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CDU und Grüne wollen Standort der Tourist-Info im Haus des Gastes im Kurpark Bad Oeynhausen erhalten – feste Zusammenarbeit geplant

Kein Umzug der Staatsbad GmbH

Bad Oeynhausen

CDU und Grüne wollen für den Rest der laufenden Wahlperiode für eine stabile Mehrheit im Rat der Stadt Bad Oeynhausen sorgen. Das haben die Fraktionsvorsitzenden Kurt Nagel (CDU) und Volker Brand (Grüne) am Donnerstag am Rande eines Pressegesprächs im Haus des Gastes angekündigt.

Malte Samtenschnieder

Mit schwarz-grüner Mehrheit wollen Volker Brand (Grüne, von links) und Kurt Nagel (CDU) den Umzug der Staatsbad GmbH in den Nordbahnhof stoppen. Das erfreut Staatsbad-Geschäftsführerin Beate Krämer und Bürgermeister Lars Bökenkröger. Foto: Malte Samtenschnieder

Dabei ging es eigentlich nur um den künftigen Standort der Tourist-Info. Mit der neu geschmiedeten schwarz-grünen Mehrheit soll der 2018 vom damaligen Fünfer-Bündnis aus SPD, Grünen, BBO, Linken und UW beschlossene Umzug in den Nordbahnhof kurz vor dem Vollzug verhindert werden.

„Ich sehe unseren gemeinsamen Vorstoß bezüglich der Tourist-Info als Ouvertüre für eine neue Zusammenarbeit“, sagte Volker Brand. Zu den Details wollte sich keiner der beiden Fraktionsvorsitzenden äußern. Kurt Nagel ergänzte nur so viel: „Wir haben in den vergangenen Wochen ausführliche Gespräche geführt und stehen kurz vor dem Verabschieden einer Vereinbarung.“ Weitere Informationen sollten in Kürze folgen.

In die Hintergründe für die beabsichtigte Rück-Abwicklung des geplanten Umzugs der Mitarbeiter der Staatsbad GmbH samt Tourist-Info in den Nordbahnhof führte Bürgermeister Lars Bökenkröger (CDU) ein. Bei einer gründlichen Prüfung der Verhältnisse vor Ort habe sich herausgestellt, dass die im Ostflügel des Erdgeschosses vorgesehenen Räume nicht für die beabsichtigten Zwecke ausreichten. „Dort wäre alles sehr beengt“, sagte Lars Bökenkröger. Eine moderne, offene, erlebnisorientierte Tourist-Info, wie sie der Gast heute erwarte, könne am Standort Nordbahnhof nicht umgesetzt werden.

Es gebe weder genug Raum für die Mitarbeiter, noch für die Besucher. Deshalb gelte es, die Umzugspläne jetzt zu stoppen, bevor weitere vermeidbare Kosten in diesem Kontext entständen. „Unser Ziel ist es, Entscheidungen mit Weitblick zu treffen und auf Nachhaltigkeit zu achten“, sagte der Bürgermeister. Beides wäre beim Festhalten am Umzug der Staatsbad GmbH in den Nordbahnhof nicht gegeben.

Zumal der Raum auch nicht groß genug sei, um zusätzlich die Mitarbeiter des Eigenbetriebes Staatsbad zu beherbergen. Lars Bökenkröger: „Wir würden ein gut funktionierendes Gebilde auseinanderreißen.“ Ein Konzept für eine alternative Nutzung der Ostflügel-Räume stehe derzeit noch aus. „Die Wirtschaftsförderung führt aber bereits erste vielversprechende Gespräche“, sagte der Bürgermeister.

„Ich bin sehr glücklich über diese Entscheidung“, sagte Beate Krämer, Geschäftsführerin der Staatsbad GmbH. Der aktuelle Standort der Touris-Info – im Haus des Gastes im Kurpark und somit mitten im Herzen der Stadt – sei optimal, „um Gäste dort abzuholen, wo sie Zeit haben“. Vom bisherigen Standort seien zudem für das Tagesgeschäft wichtige Gebäude wie die Wandelhalle und das Theater im Park schneller zu erreichen als vom Nordbahnhof aus. Das sei ein Vorteil für die Mitarbeiter der Staatsbad GmbH aber auch des Eigenbetriebes.

„Wir haben die Planung für das Bahnhofsempfangsgebäude von Anfang an nicht mitgetragen und somit jetzt auch kein Problem, sie zurückzudrehen“, sagte Kurt Nagel. Wenn man erkenne, das etwas nicht funktioniere, sei es erforderlich, einen Ratsbeschluss zu verändern und so eine andere Nutzung möglich zu machen.

Seine Fraktion habe dem Beschluss zum Umzug der Staatsbad GmbH zwar als Teil des Fünfer-Bündnisses zugestimmt, räumte Volker Brand ein. Seitdem hätten sich aber die Rahmenbedingungen verändert. Es sei unsinnig, die Mitarbeiter der GmbH umziehen zu lassen, die Mitarbeiter des Eigenbetriebes aber an Ort und Stelle zu belassen. So sei keine vernünftige Folgenutzung für das Haus des Gastes möglich. Volker Brand: „Nichtsdestotrotz könnten wir uns aber einen zeitweise besetzten Service-Punkt der Tourist-Info im Nordbahnhof durchaus vorstellen.“

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