Mathias Middelberg zu Gast bei Barres Brauwelt in Lübbecke
CDU Minden-Lübbecke blickt kritisch auf die „Zeitenwende“
Lübbecke
Gewölbekeller statt Wandelhalle: Dieses Mal hat die CDU Minden-Lübbecke ihren Neujahrsempfang nicht in Bad Oeynhausen, sondern in Lübbecke abgehalten. 110 Gäste wollten miterleben, was der stellvertretende Vorsitzende der CDU-/CSU-Bundestagsfraktion, Mathias Middelberg, zu sagen hatte.
Bei Schnittchen, Lauchcremesuppe und kühlen Getränken nutzten wieder viele heimische Christdemokraten den Neujahrsempfang in Barres Brauwelt zu Wiedersehen und Austausch. Der Wahlkampf um das Landratsamt war passé, sodass die CDU-Mitglieder und -Funktionsträger auch wieder ein Ohr für bundespolitische Themen hatten. Auch der stellvertretende Landrat, Siegfried Gutsche von den Grünen, hatte die Einladung angenommen.
Nach kurzen Grußworten des Kreisvorsitzenden Oliver Vogt und des Vorsitzenden der Kreistagsfraktion, Detlef Beckschewe, ergriff der Gast aus Osnabrück das Wort. Mathias Middelberg (58) ist im Bundestag stellvertretender Fraktionsvorsitzender sowie Chef der Landesgruppe Niedersachsen. Unter dem Titel „2023 - Läuft die Zeitenwende?“ ging der promovierte Jurist kritisch mit der Politik der Ampel-Regierung ins Gericht.
Schuldenlast im Blick
Middelberg versteht unter dem Begriff Zeitenwende die Neuordnung der Prioritäten im Land. Von Bürokratieabbau über Fachkräftemangel und das Verhältnis zu Russland und China müsse dies Auswirkungen haben, so seine Ansicht. Er erinnerte an die enorme Gesamtverschuldung des Bundes, die allein im Jahr 2022 um weitere 500 Milliarden Euro erhöht worden sei. In diesem Jahr müssten allein 40 Milliarden Euro an Zinsen gezahlt werden. Es sei an der Zeit gegenzusteuern, um den Technologiestandort Deutschland nicht zu gefährden.
Mathias Middelberg warf auch einen kritischen Blick auf die Energiewende. So dürfe nicht ausschließlich auf E-Mobilität gesetzt werden, die Wasserstoffnutzung müsse ebenfalls weiterverfolgt werden. Die drei verbliebenen Atomkraftwerke in Deutschland abzuschalten, sei ein Fehler, so der Osnabrücker.
Fachkräftezuwanderung steuern
Beim Thema Fachkräftemangel warb der Vize der Bundestagsfraktion für zielgerichtete Zuwanderung. Wer in Deutschland Schutz suche und finde, müsse irgendwann auch seinen Beitrag leisten, damit genug Menschen in Deutschland in die Sozialsysteme einzahlen. Den Sozialstaat aufrechtzuerhalten gelinge nur, wenn mehr Menschen Vollzeit arbeiten, so die Überzeugung von Mathias Middelberg.
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