Experte erläutert Pflaster für Neugestaltung der Fußgängerzone in Bad Oeynhausen
Alles Grau in Grau
Bad Oeynhausen (WB/mcs). Das Betonplatte nicht gleich Betonplatte ist hat Peter Schatz vom Planungsbüro »WES Landschaftsarchitektur Hamburg« am Donnerstag bei einem Ortstermin auf dem Platz vor der Deutschen Bank deutlich gemacht.
An drei gepflasterten Musterflächen erläuterte der Experte vor etwa 30 Zuhörern das Für und Wider verschiedener Betonplatten-Kombinationen. Diese spielen bei den Überlegungen für eine Aufwertung von Teilen der Fußgängerzone eine zentrale Rolle.
»Ich freue mich, dass wir heute die Gelegenheit haben, die verschiedenen Pflastertypen genauer kennenzulernen. Dafür hätte ich mir allerdings eine höhere öffentliche Beteiligung gewünscht«, sagte Bürgermeister Achim Wilmsmeier zu Beginn des Ortstermins, waren seiner Einladung doch zumeist Ratsmitglieder und Verwaltungsmitarbeiter gefolgt.
Helle Mittelzone mit dunklen Randbereichen
Anschließend machte Peter Schatz die Anwesenden mit den wichtigsten Überlegungen für das neue Innenstadtpflaster vertraut, das zunächst in einem ersten Bauabschnitt in der Viktoriastraße verbaut werden soll. Geplant sei eine helle Mittelzone, die auf der rechten und linken Seite von zwei dunklen Randzonen gesäumt werde. Die zu verbauenden Betonwerksteinplatten seien keineswegs banal, sondern durchaus hochwertig.
»In Abstimmung mit der Stadt soll die Fußgängerzone in verschiedenen Grautönen gestaltet werden«, betonte Peter Schatz. Die Mitte werde kombiniert aus drei aufeinander abgestimmten Grautönen. Die Randbereiche griffen den dunkelsten Grauton aus der Mittelzone auf.
Alle Platten würden auf den Millimeter genau geschliffen, um ein späteres Absacken zu verhindern. Peter Schatz: »Zudem wird die Oberfläche mit der Edelkugel gestrahlt.« So werde die geforderte Rutsch- und Gleitsicherheit erreicht. Zur weiteren Versiegelung diene eine zusätzliche Thermobehandlung. »Sie schützt gegen Abrieb oder Verschmutzung«, sagte der Planer.
Wie Peter Schatz bereits im vergangenen Juli bei einer Informationsveranstaltung in der Wandelhalle erklärt hatte, kämen den einzelnen Zonen unterschiedliche Funktionen zu. »Die dunkelgrauen Bereiche sind dazu gedacht, vor den Geschäften herzulaufen. Außerdem sind dort Bänke oder auch Fahrradständer vorgesehen«, hatte der Planer bei der Veranstaltung im vergangenen Sommer erläutert. Der hellgraue Bereich in der Mitte sei für den Lieferverkehr oder Rettungsfahrzeuge geeignet.
Taktile Elemente sollen Orientierung bieten
Auch auf in den Farben Schwarz und Weiß gestaltete Platten mit taktilen Elementen ging der Experte während des jüngsten Ortstermins ein. Sie sollen Menschen mit einer Sehbehinderung die Orientierung in der neugepflasterten Fußgängerzone erleichtern.
Mit dem Irrglauben, dass anhand der Musterflächen ein konkreter Auftrag an eine der beteiligten Firmen vergeben werden solle, räumte Gabriele Schmidt, Bereichsleiterin Stadt- und Verkehrsplanung, im Gespräch mit dieser Zeitung auf.
»Anhand der Musterflächen können wir Vorgaben etwa für Farbnuancen oder die Griffigkeit machen«, sagte die Verwaltungsmitarbeiterin. Alle Hersteller, die die geforderten Kriterien erfüllen könnten, könnten sich aber grundsätzlich an der folgenden Ausschreibung beteiligen.
Den Beschluss zur Ausführungsplanung des ersten Bauabschnitts »Viktoriastraße« sowie zum gewählten Pflasterbelag soll der Ausschuss für Stadtentwicklung in seiner nächsten Sitzung am Dienstag, 20. März, fassen.
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