Die Freude war bei der Einweihung des neuen Wohnmobilstellplatzes am Museumshof in Rahden groß
Erweiterung nicht ausgeschlossen
Rahden
„Passt schon.“ „Kann sich sehen lassen.“ „Bin sehr zufrieden.“ – Worte, die dem neuen Wohnmobilstellplatz am Rahdener Museumshof zuteil wurden.
Im Beisein zahlreicher an Bau und Entwicklung Beteiligter wurde das Areal offiziell eingeweiht. Die ersten Gäste hatten bereits tags zuvor Quartier bezogen.
Bevor Bürgermeister Dr. Bert Honsel mit dem symbolischen Durchtrennen des Absperrbandes das Areal offiziell freigab, richtete er einige Dankesworte an die kleine Gästeschar. „Diesen Platz weihe ich sehr gerne ein, weil es das Lieblingsprojekt der Rahdener Politik war. Er ist für Rahden ein wichtiges touristisches Element. Denn hier haben die Menschen, die gern autark unterwegs sind und am liebsten in den eigenen vier Wänden wohnen, einen Anlaufpunkt.“
Gut sechs Monate hätte die Bauzeit für den acht Stellplätze umfassenden, parzellierten, beleuchteten und mit einem befestigtem Untergrund versehenen Platz betragen. Die Baukosten von rund 230.000 Euro seien gut angelegt, auch wenn Fördergelder bedingt durch die Coronakrise ausblieben.
Die Nutzung ist kostenfrei, ebenso W-Lan, TV-Anschluss und Nutzung der Entsorgungsstation für das Abwasser. Stromanschluss und Frischwasser gibt es gegen Gebühr via Münzautomat.
Und wenn es doch einmal irgendwo „klemmen“ sollte, ist das Hausmeisterpaar des Museumshofes – Tanja und Willi Gutjahr – gern behilflich. Auf drei Tage ist der Aufenthalt auf dem Areal begrenzt. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich.
Auch optisch, mit (umstrittenen) Kirschlorbeer-Sträuchern sowie Blühwiesen eingefasst, in unmittelbarer Nähe von Streuobstwiese und Burgruine, hat der Stellplatz im Grünen nichts mehr mit dem Hinterhof-Image der Stellplätze früherer Zeiten gemein.
Einladend wirkt zudem die große beleuchtete Infotafel an der Zufahrt zum Gelände. Die unmittelbare Nähe zum Museumshof, dem Gasthaus, einem Bouleplatz und dem großen Kinderspielplatz, dazu das Hallen-Freibad und die Innenstadt in der Nähe – damit sei der Stellplatz ein optimaler Anlaufpunkt und ein idealer Startpunkt für Radtouren und Spaziergänge im Naturschutzgebiet „Große Aue“. „Die Branche der Wohnmobilisten ist die Urlaubsbranche, die nicht zuletzt aufgrund der Pandemie boomen wird“, ist sich Rahdens Stadtoberhaupt sicher. „Irgendwann müssen wir vielleicht über eine Erweiterung nachdenken.“
Hans-Wilhelm Schlottmann
Dass diese schneller kommen wird als gedacht, davon ist Hans-Wilhelm Schlottmann überzeugt, der den Verantwortlichen als sachkundiger Bürger bei der Planung beratend zur Seite stand. „30 Jahre habe ich dafür gekämpft, dass hier im Stadtgebiet ein solcher Stellplatz entsteht“, berichtet der 76-jährige Rahdener, selbst seit 58 Jahren eingefleischter Wohnmobilist. Er ist ebenso wie Ausrüster Bernd Schickramm von der Kaufkraft, die Wohnmobilisten in die Stadt hineintragen, überzeugt. „Die Lage ist optimal. Und es ist gut, dass der Platz gleich vorausschauend angelegt worden ist“, erläutert Schlottmann mit Blick auf bereits gezogene Leerrohre, die eine Erweiterung um weitere Stellplätze problemlos möglich machen. „Wenn dieser Stellplatz in den für Wohnmobilisten relevanten Medien erst einmal gelistet ist, wird eine Erweiterung nicht lange auf sich warten lassen.“
„Hiermit liegen wir voll im Trend“, bemerkte auch Thomas Holle von der Lübbecker Privatbrauerei Barre, die als Eigentümerin des benachbarten Gasthauses am Museumshof auf eine positive wechselseitige Wirkung hofft. „Es gibt in Deutschland mittlerweile 675.000 Wohnmobile, aber nur 4.800 Stellplätze“, sagte Schickramm, der derartige Stellplätze deutschlandweit ausrichtet. In Rahden sei nun eine der modernsten Anlagen entstanden.
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