Neuntes Themen-Heft des Schlänger Zeichners Marc Schäferjohann erschienen
»Hermännchen« entdeckt Artenschutz
Schlangen (WB). »Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen...« heißt es in einem Volkslied von Matthias Claudius. Einer, der ganz viel zu erzählen hat, ist das »Herrmännchen«. Dessen Schöpfer, der Schlänger Zeichner Marc Schäferjohann, hat es nun bereits zum neunten Mal auf Entdeckungsreise geschickt.
»Hermännchen unterwegs in Lippe« heißt eine Reihe von Themen-Heften, die im Jahr 2012 begann. Der Kreis Lippe, der Lippische Heimatbund, der Landesverband Lippe und der Kurier-Verlag haben das Projekt gestartet, um Jungen und Mädchen kindgerecht lippische Kultur und Heimatkunde zu vermitteln. Damit dies auf breiter Basis gelingt, werden die Themen-Hefte alljährlich kostenlos an die Erstklässler in den Grundschulen in Lippe verteilt.
»Es ist schön und macht Freude, auf diese Weise den Kindern auch die Highlights unserer Region vorzustellen«, sagt Marc Schäferjohann. So hat »Hermännchen«, der kleine Sohn vom großen Hermann, bisher bereits die Externsteine, die Falkenburg, das Freilichtmuseum Oerlinghausen, Schloß Brake, Lügde als Stadt der Osterräder und natürlich das Hermannsdenkmal besucht. Außerdem war er »Rund um den Hermannsweg« unterwegs und widmete sich in einem Heft einer besonderen Sprache: Er stellte das »Lippisch Platt« vor.
Blumen sind wichtig für die Natur
Im neuesten Themen-Heft geht es um »Wilde Wiesen«. Bei seinen Streifzügen habe er bemerkt, dass ihm immer weniger Vögel und Insekten vor die Nase gekommen seien, schildert »Hermännchen«. Die Tiere finden nämlich nicht mehr so viel zu essen oder ein passendes Zuhause. Das beunruhigt ihn sehr. Aber jetzt beginnen immer mehr Menschen damit, etwas dagegen zu tun. Sie pflegen alte Streuobstwiesen und bauen kleine Insektenhotels. Denn: Die heimischen Blumen sind ganz wichtig für die Natur.
Und natürlich lässt Zeichner Marc Schäferjohann das »Hermännchen« eine eigene lustige Idee entwickeln, wie es seinen Beitrag zum Artenschutz leisten kann. Dabei geht es nicht nur um fantasievolle, freche Zeichnungen, am Ende des Themen-Heftes werden Beispiele und Adressen genannt, die den Kindern und ihren Eltern weiterhelfen können. Wo gibt es wilde Wiesen? Zum Beispiel in den Versuchsgärten des Archäologischen Freilichtmuseums Oerlinghausen, im Westfälischen Freilichtmuseum, im Länderwaldpark »Silvaticum« in Bad Meinberg, am Rolfschen Hof in Berlebeck, im Staff-Landschaftspark in Lemgo oder am Umweltzentrum Heerser Mühle.
Die Themen-Hefte gibt es seit 2012, das »Hermännchen« aber bereits seit 2004. »Damals habe ich angefangen, Cartoons für den Detmolder Kurier zu fertigen«, erzählt Marc Schäferjohann. Und dabei sind so viele entstanden, dass es mittlerweile zwei Sammelbände gibt. Der neueste heißt »Nochmal hundert Hermännchen«. Der Band enthält auch ausgewählte Kommentare aus der Kolumne »Hermännchen meint« von Robin Jähne.
»Hermännchen« im Musical
Für Marc Schäferjohann bedeutet das Zeichnen auch Entspannung. Der 50-Jährige Diplom-Sozialpädadoge arbeitet für die Fürstin-Pauline-Stiftung als ambulanter Familienberater. Nach einer Motorradtour durch Norwegen gemeinsam mit Bernd Joachim habe er seine Cartoon-Leidenschaft entdeckt, erinnert sich der Schlänger. Das »Hermännchen« ist eine von etlichen Schöpfungen des Zeichners.
Dass das »Hermännchen« sogar auch mal bei Musicals eine Rolle spielen würde, hat Marc Schäferjohann damals wohl noch nicht geahnt. Dreimal ist das inzwischen bereits in Schlangen geschehen. Denn auch Joachim Woite, Leiter der offenen Kinder- und Jugendarbeit, ist vom kleinen Sohn des großen Hermann begeistert. »Das ist ein echt lippischer Junge«, sagt Woite. »Mit der Figur kann man Kinder abholen und Geschichte lebendig machen.« Marc Schäferjohann hat auch bereits eine Idee, was das »Hermännchen« im nächsten Jahr erleben könnte. »Aber das wird noch nicht verraten«, sagt der Schlänger Zeichner.
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