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Corona-Krisenstab: Kreis holt bei der Immunisierung auf und hofft auf großen Zulauf im Zentrum ab 8. Februar

Bald alle Heimbewohner geimpft

Lübbecke

Die Stadt Münster kann am Ende dieser Woche mit zwei guten Nachrichten aufwarten. Und auch im Kreis Minden-Lübbecke geht es voran.

Friederike Niemeyer

So wie auf diesem Foto – Margret Frensel wird von Dr. Andreas Dammann in Bielefeld-Bethel geimpft – soll es auch bald im Impfzen­trum des Kreises Minden-Lübbecke Impfschutz für viele Über-80-Jährige geben. Foto: Thomas F. Starke

Der Wocheninzidenzwert ist in Münster unter den Signalwert von 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner gerutscht und laut Oberbürgermeister Markus Lewe sind alle Altenheime durchgeimpft. Ganz so erfreulich ist die Situation im Kreis Minden-Lübbecke noch nicht, aber auch hier gibt es inzwischen erfreulichere Zahlen zu vermelden.

Während der Wocheninzidenzwert im Kreis Minden-Lübbeckemit 154,0 der zweithöchste in OWL nach Höxter bleibt, holt der Kreis bei den Impfungen auf. Wenn man es denn so ausdrücken darf. Bei der ersten Zwischenbilanz der zuständigen Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) am 10. Januar lag der Mühlenkreis mit 1445 verabreichten Impfdosen auf dem letzten Platz in OWL. Inzwischen wurde hier mit insgesamt 4043 Erstimpfungen mehr gespritzt als in Höxter (3194) und Herford (3888). Bielefeld (4061), Gütersloh (4469), Paderborn (4776) und Lippe (5370) sind noch flotter. 51 Prozent der Impfdosen in Minden-Lübbecke gingen an die Bewohner in den Heimen, 49 Prozent an das dortige Personal.

Hinzu kommt, dass jetzt auch einige Heime von den mobilen Teams bereits ein zweites Mal aufgesucht worden sind. 216 Folgeimpfungen konnten verabreicht und somit die Immunisierung komplettiert werden.

Dezernent Hans-Joerg Deichholz ist stellvertretender Leiter des Corona-Krisenstabs. Foto: Friederike Niemeyer

Der stellvertretende Leiter des Corona-Krisenstabs im Kreis, Hans-Joerg Deichholz, ist optimistisch: „Wir sind relativ gut dabei. Wir werden es wohl schaffen, bis Ende des Monats, spätestens Anfang Februar, unsere Altenheime geimpft zu haben.“ Erschwert worden sei die Impfkampagne im Mühlenkreis durch das Ausbruchsgeschehen, das immer wieder zu Verschiebungen der Termine in Heimen geführt habe. Außerdem gebe es mit etwa 50 Pflegeheimen deutlich mehr als in anderen Kreisen. Er hoffe, dass auch die letzten noch ausstehenden Heime rasch bereit seien für die Impfungen. „Wir von unserer Seite arbeiten jedenfalls mit Hochdruck daran“, sagte Deichholz.

Nach Angaben des Krisenstabs ist die zuletzt vielfach diskutierte Bereitschaft der Pflegekräfte, sich impfen zu lassen, sehr unterschiedlich in den Heimen. Sie reiche von „fast alle“ bis zu „zirka 60 Prozent“. Aber auch in dieser Berufsgruppe wachse offenbar das Zutrauen in den Impfstoff.

Wenn am Montag die Anmeldemöglichkeit für Impftermine beginnt, wird es voraussichtlich zu Beginn wegen Überlastung der Leitungen etwas haken. Und es werden wohl auch nur relativ wenige Termine zur Verfügung stehen. Der Grund ist der Impfstoff-Engpass.

Impftermine

Über-80-Jährige, die nicht in einer stationären Alteneinrichtung leben, können ab dem 25. Januar einen Impf-Termin im Impfzentrum Hille vereinbaren. Dies ist online möglich unter www.116117.de oder unter der kostenlosen Telefonnummer 116 117. Ohne vorher vereinbarten Termin darf das Impfzen­trum nicht betreten werden. Damit die Corona-Schutzimpfung ihre volle Wirksamkeit entfaltet, ist eine zweite Impfung erforderlich. Sie erhalten daher bereits bei der Terminvergabe zwei Impftermine im Abstand von etwa drei Wochen. Los geht es ab 8. Februar.

Dennoch ruft der Kreis die zu Hause lebenden Menschen „80 plus“ dazu auf, sich für eine Impfung im Impfzentrum in Hille-Unterlübbe zuentscheiden. In Zweifelsfällen solle der Hausarzt konsultiert werden, so Hans-Joerg Deichholz. „Ich kann nur grundsätzlich zuraten.“ Im Kreis seien auch noch keine schweren Nebenwirkungen aufgetreten. Deichholz versichert zudem, dass bei Bedarf eine Person den Impfling begleiten darf.

Die Abläufe seien bereits durchprobiert, heißt es aus dem Krisenstab. Genug Personal stehe bereit. Und auch ein Rollstuhl sei vor Ort verfügbar. Die Krankenkassen rüsten sich außerdem, die Fahrten zum Impfzentrum in medizinisch begründeten Fällen zu finanzieren. In Stemwede hilft der neue Verein Fahrdienst beim Transport mit.

Noch gibt es übrigens einige Unbekannte für die Impfkampagne, was mit den Unwägbarkeiten der weiteren Impfstoffzulassung zusammenhängt. So ist noch nicht klar, wann auch Hausärzte in ihren Praxen impfen werden oder ob und wann mobile Teams in kleineren Wohngruppen impfen dürfen. Der Krisenstab hat dies genauso im Blick wie die Planungen für die Zeit mit reichlich Impfstoff.

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