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Projekt #SheDoesFuture schmiedet Pläne – Anlaufstelle für Jugendliche

Netzwerken auf der Rehmer Insel

Bad Oeynhausen(WB). Dass Bad Oeynhausen auch neue Angebote für junge Menschen zu bieten hat, stellen die Gründerinnen von #SheDoesFuture, Sonja O´Reilly und Linn Kaßner-Dingersen, erneut unter Beweis. Die gemeinnützige Organisation für Mädchen hat ihr neues Domizil vorgestellt. Nicht nur eine Anlaufstelle für Mädchen soll entstehen, sondern auch ein Ort, an dem Jugendliche aus der Region moderne Bildungsangebote zur Gestaltung der eigenen Zukunft und zur Berufsorientierung finden.

Jil Bierend

Bei der Vorstellung der neuen Räume von #SheDoesFuture auf der Rehmer Insel waren unter anderem auch Bürgermeister Achim Wilmsmeier (Dritter von rechts), der städtische Wirtschaftsförderer Patrick Zahn (Zweiter von links) und „primeLine Solutions“-Geschäftsführer Petros Jossifidis dabei. Foto: Jil Bierend

Bereits für April war der Ortswechsel geplant. Dann machte die Pandemie dem einen Strich durch die Rechnung. So starteten die Renovierungsarbeiten verzögert und die geplanten Mitmach-Angebote konnten nicht stattfinden. „Das war im ersten Moment ein Schreck, hat aber auch neue Möglichkeiten eröffnet", sagt Sonja O´Reilly, die #SheDoesFuture als Geschäftsführerin leitet. So wurden kurzerhand viele Angebote online gestaltet. Ein Schritt, durch den deutschlandweit neue Mitglieder gewonnen wurden.

Online-Summer-School

Mit den Lockerungen waren von Mai an Renovierungs- und Gestaltungsarbeiten möglich. Jüngst wurden die neuen Räume auf der Rehmer Insel, im Komplex des ehemaligen Autohauses Jäcker, im Beisein von Vertretern der Stadt vorgestellt. Zuletzt waren die Räume Standort für die Rettungswache II. Auf 1500 Quadratmetern bietet sich viel Platz.

„Im Fokus steht zunächst die Renovierung und Einrichtung. Hierzu soll es in den Sommerferien ein Mitmach-Programm für alle Mädchen ab zehn Jahren geben. Wir wollen einen Ort schaffen, den Jugendliche aktiv mitgestalten können. Ein Projekt für Mädchen von Mädchen. Ein Zuhause, in dem sie modern lernen können“, sagt Sonja O`Reilly. Prokuristin Linn Kaßner-Dingersen: „Wir freuen uns, dass die ersten Mädchen bereits tatkräftig mithelfen. Nichts ist so stark, wie die eigene Zukunft selbst mitgestalten zu können." Das bestätigten auch Eltern sowie Mädchen, die bei der Vorstellung vor Ort waren.

Vom neuen Standort aus wird auch die Summer School 2020 , Deutschlands erste Online-Konferenz für Mädchen im Alter von 15 bis 19 Jahren, organisiert. Unter den Speakerinnen ist Verena Pausder, Unternehmerin und Initiatorin von „Digitale Bildung für alle“ sowie der Initiative „Start-Up Teens“. Die Anmeldungen laufen.

Jugendprojekt soll einziehen

Perspektivisch soll die Immobilie auch für ein umfangreiches Jugendprojekt genutzt werden. Geplant ist unter anderem ein Co-Working-Bereich für Unternehmen und junge Menschen, um modere Berufsorientierung auf Augenhöhe zu ermöglichen, die Jugendlichen gleichzeitig zum Aufbau eines Netzwerkes dient.

„Junge Menschen haben zum Ende der Schulzeit oft kein Netzwerk und kaum Ansprechpartner beziehungsweise Mentoren aus verschiedenen Berufsfeldern", meint O'Reilly. Das beschränke die eigene Perspektive und Entscheidungsfähigkeit. „Es entsteht ein Mehrwert für beide Seiten. Wir möchten damit junge Menschen für ihre Zukunft, jedoch auch die lokale Wirtschaft hinsichtlich Nachwuchsgewinnung stärken“, erklärt die gebürtige Rehmerin.

Den Teilnehmern würden so Kontakte zu innovativen Unternehmen geboten. Ein Konzept, das aufgehe, wie die erste Zusammenarbeit von #SheDoesFuture mit lokalen Firmen bei der Hacker School zeige. Durch die Kooperation mit „primeLine Solutions“ aus Bad Oeynhausen und „Perfact“ aus Herford sei es gelungen, sie aus Hamburg nach Bad Oeynhausen zu holen. „primeLine Solutions“-Geschäftsführer Petros Jossifidis: „Wir freuen uns, wenn sich mehr junge Menschen für digitale Bildung interessieren und den IT-Bereich beruflich in Betracht ziehen.

Bürgermeister lobt Entwicklung

Vor allem auch Mädchen. Wir sind glücklich über die Zusammenarbeit.“ „primeLine“-Auszubildender Luca Vornheder, der die Hacker School mitbetreute: „Es hat mich begeistert, mit welcher Energie und Kreativität junge Menschen ans Programmieren gegangen sind und auch, was letztendlich für tolle Projekte entstanden sind."

Die Teilnehmerinnen hätten nach Abschluss des Workshops weitermachen wollen. Dies sei ein Beweis, wie begeistert junge Menschen lernen, wenn sie selbst aktiv werden dürften und ihnen etwas zugetraut werde.

Das unterstrich auch Bürgermeister Achim Wilmsmeier, der mit Wirtschaftsförderer Patrick Zahn gekommen war. „Es ist spannend zu sehen, welche Entwicklung #SheDoesFuture nimmt. Ich blicke erwartungsvoll in die Zukunft. Projekte werden viele vorgestellt, aber bei diesem gibt es nicht nur ein tolles Ziel, sondern auch einen Plan.”

Gastbesuch vom Ex-Fußball-Profi

Erste Baumaßnahmen laufen. Eigentümer Dr. Walter Jäcker stehe dem Projekt offen gegenüber und freue sich über die neue Nutzung. Geplant sind neben Bereichen zum Lernen und Hausaufgaben machen für Mädchen verschiedenen Alters ein moderner digitaler Lernbereich sowie ein großer Bewegungsbereich. Letzterer werde auch für externe Organisationen nutzbar sein.

In der Vorwoche war Ex-Fußball-Profi Oliver Kirch zu Gast. Mit der von ihm ins Leben gerufenen Aktion „Ostwestfalen Liebe“ unterstützt er das Projekt. "Mit dem kreativen Ansatz, junge Mädchen zu fördern, ist es ein Vorzeige-Projekt unserer Region. Da wollten wir helfen", sagte er.

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