Dokumentation über das größte Bauprojekt in der Stadt ist erstmals im UCI zu sehen
Bahn frei, Film ab
Bad Oeynhausen (WB). Was hat der Bau der Nordumgehung in Bad Oeynhausen verändert? Und wie war das Leben mit dem Verkehr vorher, als Tag für Tag abertausende Fahrzeuge über die vierspurige B61 durch die Stadt rollten? Das ist der Inhalt des Dokumentarfilms „Autobahn“, der am Donnerstag, 30. Januar, in vier Sälen der UCI-Kinowelt an der – na, wo wohl? – Mindener Straße (B61) gezeigt wird.
Regisseur Daniel Abma und sein Filmteam sind dann zu Besuch und beantworten nach Filmende die Fragen des Publikums. Das Thema interessiert die Bad Oeynhausener sehr. Die Vorstellungen um 19.30 und 19.45 Uhr sind bereits ausverkauft. Derzeit gibt es nach Angaben von Theaterleiter Christian Zienc noch Karten für die zusätzlichen Vorführungen um 20, 20.15 und 23 Uhr (www.uci-kinowelt.de). Zudem wird der Film am Sonntag, 2. Februar, um 12.15 Uhr gezeigt.
Daniel Abma freut sich schon sehr auf den Besuch an der früheren Automeile. „Das ist verrückt, was da abgeht“, sagt der 41-Jährige über die Resonanz. Ähnlich dachte er vor fast zehn Jahren auch, als er – wieder einmal – mit dem Auto auf der Mindener Straße im Stau stand.
„Gefühlt 20. Tankstellen auf zwei Kilometern“
Hier eine Burgerbude, dort ein Erotikgeschäft, etwas weiter die „gefühlt 20. Tankstelle auf zwei Kilometern“ und dann ein Schild, das auf den Bau der Nordumgehung hinwies. Der Niederländer, der seinerzeit an der Filmuniversität Babelsberg studierte und immer auf der Fahrt in seine Heimat bei Groningen oder zurück nach Potsdam durch Bad Oeynhausen kam, beschloss: „Das muss ich filmen, bevor die Autobahn fertig ist.“
Er reiste mit seinem Team – dazu zählen auch die beiden Bad Oeynhausener Produzenten Niklas Burghardt und Johannes Wöpkemeier, die er an der Filmuniversität kennengelernt hatte – in den folgenden acht Jahren immer wieder von der Havel an die Werre, um die Menschen in ihrer Heimat Bad Oeynhausen zu filmen. Die Dokumentation endet mit der Eröffnung der Autobahn. Von Januar 2019 bis Oktober vergangenen Jahres wurde der Film geschnitten, bearbeitet, vertont – und beim 62. Internationalen Festival für Dokumentar- und Animationsfilme am 29. Oktober erstmals gezeigt.
Regisseur ist auf die Bad Oeynhausener Reaktionen gespannt
„Das Publikum war in den richtigen Situationen still und hat an den passenden Stellen gelacht“, berichtet der Regisseur. Nun ist er gespannt, wie die Bad Oeynhausener reagieren werden. Abma ist seit der Freigabe der A30 übrigens nicht mehr mit dem Auto durch die Kurstadt gekommen.
„Ich habe bei der Bahnfahrt immer den Hals verrenkt, um zu sehen, wie es an der Mindener Straße aussieht. Es ist dort viel weniger los als früher, oder?“, fragt der Macher des 85 Minuten langen Films.
„Als erstes gibt’s in ‚Stahls Imbiss‘ eine Bratwurst mit Pommes!“
Mit seinem Team wird er gleich für mehrere Tage anreisen. Er wohnt bei einer Gastfamilie in Volmerdingsen, wo er schon häufiger Übernachtungsgast sein durfte. Die Tochter hatte er bei einem Filmfestival kennengelernt. So entstand schon wieder ein Kontakt nach Bad Oeynhausen. „Unglaublich“, sagt Abma dazu.
Der Niederländer, der mittlerweile als Dozent an der Filmuniversität Babelsberg arbeitet, hat klare Vorstellungen davon, wie sein Besuch in Bad Oeynhausen ablaufen soll: „Zuerst gehen wir an die Mindener Straße und schauen, was sich verändert hat. Wir machen eine kleine Zeitreise.“ Dazu gehört für ihn auch die Einkehr in einer Frittenschmiede: „Als erstes gibt’s in ‚Stahls Imbiss‘ eine Bratwurst mit Pommes!“
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