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Nordumgehung: Anlieger in Werste fordern effektiven Lärmschutz

»Wir verstehen nicht, dass wir da so vergessen wurden«

Bad Oeynhausen-Werste (WB). Im Sommer gemütlich auf der Terrasse zu sitzen, können sie sich derzeit nicht vorstellen: Anwohner in Werste beklagen den fehlenden Lärmschutz an der neuen A30. Deshalb planen sie, einen Bürgerantrag zu formulieren, der in der Politik beraten werden soll.

Renée Trippler

Dieter Vogt (vorne) und weitere Anlieger aus der Nachbarschaft rund um die Straße »Werster Heide« beklagen, dass es an der betreffenden Stelle an der neuen Autobahn keinen Lärmschutz gibt. Dazu soll ein Bürgerantrag formuliert werden. Foto: Renée Trippler

Gut 30 Anwohner aus den umliegenden Straßen nahe der »Werster Heide« haben sich auf Anregung von Dieter Vogt am Mittwochnachmittag an der »Rialto-Brücke« getroffen. Ihr Anliegen: Der nicht vorhandene Lärmschutz an der neuen Autobahn vor Ort.

Zu dem Treffen gekommen war auch Dr. Wolfgang von Wiese, seit kurzem Mitglied des Seniorenbeirates der Stadt: »Zusammen mit Herrn Kreylos setze ich mich im Seniorenbeirat unter anderem für den Lärmschutz in der Stadt ein. Wenn die Einwände hier berechtigt sind, möchten wir die Bürger unterstützen.« Anwohnerin Yvonne Kuchenbecker hatte sich bereits schriftlich an die Stadt gewandt. Sie wohnt an der Bergkirchener Straße und kann nicht nachvollziehen, warum der Schutzwall – den es an der neuen A30 bis zu der Siedlung, in der die betroffenen Anlieger wohnen, auch gibt – an ein einer Stelle einfach endet. Es folgt ein Gitterzaun an der Trasse. Yvonne Kuchenbecker fürchtet, dass der Lärm noch deutlich zunimmt, wenn die Bauarbeiten vollständig abgeschlossen sind: »Jetzt fahren die Autos und Lkw ja noch langsam wegen der Baustelle.« Die Lautstärke nehme außerdem enorm zu, wenn es geregnet habe.

Landesbetrieb Straßen NRW in der Verantwortung

»Ich wollte auf die Situation hier aufmerksam machen«, sagte Dieter Vogt zum Anlass seiner Einladung. »Wir fordern einen effektiven Lärmschutz.« Da der Landesbetrieb Straßen NRW in diesem Fall zuständig ist, worauf Stadtsprecher Volker Müller-Ulrich in seinem Antwortschreiben an Yvonne Kuchenbecker hinweist, sei es doch naheliegend, Abtragungen zu einem Wall aufzuschütten, sagte Dieter Vogt.

»Nach der Freigabe im Dezember habe ich das Dachfenster geöffnet und war erschüttert, wie laut das ist. Wir verstehen nicht, dass wir da so vergessen wurden«, sagte Anwohnerin Petra Hagemeier. Ihre Nachbarin Christa Steffen fügte hinzu, dass die meisten Anwohner der Bergkirchener Straße ihre Gärten und Balkone in Richtung Autobahn haben.

»Man muss abwarten, wie sich der Verkehr entwickelt, wenn das Löhner Kreuz offen ist«, sagte Carsten Witthaus. Dann müssten aber auch zeitnah Maßnahmen ergriffen werden, um den Verkehr entsprechend zu lenken und die Anwohner effektiv zu schützen. Auch Wolfgang von Wiese gab zu bedenken, dass nach der Freigabe des Autobahnkreuzes der Verkehr neu gemessen werden müsse.

Dieter Vogt kündigte an, einen Bürgerantrag für eine Beratung in der Politik einzubringen.

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