Tempo 30 auf der Hauptverkehrsstraße in Schlangen
Mehr Sicherheit für Fußgänger
Schlangen (WB). Auf der Hauptverkehrsstraße in Schlangen geht es ab sofort deutlich gemächlicher zu. Zwischen den Kreiseln Schützenstraße und Detmolder Straße gilt ab sofort Tempo 30. Mit dieser und weiteren Maßnahmen will der Kreis Lippe den innerörtlichen Fußgängerverkehr sicherer machen.
Seit dem letzten großen Umbau im Jahre 1993 hat sich entlang der Kohlstädter Straße einiges verändert. Ein Supermarkt ist im Bereich der Ortsmitte neu entstanden, ein zweiter wurde deutlich vergrößert und ausgebaut. Und nicht zu vergessen: In direkter Nachbarschaft dazu eröffnete 2015 das Seniorenheim Lüningshof. Folge: Das Verkehrsaufkommen auf der Paderborner und der Kohlstädter Straße hat nicht unerheblich zugenommen.
Verdeckte Geschwindigkeitsmessungen
Verdeckte Geschwindigkeitsmessungen in beide Fahrtrichtungen hatten das vor einiger Zeit bereits bestätigt. „Es besteht unmittelbarer Handlungsbedarf“, darin waren sich Gemeindeverwaltung, Kreisverkehrsbehörde und der Eigenbetrieb Straßen (Kreis Lippe) schon damals einig. Ergebnis der gemeinsamen Gespräche war ein umfassender Maßnahmenkatalog, der in den vergangenen Monaten in die Tat umgesetzt wurde.
So gilt seit Kurzem zwischen den Verkehrskreiseln Schützenstraße und Detmolder Straße ein Tempolimit von 30 Stundenkilometern. Bislang lag die Geschwindigkeitsbegrenzung auf der immerhin 770 Meter langen Strecke bei 50 km/h.
Für Schwerlastverkehr unattraktiv machen
Ziel der Maßnahme ist es, die Durchgangsstraße für den Schwerlastverkehr ab 3,5 Tonnen so unattraktiv wie möglich zu machen. Brummis, die beispielsweise das Schlänger Gewerbegebiet zum Ziel haben, sollen so veranlasst werden, statt direkt durch den Ort zu fahren, die B1 neu zu benutzen. „Natürlich dient das Tempolimit auch dazu, die Verkehrssicherheit der Fußgänger im Ortskern zu erhöhen“, fügt Rainer Huneke hinzu. Er ist Leiter des Eigenbetriebs Straßen.
Offenbar haben sich noch nicht alle Autofahrer an die neue Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h gewöhnt, wie erste Tempokontrollen der Polizei am vergangenen Wochenende belegen.
Zebrastreifen ersetzt Querungshilfe
Veränderungen gab es auch an anderer Stelle: Die beiden Supermärkte in Schlangen sind bekanntlich nur durch die Kohlstädter Straße voneinander getrennt. Fußgängern, die von der einen zur anderen Straßenseite wechseln wollen, stand bisher nur eine Querungshilfe zur Verfügung. Die ist im Zuge der umfangreichen Baumaßnahme verschwunden und durch einen Zebrastreifen ersetzt werden. „Was jetzt noch fehlt, sind die notwendigen Fahrbahnmarkierungen. Das wird aber in nächster Zeit erfolgen“, versprach Huneke. Zwei neue Straßenlaternen sollen den Fußgängerüberweg künftig gut sichtbar ausleuchten.
Ein Zebrastreifen ist auch an allen vier Einfahrten zum Verkehrskreisel an der Detmolder Straße vorgesehen. Und das hat einen triftigen Grund, wie Huneke betonte: „Durch einen Zebrastreifen wird der Fußgänger gegenüber den anderen Verkehrsteilnehmern eindeutig privilegiert. Das war bei der bisherigen Querungshilfe nicht der Fall.“
Veränderungen auch für Radfahrer
Auch die Fahrradfahrer werden sich künftig auf Veränderungen einstellen müssen. Entlang der Hauptverkehrsstraße kann der Radler zwar weiterhin selbst entscheiden, ob er den vorhandenen Fahrstreifen auf dem Gehweg benutzen will oder doch lieber auf der Straße fährt. Es gibt aber eine Ausnahme: Durch den Ausbau der beiden Bushaltestellen in der Ortsmitte fehlt es dort an ausreichend Raum für einen eigenen Radfahrweg. Konsequenz: Zwischen der Sparkasse und dem Autohaus Deckers wird der Radfahrverkehr künftig auf die Straße geführt.
Die Planungen des Eigenbetriebs reichen aber schon viel weiter: Wie bereits mehrfach berichtet, bilden sich nicht nur zu Stoßzeiten an der Kreuzung in der Ortsmitte längere Staus. Dort komme es auch gehäuft zu Unfällen oder kritischen Verkehrssituationen, sagt Huneke. Als Alternative schlagen er und die Experten seines Hauses vor, im Kreuzungsbereich einen Minikreisel neu zu bauen und auf allen vier Ästen einen Fußgänger-Zebrastreifen anzulegen.
„Wir möchten dieses Projekt in unser Mehrjahresbauprogramm aufnehmen“, so Huneke abschließend. Die Zustimmung des neuen Kreistages vorausgesetzt, könnte mit dem Bau des Mini-Kreisels vielleicht schon im Jahre 2023 begonnen werden.
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