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1. und 2. Bauabschnitt der Fußgängerzone von Bad Oeynhausen um 320.000 Euro teurer als zuvor veranschlagt

Unerwartete Mehrkosten

Bad Oeynhausen

Die voraussichtlichen Gesamtkosten für die Maßnahmen zur Aufwertung der Fußgängerzone in der Innenstadt sind höher als im Vorfeld veranschlagt. Wie aus einer Beschlussvorlage für den Hauptausschuss hervorgeht, belaufen sich die Gesamtkosten auf 2.570.600 Euro. Das bedeutet eine Kostensteigerung um 320.000 Euro.

Malte Samtenschnieder

Insgesamt schlagen die Maßnahmen zur Aufwertung der Fußgängerzone von Bad Oeynhausen mit 2.570.600 Euro zu Buche. Diesen Betrag muss die Stadt nicht komplett selbst zahlen. Die Fördersumme seitens des Landes beträgt 1.459.000 Euro. Foto: Malte Samtenschnieder/Archiv

„Im Zuge der Arbeiten zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität der Fußgängerzone im 1. und 2. Bauabschnitt haben sich gesteigerte Mehraufwendungen ergeben, die im Vorfeld der Maßnahmen nicht beziehungsweise nicht in der Höhe absehbar waren“, teilt Jens Grove vom Bereich Infrastrukturmanagement mit. Der 1. Bauabschnitt umfasst die Viktoriastraße. Zum 2. Bauabschnitt gehören die obere Klosterstraße, die Paul-Baehr-Straße und die Portastraße.

So habe sich herausgestellt, dass es vor allem im Umfeld von Kellerlichtschächten nicht tragfähige Bodenschichten gegeben habe, die bei den vorab durchgeführten Baugrundsondierungen nicht aufgefallen seien. Jens Grove: „An diesen Stellen wurde eine Stabilisierung des Untergrundes durch Bodenaustausch erforderlich.“

Im Bereich der erneuerten Paul-Baehr-Straße konnte der geplante Straßenbau nach Angaben des Verwaltungsmitarbeiters aufgrund extrem hoch liegender Pakete von Versorgungsleitungen nicht wie vorgesehen aufgebaut werden. Hier sei es erforderlich gewesen, oberhalb der Leitungen ein Geogitter zu integrieren, um die auftretenden Verkehrslasten sicher abzuleiten.

„Auch außerhalb der Paul-Baehr-Straße wurden immer wieder sehr alte Versorgungsleitungen angetroffen, die nicht in aktuellen Leitungsplänen aufgenommen waren“, teilt Jens Grove mit. Dadurch sei es zu deutlichen Aufwendungen für Sicherungs-, Unterlegungs- beziehungsweise Rückbauarbeiten gekommen.

„Die vorhandenen Technikschächte der bestehenden Brunnenanlage waren nach Freilegung in einem erheblich schlechteren Zustand als zunächst angenommen und mussten instandgesetzt werden“, führt der Verwaltungsmitarbeiter weiter aus.

Auf Bitte des Staatsbades sei für kommende Veranstaltungen wie Märkte oder Konzerte eine Vielzahl der dafür erforderlichen Infrastruktur in Form von Hydranten und Stromanschlussmöglichkeiten integriert worden. Zudem seien zusätzliche Fahrradparkeinrichtungen montiert worden.

Um Baustillstände, Verzögerungen und vermeidbare Kostensteigerungen im Bauablauf auszuschließen, seien zur Schadensminimierung und möglichst frühen Gesamtfertigstellung diese zusätzlichen Leistungen kurzfristig abgestimmt oder vor Ort festgelegt und beauftragt worden. Jens Grove: „Die vereinbarten Preise für diese Leistungen sind angemessen und wirtschaftlich.“

Die Gesamtkosten von 2.570.600 Euro setzen sich nach Angaben der Verwaltung aus 710.000 Euro für den 1. Bauabschnitt und 1.860.600 Euro für den 2. Bauabschnitt zusammen. Aus dem Förderprogramm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ des Landes NRW kann die Stadt eine Fördersumme von insgesamt 1.459.000 Euro erwarten. Die Förderung für den 2. Bauabschnitt in Höhe von 1.116.000 Euro sei bereits bewilligt worden. Eine Entscheidung über die Förderung für den 1. Bauabschnitt in Höhe von 343.000 Euro stehe hingegen noch aus.

Laut Verwaltung führt der verbleibende Eigenanteil der Stadt von insgesamt 1.111.600 Euro bei einer Abschreibungsdauer von 45 Jahren zu einem jährlichen Aufwand von 24.702 Euro.

Dass die Bauarbeiten im 2. Bauabschnitt mehrere Monate früher abgeschlossen werden konnten als geplant, hat nach Angaben der Verwaltung nicht zu einer Kostensenkung geführt, die gegen die genannten Mehrkosten verrechnet werden könnte. Wann die Maßnahmen zur Verschönerung von Teilbereichen der Fußgängerzone in einem möglichen 3. Bauabschnitt im Bereich untere Klosterstraße fortgesetzt werden könnten, lasse sich derzeit nicht sagen.

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