Umzug teilzunehmen und anschließend mit uns zu feiern, damit wir diese traditionelle Veranstaltung auch in den nächsten Jahren weiter stattfinden lassen können“, sagt Umzugsleiter Uwe Cebul. „Kosten und Aufwand seien schon jetzt sehr hoch und werden aufgrund behördlicher Anordnungen in den nächsten Jahren eher steigen“, ergänzt der Vorsitzende Mirko Struck.

Der Willebadessener Karneval beginne aber schon ein paar Tage früher, nämlich an Weiberfastnacht. Die Karnevals-Freunde ziehen morgens mit einem großen Tross durchs Eggestädtchen und besuchen die Kindertagesstätten und Altenpflegeeinrichtungen sowie einige Betriebe, um das Dreigestirn vorzustellen und zum Umzug einzuladen.

Beginnen wird der Tag um 8 Uhr mit einem Besuch der Mosterei Peters, wo auch die lokale Corona-Teststelle ansässig ist. Dort werden sich die Karnevalisten einem freiwilligen Corona-Test unterziehen. „Auch wenn es aktuell nicht verpflichtend ist, ist es uns wichtig, dass wir kein Risiko eingehen und uns testen“, betont der Vorsitzende Mirko Struck, vor allem mit Blick auf den Besuch der Altenpflegeeinrichtungen.

Reichlich Kamelle fliegen auch in diesem Jahr. Doch das Wurfmaterial hat sich um bis zu 60 Prozent verteuert. Foto: Daniel Lüns

Der Abschluss der Tour ist im kleinen Saal der Stadthalle, wo das Jungfrauenwiegen ist. Durch die örtliche Sparkasse wird Jungfrau Michaela I. in Wurfmaterial aufgewogen, welches dann für den Umzug gespendet wird. Nach dem Wiegen wird ein Imbiss gereicht. Auch dort freuen sich die Karnevals-Freunde über eine große Beteiligung.

Am Nachmittag besuchen die WKF samt Dreigestirn dann den Rathaussturm des befreundeten Karnevalvereins Pickel-Jauh in Peckelsheim, bevor am Abend die Frauen unter sich im kleinen Saal der Stadthalle ausgelassen weiterfeiern. Start hierzu ist um 19.11 Uhr.

In diesem Jahr haben die Karnevals-Freunde mit DJ Vanny erstmals einen weiblichen DJ verpflichtet, damit die Damen weitestgehend unter sich sind – einzige Ausnahme sind die „Drohndancers“, das Männerbalett des Karnevalsvereins „Brakel Radau“. Mit den Brakelern verbindet die WKF seit Gründung eine tiefe Freundschaft.

„Der Weiberfastnachts-Tag ist also Start in ein ereignisreiches Wochenende, an dem für die Karnevals-Freunde über 20 Termine zu absolvieren sind, darunter die großen Umzüge in Brakel am Samstag und in Beverungen am Montag. Am Aschermittwoch ist dann alles wieder vorbei und die Session wird beendet“, schildern die WKF.

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