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Fortführung des Betriebes an der Eidinghausener Straße ist erklärtes Ziel

Mobilista Motors meldet Insolvenz an

Bad Oeynhausen (WB). Ferrari, Lamborghini, Bentley oder Aston Martin: Im Autohaus der Mobilista Motors GmbH & Co. KG an der Eidinghausener Straße kommen Liebhaber von  Luxussportwagen auf ihre Kosten. Jetzt hat Geschäftsführer Sebastian Wolters-Fahlenkamp jedoch am Amtsgericht Bielefeld Insolvenz angemeldet. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter ist Rechtsanwalt Thomas Bagh, Partner der Kanzlei Burghardt, Ernst, Bagh aus Herford bestellt worden.

Louis Ruthe

Auf Sportwagen der Luxusklasse, wie diesen ausgefallenen Porsche, hat sich das Autohaus spezialisiert.

„Es ist eine Sache gewesen, bei der ich dazugelernt habe“, sagt Sebastian Wolters-Fahrenkamp im Gespräch mit dieser Zeitung. Die Situation habe sich zum Jahreswechsel zugespitzt. „Das Geschäftsjahr 2019 ist kein schlechtes gewesen“, sagt der Geschäftsführer. Doch eine gesteigerte Nachfrage seitens der Kundschaft habe das Autohaus leider auch nicht erlebt.

„Zudem haben die Visionen der Gesellschafter zur Zukunft der Marke ‚Mobilista Motors‘ zunehmend eine Eigendynamik entwickelt, die zu Differenzen in der strategischen Ausrichtung des Unternehmens geführt haben“, sagt Sebastian Wolters-Fahlenkamp. Wenn ein Autohaus nicht mit ausreichend Kapital versorgt sei, sei es schwierig, einen Handel zu betreiben.

Erste Gespräche mit dem Insolvenzverwalter „durchaus positiv und produktiv“

Im fünften Jahr des Unternehmens habe er in der Vorwoche den Insolvenzantrag beim Amtsgericht Bielefeld stellen müssen. „Natürlich ist ein Insolvenzverfahren schlimm für die Marke. Schlimmer ist es jedoch, nicht rechtzeitig zu reagieren“, meint der Geschäftsführer. Drei Mitarbeiter sind beim Autohaus Mobilista Motors beschäftigt, darunter ein Auszubildender.

„Die Buchhaltung sowie die Raumpflege haben wir bereits outgesourced“, sagt Sebastian Wolters-Fahlenkamp. Durch den Handel der meisten Luxussportwagen auf Kommission habe die Insolvenz des Autohauses „keinen großen Schaden“ verursacht.

Die ersten Gespräche mit dem Insolvenzverwalter bezeichnet Sebastian Wolters-Fahlenkamp als „durchaus positiv und produktiv“. Im Einvernehmen soll eine Fortführung des Geschäftsbetriebes angestrebt werden. „Für einige Kunden ist die Nachricht ein Schock gewesen. Ein Großteil unserer Kundschaft, für die wir die Autos in Kommission verkaufen, schenkt uns jedoch weiterhin das Vertrauen“, sagt Sebastian Wolters-Fahlenkamp. So sei ein Geschäftsbetrieb weiterhin möglich.

„Wir wollen vor allem die Arbeitsplätze erhalten“

„Dieser erfolgt in enger Absprache mit dem Insolvenzverwalter“, sagt der Geschäftsführer. Zudem werde mit dem Insolvenzverwalter „offen“ über mögliche Fortführungsszenarien gesprochen.

„Im Rahmen eines eröffneten Insolvenzverfahrens bieten sich verschiedene Lösungen, um den bisherigen Standort von Mobilista Motors zu erhalten“, sagt Sebastian Wolter-Fahlenkamp: „Wer in den vergangenen Jahren mit uns Geschäfte gemacht hat, weiß, dass wir sehr viel Liebe in unsere Arbeit gesteckt haben.“ Das werde auch weiterhin so sein, egal ob die Mobilista Motors GmbH & Co. KG aus dem Umfeld des Geschäftsführers oder dem der Gesellschafter fortgeführt werde.

„Für mich ist es wichtig, die Marke und das Autohaus als Wallfahrtsort für die vielen Besucher in Bad Oeynhausen zu erhalten“, sagt Sebastian Wolters-Fahlenkamp. Ihm sei bewusst, dass es schwierig werde, einen Nachfolger zu finden. „Der Standort an der Eidinghausener Straße ist für Hersteller der Luxuswagen nicht interessant“, berichtet er. Jedoch zeigt sich der Geschäftsführer zuversichtlich: „Wir wollen vor allem die Arbeitsplätze erhalten.“

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