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Vier Kandidaten beim Ansetzabend – Josef Dreker für 70-jährige Mitgliedschaft geehrt

Schützen in Willebadessen feiern das Sebastians-Fest

Willebadessen

Mit dem Ansetzabend haben die Willebadessener Schützen das Sebastians-Fest eröffnet. Es konnte nach jahrelanger Pause endlich wieder in der frisch renovierten Stadthalle gefeiert werden.

Oberst Jörg Mackenbach (links) nimmt Ansetzkandidat Michael Dempewulf per Handschlag in die Bruderschaft auf. Foto: Schützenbruderschaften St. Johannes und St. Sebastian Willebadessen

Zum Start des zweitägigen Festes wurden zuerst die Jubilare der Sebastian-Bruderschaft geehrt. In diesem Jahr waren dies Karl Köneke und Andras Nettusch für 25-jährige Mitgliedschaft, Franz Mania und Werner Rohde für 40-jährige Mitgliedschaft und Josef Wiegand, Heinrich Böhmer und Josef Ernst für ihre 50-jährige Mitgliedschaft.

Sage und schreibe 65 Jahre ist Anton Hölscher bereits „Altschütze“. Ein ganz seltenes Jubiläum durfte wiederum Josef Dreker feiern: Er ist mit 96 Jahren ältester Schütze der Bruderschaften und feiert in diesem Jahr sein 70-jähriges Jubiläum, freuen sich die Schützen in einer Pressemitteilung.

Die Jubilare bekamen vom Vorsitzenden Mario Schmidt entsprechende Ehrenorden überreicht. Da nicht alle Jubilare zur Ehrung erscheinen konnten, wurden diese Würdigungen bei einem persönlichen Besuch nachgeholt.

Seit einigen Jahren ist es Brauch, dass der Chronist aus der Chronik von vor 40 Jahren vorliest. Da die Generalversammlung in den vergangenen Jahren aus Gründen der Pandemie gar nicht oder nur sehr eingeschränkt stattfinden konnten, verlas Karl Gockeln aus den Chroniken der Jahre 1981 bis 1983. Wieder gab es dabei viel Interessantes zu erfahren.

So wurde das Schützenfest damals noch nach dem Vitusfest am Montag und Dienstag gefeiert und endete mit der Frühpolonäse in den Morgenstunden des Mittwochs. Hervorzuheben aus der Chronik war die finanzielle Beteiligung der Bruderschaften an der Restaurierung der Stationen des Kreuzwegs in Höhe von 2000 DM.

Josef Dreker ist mit 96 Jahren ältester Schütze der Willebadessener Bruderschaften und feiert in diesem Jahr sein 70-jähriges Jubiläum. Dazu gratulierten ihm Vorsitzender Mario Schmidt (links) und Präses und Pfarrer Bernd Götze. Foto: Schützenbruderschaften St. Johannes und St. Sebastian Willebadessen

Auch berichtete Gockeln von Gesprächen mit der Stadt bezüglich der Übernahme der Stadthalle vor bereits 40 Jahren. „Hier haben die Bruderschaften in den letzten Monaten sehr dazu beigetragen, dass die Stadthalle pünktlich zum Sebastians-Fest wieder ihre Genehmigung bekommen hatte“, schreiben die Schützen in der Pressemitteilung weiter.

Vier Ansetzkandidaten wollten sich in diesem Jahr beweisen: Michael Dempewulf, Tobias Jeziorek, Rene Michaelis und Sascha Sauerland traten an. Die Männer mussten in den Kategorien Singen, Tanzen und Trinken unter Beweis stellen, dass sie würdig für die Aufnahme – in Willebadessen Ansetzen genannt – in die Sebastian-Bruderschaft sind.

