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Großeinsatz am Espelkamper Freizeitbad – Mehr als 100 Feuerwehrleute vor Ort

ABC-Alarm am Atoll

Espelkamp

Im Freizeitbad Atoll ist am Freitagvormittag Chlorgas ausgetreten. Die ABC-Trupps der Feuerwehren aus Minden und dem Altkreis rückten aus. Bei dem Großeinsatz wurde niemand verletzt.

Felix Quebbemann

Die Feuerwehr war mit den ABC-Trupps des Kreises am Freizeitbad Atoll im Einsatz. Dort ist im Lagerraum Chlorgas ausgetreten. Menschen kamen nicht zu Schaden. Foto: Felix Quebbemann

ABC-Alarm am Espelkamp Freizeitbad Atoll. In einem Lagerraum mit Chlorgas-Flaschen drang das unsichtbare Gas aus. Gegen 10 Uhr erhielt Wehrführer und Einsatzleiter Reiner Hußmann die Nachricht, dass das Gas im Freizeitbad Atoll austritt.

Hußmann erklärte gegenüber dieser Zeitung, dass bei Betreten des Raumes der Geruch von Chlor wahrgenommen werden konnte. Umgehend wurden die ABC-Trupps des Kreises alarmiert. Einsatzkräfte aus Minden und dem gesamten Altkreis trafen unter Blaulicht und Martinshorn am Freizeitbad ein.

Zum Glück war das Bad wegen Corona geschlossen. „So war niemand im Gebäude“, sagte Hußmann. Besucher und Angestellte wurden daher nicht verletzt. Im Laufe des Einsatzes ist ein Feuerwehrmann leicht verletzt worden.

Der Raum, in dem das Gas gelagert und auch dem Wasser in den Schwimmbecken zugeführt wird, ist drei Mal zwei Meter groß. „Die Sprinkleranlage lief sofort an, so dass das Gas niedergeschlagen werden konnte“, erläuterte Hußmann. Pressesprecher Volker Dau ergänzte, dass das Neutralisieren mit Wasser sehr gut funktioniere, da Chlor im Wasser hoch löslich sei.

Zur Vorsicht hatte die Feuerwehr auch am Seiteneingang des Atolls einen Wasserschlauch aufgestellt, der in einer großen Fontäne Wasser in Richtung Atoll sprühte – um eventuell austretendes Gas sofort zu binden.

„Ein ABC-Trupp ist hinein und hat alle im Raum befindlichen Flaschen zugedreht“, sagte Hußmann weiter. Aufgrund der ergriffenen Maßnahmen habe zu keiner Zeit eine Gefahr für die Bürger oder die Einsatzkräfte bestanden.

Glücklicherweise seien keine Besucher im Bad gewesen, sagte Dau. Wäre das Gas über die Klimaanlage in ein besuchtes Atoll gelangt, wäre der Vorfall sehr viel ernster gewesen.

Etwa 100 Feuerwehrleute waren im Einsatz – der Zug Mitte und West der Espelkamper Wehr, die ABC-Züge Minden und Altkreis Lübbecke, der Messzug Kreis Minden-Lübbecke sowie ein Rettungswagen. Die Lokalisierung des Chlor-Lecks gestaltete sich sehr zeitaufwendig und zog sich bis in die späten Nachmittagsstunden hin.

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