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Nach der A-30-Freigabe nutzen nur wenige die bisherige Ortsdurchfahrt Bad Oeynhausens

Und plötzlich fährt hier fast keiner mehr

Bad Oeynhausen  (WB). Es ist Samstag, 9.30 Uhr. Eine Zeit, zu der viele gewöhnlich ihre Wochenendeinkäufe erledigen. Gerade an einem Adventswochenende hat das normalerweise volle Straßen in den Innenstädten zur Folge. Nicht so auf der Mindener Straße und der Kanalstraße. Dort ist es zwei Tage nach der Komplettfreigabe der A30-Nordumgehung fast gespenstisch leer.

Malte Samtenschnieder

Zwei Tage nach der Komplettfreigabe der A30-Nordumgehung ist die bisherige Ortsdurchfahrt wie ausgestorben. Nur vereinzelte Autos sind unterwegs. Foto: Malte Samtenschnieder

Der Spaziergang über die verwaiste Ortsdurchfahrt in Richtung Werre-Park beginnt an diesem Morgen in Höhe der Einmündung zur Kaiserstraße. Hier, aber auch an allen weiteren Kreuzungen, bietet sich das gleiche Bild: Die Warteschlangen an den Ampeln sind kurz. Den Autokennzeichen nach sind meist Einheimische auf der Mindener Straße/Kanalstraße unterwegs.

Doch auch vereinzelte Lkw – meist mit ausländischen Kennzeichen aus Polen oder den baltischen Staaten – nutzen die Ortsdurchfahrt. Sie fahren aber in Gegenrichtung. Vermutlich haben ihre zuvor nicht aktualisierten Navigationsgeräte sie hierher gelotst. Wären sie den neuen Schildern im Kreuz Bad Oeynhausen gefolgt, wären sie – wie sämtlicher Durchgangsverkehr – wohl auf der Nordumgehung gelandet.

Keine Ablenkung durch dichten Verkehr

Ohne Ablenkung durch den jahrzehntelangen dichten Auto- und Lkw-Verkehr auf der Ortsdurchfahrt fällt der Blick auf zuvor unbeachtete Details. An zig Stellen in beide Fahrtrichtungen weisen Warnschilder auf Spurrillen oder sonstige Straßenschäden hin. Insbesondere der Schwerlastverkehr hat der Mindener Straße/Kanalstraße stark zugesetzt.

Auch die Geh- und Radwege genügen vielerorts nicht den aktuellen Anforderungen. Dicke Wurzeln benachbarter Straßenbäume verwandeln die gepflasterten Bereiche an einigen Stellen in eine gefährliche Buckelpiste. Dass das Stichwort »Radschnellweg« bei vielen Überlegungen zur künftigen Gestaltung der Ortsdurchfahrt eine zentrale Rolle spielt, macht nicht zuletzt vor diesem Hintergrund durchaus Sinn.

Auch am Werre-Park nur wenige Autos

Selbst auf der Höhe des Einkaufszentrums Werre-Park sind an diesem Morgen nur vereinzelte Autos auf der Ortsdurchfahrt unterwegs. Wo sonst der eine oder andere Auswärtige mit Bleifuß geblitzt wurde, geht alles geordnet zu. Die Einheimischen, die hier vorbei fahren, wissen, dass hier nur Tempo 50 erlaubt ist.

Am betriebsamsten ist es an diesem Morgen an der Kreuzung Mindener Straße/Eidinghausener Straße/Steinstraße. Viele aus der Südstadt sind dort Richtung Norden unterwegs. Vermutlich zur Nordumgehung. Speziell für alle, die über die A30 Richtung Osnabrück möchten, ist das derzeit ja die unkomplizierteste Alternative.

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