Agentur „Get People“ überträgt Konferenz im Adiamo Dance Club per Live-Stream im Internet
Schüler diskutieren online über das Klima
Bad Oeynhausen (WB). Eine Klimakonferenz mitten in der Corona-Krise? Dass dies möglich ist, haben die Beteiligten in den Räumen des Adiamo Dance Clubs gezeigt. Dort stellte die Agentur „Get People“ unter der Leitung von Markus Tenkhoff in Zusammenarbeit mit engagierten Schülern die Veranstaltung erstmals als Online-Variante auf die Beine.
Normalerweise tanzen Disko-Besucher durch die Räume des Adiamo Dance Clubs und genießen einen tollen Abend. Da die Gastronomie- und Clubszene derzeit wegen der Corona-Beschränkungen ruht, ergab sich die Möglichkeit, die Tanzfläche und das schnelle Internet des Clubs für die Online-Konferenz zu nutzen.
Aus dem Club ins Netz
„In dieser Zeit müssen wir mit der Gastronomie zusammenarbeiten. Das ist ein Schulterschluss, der uns stark macht. Damit er funktioniert, ist unser aller Kreativität gefragt“, sagte Projektkoordinator Markus Tenkhoff im Gespräch mit dieser Zeitung.
Über mehrere Laptops und Bildschirme sowie drei Kameras wurde der Live-Stream von der Klimakonferenz erstellt und überwacht. Nachdem vier Klimakonferenzen an Bad Oeynhausener Schulen wegen der Corona-Krise abgesagt werden mussten, sei die Idee gereift, eine Onlinevariante zu probieren. Die benötigte Ausrüstung sei bereits verfügbar gewesen.
„Ich habe glücklicherweise vor einiger Zeit weitsichtig gedacht und das Zubehör für virtuelle Schülerklimagipfel angeschafft. Auch in Zukunft soll es über eine Art Zukunftskanal weitere Konferenzen geben“, sagte Markus Tenkhoff. Das Besondere an diesen Klimakonferenzen sei, dass sie von Schülern für Schüler gemacht werden. Davon konnten sich einige Jahrgänge des Immanuel-Kant-Gymnasiums und der Europaschule bereits vor Beginn der Corona-Pandemie überzeugen.
Live-Stream funktionierte nicht
Die Online-Schülerklimakonferenz aus dem Adiamo Dance Club sollte über die Streaming-Portale Youtube, Twitch und Instagram gezeigt werden. „Uns war klar, dass bei der Premiere möglicherweise nicht alles reibungslos funktionieren würde. Leider klappte der Stream über Youtube nicht, so dass die Reichweite nicht so groß war, wie erhofft. Aber das wird in Zukunft sicher funktionieren“, sagte Markus Tenkhoff.
Moderiert wurde die Aktion „Stream for future“ von der 16- jährigen Hannah Leifer aus Horn-Bad Meinberg. Anna Dammeyer (18) von der Europaschule Bad Oeynhausen war als Schülerredakteurin aktiv und brachte über ein Onlineportal gestellte Fragen in eine Podiumsdiskussion ein.
Telefonat mit 13.000 Kilometer entfernter Neumayer-Station
Der Stream startete mit einem Video des Astronauten Alexander Gerst der über seinen Aufenthalt im All sprach. Für die folgende Diskussion wurden Klimaforscher des Alfred-Wegener-Institutes in Bremerhaven zugeschaltet. Im Verlauf des Live-Streams telefonierte Hannah Leifer mit der 13.000 Kilometer entfernten Neumayer-Station III in der Arktis. Über ein Sattelitentelefon sprach Dr. Klaus Guba über die Schwierigkeiten im Eis und die Forschungsgrundlagen vor Ort.
Zur Verdeutlichung der Arbeitskleidung in der Arktis schlüpfte Markus Tenkhoff in einen Polaranzug, der das Überleben in der Arktis ermöglicht. Als Experte war Prof. Dr. Peter Lemke an der Konferenz beteiligt. Der Physiker betonte die Ergebnissicherheit der Forschung: „Wir betreiben Naturwissenschaften, und die Forschung ist sehr genau. Unser Wissen ist umfangreich. Der Klimawandel ist menschengemacht.“ Auch die Küstenforscherin Prof. Dr. Karen Wiltshire gab an, dass die Zeitreihen der Forschung eine Erderwärmung zeigen. „Ohne das CO
wäre die Erde ein Eisball. Aber zu viel davon ist auch nicht gut”, sagte Markus Tenkhoff.
Ausschnitte von der Online-Konferenz gibt es im Internet.
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