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NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach zu Gast in der Burano-Siedlung

„Die ganze Stadt profitiert“

Espelkamp (WB). Die malerische Insel Burano in der italienischen Provinz Venedig ist berühmt für die kulinarischen Gaumenfreuden und die bunten Häuser.

Felix Quebbemann

Die NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach (3. von rechts) hat Espelkamp besucht. Dort hat sie sich mit Hans-Jörg Schmidt (Aufbau, 3. von links), Bürgermeister Heinrich Vieker (2. von rechts), seinem Nachfolger Henning Vieker (Mitte) sowie weiteren Vertretern von Stadtverwaltung, Aufbau und Wohnungswirtschaft den neuen Dorfplatz in der Burano-Siedlung betrachtet. Foto: Felix Quebbemann

Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen, hat während ihres Besuchs am Montag in der jungen Stadt vorgeschlagen, dass Espelkamp doch eine Städtepartnerschaft mit Burano eingehen könne. Inspiriert zu diesem Satz wurde die Ministerin während des Besuchs auf dem neuen Dorfplatz im Glatzer Garten – dem Herzen der Burano-Siedlung.

Ehrengast

Den Dorfplatz hatte die Aufbau in der vergangenen Woche eingeweiht. Am Montagmorgen schon konnte der Ort den ersten Ehrengast begrüßen. Es sei ihr erster Besuch in Espelkamp, begann die Ministerin. Aber sie zeigte sich sehr beeindruckt von der Siedlung und dem Dorfplatz sowie der ganzen Stadt. Das Ziel der Aufbaugemeinschaft, an der das Land zu 50 Prozent beteiligt ist, sei es, bezahlbaren Wohnraum vorzuhalten. Dies sei ihr mit der Burano-Siedlung in besonderer Art und Weise gelungen, so Scharrenbach. Die Siedlung sei ein gutes Beispiel dafür, was man mit geringem Mitteleinsatz schaffen könne. Nicht nur die Mieter hätten eine Aufwertung ihres Wohnumfeldes erfahren, sondern die gesamte Stadt profitiere davon.

Die Ministerin lobte das Ambiente der Burano-Siedlung, die unter anderem mit spannenden Fußwegeverbindungen bereichert sei. Der Dorfplatz zeichne sich dadurch aus, dass nicht nur mit Farbe gearbeitet werde, sondern auch mit Blumen und anderen Gestaltungsobjekten. Und dies erfolge innerhalb vorgegebener Zeit- und Kostenfenster.

Hans-Jörg Schmidt, Geschäftsführer der Aufbaugemeinschaft, erläuterte die Entstehung des Dorfplatzes und die Besonderheiten. So gebe es zum Beispiel ein Mensch-Ärgere-Dich-Nicht-Spiel auf dem Rasen mit riesigen Spielfiguren. Auch eine Tischtennisplatte mit drei Flächen statt der üblichen zwei Flächen zeige das Außergewöhnliche dieses Platzes. Ina Scharrenbach sah in dieser Tischtennisplatte die Gelegenheit, zum Beispiel den Rundlauf beim Tischtennis – eine Variante der Sportart, die mindestens drei Spieler erfordert – etwas anders zu gestalten.

Visuelle Abwechslung

Es gebe auf dem Dorfplatz nur Sonderanfertigung, fuhr Schmidt fort. Für die Rundbeete, die für visuelle Abwechslung sorgen, seien natürlich Bepflanzungen vorgesehen, die nach den Vorstellungen der Aufbau von entsprechenden Paten übernommen werden können.

Schmidt stellte die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Espelkamp heraus. „Wir haben Hand in Hand gearbeitet. Sonst würde es nicht funktionieren.“

Dies bestätigte Heinrich Vieker, der mit seinem Nachfolger im Bürgermeisteramt, seinem Sohn Henning, den Besuch von Ministerin Scharrenbach begleitete. Die Aufbaugemeinschaft sei die einzige Wohnungsbaugesellschaft, die etwas bewege in der Stadt, so Vieker. Er lobte die Entwicklung der Aufbau unter Hans-Jörg Schmidt. Der sei vor 16 Jahren mit dem Ziel nach Espelkamp gekommen, „hier zu gestalten und nicht zu verwalten. Er hat Spaß daran gefunden, dass er hier gestalten kann.“ Vieker stellte die kurzen Wege zwischen Aufbau und Stadt heraus.

Lob

Es habe sich so eine wunderbare Zusammenarbeit herausgebildet. In den Jahren vor Schmidt habe man sehen können was passiert, wenn man zwar an einem Strang ziehe, aber in entgegengesetzte Richtungen, so Vieker. Was aber möglich sei, wenn man gemeinsam in eine Richtung ziehe, zeige sich jetzt.

Lob hatte Vieker auch für die Ministerin parat. Die Kommunen fühlten sich mit ihren Anliegen bei ihr ernst genommen. Man werde auf Augenhöhe abgeholt. Im Umgang mit den Kommunen stellte Vieker einigen Vorgängern von Scharrenbach kein so gutes Zeugnis aus. Die seien auch schon mal hochnäsig daher gekommen oder hätten keine Ahnung gehabt. Ministerin Scharrenbach attestierte er, dass sie viel bewegt habe.

Förderung

Welche Bedeutung die Wohnungsbaugesellschaften in NRW haben, stellte Alexander Rychter, Direktor des Verbandes der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen, heraus. Es gebe in NRW 480 Wohnungsbaugesellschaften. Jeder vierte Mieter sei Kunde einer Wohnungsbaugesellschaft. Rychter lobte zudem, dass die Förderung von Modernisierungsmaßnahmen im Mietwohnungsbereich einfacher geworden sei.

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