Ökumenisches Friedensgebet in der Auferstehungskirche zum Jahrestag der russischen Invasion
Bad Oeynhausens Christen entzünden ein Friedenslicht
Bad Oeynhausen
Die Kirchengemeinden Bad Oeynhausens hatten zum Friedensgebet gerufen, und sie waren alle gekommen: Die Menschen der evangelischen und katholischen, neuapostolischen und freikirchlich-baptistischen Gemeinden füllten die Auferstehungskirche am Freitagabend mit ihrem Gesang, Gebet und dem Schein ihrer Friedenslichter.
Über alle Konfessionsgrenzen hinweg waren sie dabei, um ein Zeichen gegen die russische Aggression in der Ukraine zu setzen.
„Spontan hatten die Menschen sich hier versammelt, zu Dutzenden“, erinnert sich Pfarrer Peter-Michael Voß an die dramatischen Februartage vor einem Jahr. Das von ihm und seiner Frau, Pfarrerin Grita Voß, vor mehr als 40 Jahren ins Leben gerufene freitägliche Friedensgebet war eigentlich auf den Aschermittwoch verlegt worden, doch füllte sich die Auferstehungskirche schon am Freitagabend, nur einen Tag nachdem russische Soldaten die ukrainische Grenze überschritten hatten. „Sie brauchten diesen Raum, um ihrer Angst und ihrer Wut über das, was geschehen ist, Ausdruck zu verleihen.“
Mehr als 100 Teilnehmer sind dabei
Es war in diesen Tagen nicht abzusehen, dass sich die Bänke der Auferstehungskirche ein Jahr später immer noch aus demselben Anlass füllen würden. Doch zum Jahrestag der russischen Invasion hielten selbst Wind und Regen die Menschen nicht ab, gemeinsam für ein Statement gegen den Krieg zusammenzukommen: Mehr als 100 Bad Oeynhausener folgten dem Ruf ihrer Gemeinden, und über 100 Kerzen wurden für den Frieden entzündet.
Zusammen trugen die Vertreter der verschiedenen Konfessionen zu der von Pfarrerin Theodora Beer eingeleiteten Friedensandacht bei. Die Gebete und Taizé-Gesänge, deren ökumenischer Charakter perfekt zur gemeinsamen Andacht passte, boten eine Chance, die kleinen Unterschiede und vielen Gemeinsamkeiten zwischen den Konfessionen zu erleben. „Was für eine Wucht, uns alle zusammen zu hören“, sagte ein Besucher der Andacht: „Diese Erfahrung müssten wir eigentlich viel öfter machen.“
Pfarrer Manfred Pollmeier, Leiter des katholischen Pastoralen Raums Werre-Weser, hatte den ersten Anstoß gegeben, das traditionelle Friedensgebet für dieses gemeinsame Zeichen zu nutzen. Er teilte sich mit Superintendentin Dorothea Goudefroy vom Evangelischen Kirchenkreis Vlotho die Gelegenheit, mit je einem geistlichen Impuls eine Botschaft gegen den Angriffskrieg und für den Frieden zu senden.
Seite an Seite für den Frieden
Zur abschließenden Fürbitte standen die evangelischen Pfarrerinnen und Pfarrer Peter-Michael und Grita Voß, Matthias Mengel und Theodora Beer, Cornelia Lack von der Neuapostolischen Kirche sowie Hans-Walter Rahn und Pastor Markus Frank von der Christuskirche in ökumenischer Gemeinschaft und für den Frieden in Europa an ihrer Seite, bevor die Friedenslichter in den Abend herausgetragen wurden.
Startseite