Erster Ansetzkandidat war Michael Dempewulf, ehemaliger Oberst der Jungschützen. Zeremonienmeister Arnold Fecke bezeichnete Dempewulf als absolut aufnahmefähig: Zusammen mit seinem Paten Michael Rehage sang der nämlich den beliebten Schlager „Marmor, Stein und Eisen bricht“ von Drafi Deutscher, bevor er zu den Klängen des Musikvereins zum Lied „Schützenliesel“ tanzte.

Jubilare wurden im Hauptvorstand geehrt (von links): Pfarrer und Präses Bernd Götze, Karl Köneke (25 Jahre), Oberst Jörg Mackenbach, Andreas Nettusch (25), Geschäftsführer Georg Vogt, 2. Vorsitzender Andreas Wiegand, Vorsitzender Mario Schmidt, Heinrich Böhmer (60). Foto: Schützenbruderschaften St. Johannes und St. Sebastian Willebadessen

Nächster Kandidat war Rene Michaelis. Den gebürtigen Göttinger hat die Liebe ins Eggestädtchen gebracht. Erste Kontakte zu den „Einheimischen“ gab es beim Feierabendbier im „Deutschen Haus“. Dort freundete er sich mit Pate Helmut Überdick an. Passenderweise sangen sie gemeinsam den Hit „Die kleine Kneipe“ von Udo Jürgens. Getanzt wurde zum Schneewalzer.

Die Ansetzzeremonie von Tobias Jeziorek war eine reine Familiensache: Zeremonienmeister war sein Bruder Markus Jeziorek, Pate sein Schwager Matthias Brinkmann. Als bekennender St.-Pauli-Fan lag als gemeinsames Lied natürlich „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins“ von Hans Albers nahe. Schwungvoll ging es dann beim Tanzen zu „Uptown Girl“ von Billie Joel zu.

Zum Schluss war Sascha Sauerland an der Reihe. Zeremonienmeister Michale Kleimann stellte Sauerland vor. Beim Lied „Skandal im Sperrbezirk“ der Spider Murphy Gang stimmten die anwesenden Schützenbrüder gerne mit ein. Tanzen musste Sauerland dann mit seinem Paten Andreas Gockeln zu „I’m a Believer“ von Neill Diamond.

Mit dem Ansetzabend haben die Willebadessener Schützen das Sebastians-Fest eröffnet. Oberst Jörg Mackenbach (3. von links) und Vorsitzender Mario Schmidt (rechts) stehen hier mit den Ansetzkandidaten (von links) Michael Dempewulf, Tobias Jeziorek, Rene Michaelis und Sascha Sauerland. Foto: Schützenbruderschaften St. Johannes und St. Sebastian Willebadessen

Alle Ansetzkandidaten wurden von den Sebastianern als würdig empfunden, Teil der Bruderschaft zu werden. Nachdem Sie die Eidesformel „Sou lange wai us kennt, wüllt wai us Breuers nennen“ gesprochen hatten, wurden sie vom Oberst Jörg Mackenbach per Handschlag in die Bruderschaft aufgenommen. Nach den Aufnahmen wurde in geselliger Runde noch weitergefeiert.

Am Samstag begann der Tag für die Schützen mit der Schützenmesse in der Vitus-Kirche. Traditionell unterstützten hier die Ansetzkandidaten vom Vortag die Messfeier als Messdiener. Nach einem kurzen Umzug zur Stadthalle trafen sich dort alle Schützen zum Schützenfrühstück. Musikalisch begleitet wurden Messe und Schützenfrühstück durch den Musikverein Willebadessen.

Abschluss des Sebastians-Festes war der Tanzabend in der Stadthalle. Auch diese Veranstaltung war gut besucht. Es wurde zu den Klängen der Tanzband „WIR“ bis in die Nachtstunden gefeiert. Der Tanzabend war gleichzeitig der letzte öffentliche Auftritt des blau-weißen Hofstaates. Bei der Generalversammlung der Bruderschaften wird zudem nach drei Jahren satzungsgemäß ein neuer Oberst gewählt.

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